Tierische Seelenmassage

Die Cavaliere King Charles Spaniels warten auf ein Zeichen - gleich geht's los... Foto: Schattberg
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Zwei vierbeinige Geschwister geben Glück durch ihr Kommen!

14 Uhr, Dienstag. Im Eingang Möserstraße 38 herrscht Gewusel. Was ist denn da los? Heute ist wieder ein besonderer Erlebnistag. Das spricht sich schnell rum bei den Bewohnern. Und haste nicht gesehen, wie die plötzlich sich beeilen, um nichts zu verpassen? Vom Zimmer auf den Flur bewegen... Ja, sie Bücken sich gar tief. Legen ihre ganze Liebe auf zwei wuschelige Fellknäuel.

Treffpunkt Ev. Seniorenzentrum, Frohnhausen. Paula Weinert lässt ihre Cavaliere King Charles Spaniels keine Sekunde aus den Augen. Auch nicht die Streichelpersonen. Die Hundetherapeutin ist seit langem hier bekannt, kommt seit einem Jahr regelmäßig 2 x im Monat. „Ich bleibe dann zwei Stunden mit „Mister Big“ – Brauner – und „Piccolina – eine Schwarze. Die Geschwister sind vom gleichen Wurf.“ Tatsache, beide haben wohl immer gute Laune. Und noch etwas Besonderes. Wir fahren mit dem Aufzug in die zweite Etage. Uns begleitet Evelyn Preiß, soziale Betreuung.
Wohnbereich Lilie. An einer Laterne hängen Straßenschilder Angelikastraße/Am Jungborn. „Picco“ kennt sich hier bestens aus. Zwei Bewohnerinnen sitzen am Tisch. Starren in die Ferne. Ein Mann schläft im Stuhl. Stille.
Doch plötzlich drehen sich die Köpfe um. Die Gesichter von beiden Frauen strahlen, als wäre Licht angeknipst worden. Sie sprechen mit den Tieren, streicheln unentwegt das Hundefell, lassen sich beflügeln von ihren Gefühlen. Heike Hartmann sitzt allein, nimmt uns zunächst nicht wahr. Doch als sie die warmen Wuscheligen auf ihren Schoss streichelt, sprudelt die 56-Jährige: „Ich hatte Zuhause bei meiner Mutter einen Dackel. Später drei Hunde. Und drei Kinder. Man kann die Tiere so schön knubbeln…“ Picco, jetzt Star und Genießer, lässt sich längst nicht vom Leckerchen ablenken.Tier und Kraulerin genießen das Streicheln.
Die Hundetherapeutin gesteht: „Es gibt Menschen, die sind für die Tiere, andere nicht. Wie im Leben: Einer ist pingelig, der andere warmherzig.
„Ach, da seid ihr ja wieder!“ Fit und fröhlich zeigt sich die 88-jährige Elisabeth Bittner. „Ich habe immer große Freude wenn ich die seidigen Hunde sehe. Die sind so reizend und lieb. Komm‘ auf meinen Schoß“, fordert sie einen auf. Dann gibt’s Streicheleinheiten und ein kurzes Gespräch. „Ich hatte einen Schäferhund. Im Garten war er glücklich, lief dort herum. Auch im Schlafzimmer fühlte er sich wohl. Der Teppich wurde aufgerollt, dann lag er drauf.“
„Tja, jeder hat seine Lieblingsstellung“, bestätigt Evelyn Preiß. Sie erzählt von ihrem spanischen Mischling „Dante“. „Der geht tagsüber in eine HuTa Hunde-Tagesstätte." Und? „Muss ihm gefallen. Er kann dort spielen, will er Ruhe haben, setzt er sich ab.“

Fakt, Tiere im Heim – in der Möserstraße gibt es Vögel, Fische, Hasen – tun den Bewohnern einfach gut. Dem heilenden Kontakt mit Tieren war man sich schon lange bewusst; doch wie in der Heilpflanzenkunde verloren Menschen dieses Wissen über die Wirkung von Tieren. Endlich wurde das in den letzten Jahren erkannt. Angesichts zunehmender psychischer Erkrankungen von Menschen liefern Tiere einen heilenden Beitrag für Gesundheit.
„Wau-Wau“ - „Wuff“ – bellen Beifall King Charles mit Piccolina.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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