Drachen in der Bibel?

Das Theater Thesth zeigt in "Bestseller Bibel", dass 
das verstaubte Image des Buches nicht zwingend gerechtfertigt ist. | Foto: privat
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  • Das Theater Thesth zeigt in "Bestseller Bibel", dass
    das verstaubte Image des Buches nicht zwingend gerechtfertigt ist.
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Theater Thesth präsentiert „Bestseller Bibel“
Die Bibel. Schon beim Hören dieser beiden Wörter denkt man unweigerlich an ein verstaubtes Buch mit Ledereinband und porösen Seiten. Dass die darin enthaltenen Geschichten aber auch spannend und neu erzählt werden können, beweist das Theater Thesth.
Dieses stellte unter der Regie von Mechthild Friedburg in der Zentralbibliothek Essen Auszüge aus ihrer neuen Produktion „Bestseller Bibel“ vor. Mit dem neuen Stück, welches ein Kooperationsprojekt im Rahmen des Städtischen Kooperationsprogramms „Schöne Aussichten – Paradiese und Utopien“ ist, will das Theater dazu beitragen, den literarischen Schatz der Bibel zu entdecken.
„Eingebettet ist das Kooperationsprojekt in das diesjährige Lutherjahr“, so Friedburg. „Wir wollen die Bibel nicht als ein religiöses und spirituelles Werk darstellen, sondern die darin enthaltenen Geschichten und Tatsachenberichte herausarbeiten. In der Bibel finden sich zum Beispiel verschlüsselte Texte, die man als solche nicht erkennen würde.“

Science Fiction und Seefahrerberichte in der Bibel

Die ca. 3.000 Jahre alten Texte bieten uns heute Einblicke in das soziokulturelle Leben der
40 Autoren, die ihre Geschichten der Nachwelt auf unterschiedliche Weise hinterlassen haben,
spannend wie ein Roman, beschreibend wie ein Geschichtsbuch und auf jeden Fall lesenswert.
In der Bibel finden sich u.a. Familien- und Liebesgeschichten, Augen- und Seefahrerberichte sowie philosophische oder zukunftsweisende Texte wieder die das Theater THESTH spannend und lebendig in Szene setzt. Mit Rock- und Popsongs, die einen tief religiösen Hintergrund aufweisen, komplettiert das Ensemble sein Programm.

Neil Diamond „zu Gast“ in der Zentralbibliothek

Begonnen wurde die Lesung ganz am Anfang: Mit dem Buch Genesis und der Schöpfung des Himmels und der Erde. Dafür waren drei Stimmen zuständig: Einmal Gott höchstpersönlich und zwei Erzähler. Weiter ging es mit dem Paradies, dem Garten Eden und dem Baum des Lebens. Und dass der Mensch den Garten pflegen und sich um die Geschöpfte darin kümmern, aber nicht vom Baum der Erkenntnis essen soll. Im Anschluss folgte die erste Showeinlage: Neil Diamond sang „Morning has broken“.
Es folgte eine Lesung aus dem Buch Ruth. Diese hatte sich dazu entschieden, ihrer Schwiegermutter nicht von der Seite zu weichen, auch wenn dies für die ein hartes Leben bedeuten würde.

Bibel kritisch lesen

„Wenn man die Bibel liest, muss man das auch kritisch tun“, so Friedburg. „Es gibt Passagen, die heute nicht mehr zeitgemäß sind, wie die Unterteilung Mensch und Frau, als aus der Rippe Adams die Frau gemacht wurde. Dennoch lassen diese Stellen Rückschlüsse auf das damalige Leben und Denken der Zeit zu.“
Signifikant hervorgehoben wurden auch Textstellen aus dem Evangelium des Markus oder des Johannes. Verwendet wurden zudem die zehn Gebote und die Geschichte über „Die zwei Tiere“, in der über ein Monster mit vielen Köpfen berichtet wird.
Wer den Facettenreichtum des Bestsellers selbst entdecken möchte, ist herzlich eingeladen das Theater Thesth im Haus Grotehof, Raumerstraße 74, zu einer Vorstellung zu besuchen. Die weiteren Termine sind der 27. / 28. Mai sowie der 1. / 2. Juli. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 18 Uhr.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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