"Africa" - brandheiß...

Prost auf die Premiere... Kennen Sie den Mann mit dem roten Käppi? Foto: Dietrich Dettmann
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GOP Premiere stellt bisherige Rekorde in den Schatten!

Irgendwann ist mal Schluss. 20 Jahre GOP – da glauben selbst Träumer: Alles war schon auf mal der Bühne. Mehr geht nicht. Doch! Künstler wie Zuschauer können sich von der Essener Premiere „Le Club – Africa unplugged“ nicht trennen. Eine Stunde länger…32 Grad Außentemperaturen; drinnen kaum weniger. Schadenfrohes Strahlen bei Direktor Matthias Peiniger: Kommt Hosen-los, im langgeschlitzten Kaftan!

Hitze? Macht doch nicht das GOP-Team schlapp. Im Gegenteil. Peiniger verrät, dass zehn spielfreie Tage genutzt wurden, um Bühnenboden, Fenster, Eingangsbereich zu erneuern. Auf die Sekunde: Fertig!

Ralf Zimmermann, künstlerische Leiter, blättert auf, dass die Band weder englisch, deutsch, französisch spricht. “Durch den Rhythmus fanden sie einen Weg, zu kommunizieren. Mit unglaublicher Energie, mit Gefühl, Ausdruck, Bewegung. Unfassbar schön.“

Pierre Caesar, Regisseur, gelang der Glücksgriff. Er schaffte es bei seinen Afrika-Trips, 13 Künstler, aus sechs verschiedenen Ländern des Kontinents, nach Essen zu holen. Alle vereint Freude an Musik, Tanz, Rhythmus.

Spot an.

Der Bühnenfunke zündet. Ein bunt wirbelndes Völkchen beweist, dass Takt von Kopf bis Fuß in ihren Körpern pulsiert. Das Publikum ist angesteckt; möchte wippen, tanzen. Aber wie – bis auf den letzten Platz besetzt. Afrikanische Lebensfreude explodiert im „le Club“. Eine sehr moderne Welt lässt die Gäste darin eintauchen.

Teufelsspieler Girma Tsehai macht’s mal andersrum. Fängt seine schlüpfrigen Bälle, von Glasscheiben hüpfend, statt von oben – von unten. Er begeistert an der Stange durch Schnelligkeit, Genauigkeit. Hallo! Und hat besonders für die Weiblichkeit Überraschendes am Körper – muss man erleben.

Alles ist irgendwie anders bei Michele Clark. Reifen bei sinnlicher Atmosphäre sieht man – oder sind die nur Illusion? Nicht fassbar.

Wow, ist Michael Evolution hipp, modern. Modezar Karl Lagerfeld dagegen bieder. Michael ist „natural born performer“ mit Streetdance, Balltricks; begeistert mit buntem, frechem Mix.

Augenreiben. Jade Lee Petersen ist scheinbar ein Mensch ohne Knochen. Der legt sich auf den Rücken, lässt sodann seine Füße spinnenartig 360 Grad um den Körper krabbeln…

Hitze? Angel Caycedo hat Pfeffer im Hintern. Wie der auf das Seil in schwindelerregender Höhe springt, Überschläge macht! Donnerlüttchen – bei schneidendem Lüftchen! Beifall.

Tausendsassa Tarik Usman kann alles. Ob Stange, Cyr, Akrobatik – am Boden, in der Luft – der Luftikus aus der quirligen Stadt Addis Abeba bietet beste Spielfreude.

Die Waage hält dagegen Lawrence Mensah. Balancieren, Drehen von Waschwannen auf Fingern, Stöcken? Kinderspiel für ihn. Moderner Tanz – ein Muss! Der Kerl ist Sau –gut!

Und immer wieder fegen Energiebündel Hawa & Mame Diarra mit Energie, Kraft, Wucht mit nie gesehenen Schrittfolgen über die Bühne. So zart, doch so zäh!

Den scharfen Schmiss dazu schaffen vier Musiker: Awa Diarra, Abou Diearra, Boureima Kamate & Noutie Coulibaly mit afrikanischer Musik. Präsentieren viel Liebe zur Heimat und offenen Blick in die Welt; begleitet durch Awas innigen Gesang.

Danke für die Stunden, die der Seele gut tun!

GOP Varieté-Theater „Le Club – Africa unplugged“ – bis 28.8; Tickets 0201/247 93 93 oder variete.de

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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