SAU-FROH beschämt Stadt Essen

Bepflanzung von Baumbeeten an der Berliner Straße, H
Same Latifi wohnt im Essener Nordviertel. Er kommt aus Afghanistan, ist eingebürgert, besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. "Wenn es um Schönheit, Sauberkeit unserer Stadt geht, bin ich da!   Ahmad Omeirat pflegt seit Jahren auf der Berliner Straße ein Beet vor dem Geschäft Future Juwelier. "Will man es schön haben, muss man selbst anfangen." Fotos: Gohl
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  • Bepflanzung von Baumbeeten an der Berliner Straße, H
    Same Latifi wohnt im Essener Nordviertel. Er kommt aus Afghanistan, ist eingebürgert, besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. "Wenn es um Schönheit, Sauberkeit unserer Stadt geht, bin ich da! Ahmad Omeirat pflegt seit Jahren auf der Berliner Straße ein Beet vor dem Geschäft Future Juwelier. "Will man es schön haben, muss man selbst anfangen." Fotos: Gohl
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Die Vorzeige-Truppe ist unser Tipp und TOP 2017 für Grüne Europastadt!

Bei Sauber Zauber fegte sie in Essen-Frohnhausen im Akkord Dreck anderer weg. Jetzt, am „heiligen“ Samstag, beackern sie freiwillig drei Stunden betonharte Stadt-Baumbeete: Super, die Anpacker SAU-FROH - Sauberes Frohnhausen. Pfui, was Olaf Jasser mit Team da sehen, ist beschämend für die Stadt. Rot anlaufen muss Essen Grüne Europastadt…

Treffpunkt Gervinusplatz. Schon vor 10 Uhr finden sich ganz Eifrige ein. So Kristina Weiß mit Tochter Luna. Warum? „Ich bin Frohnhauserin. Im West Anzeiger las ich von der Aktion. Jetzt wollen wir mithelfen, damit der Stadtteil schöner wird.“ Mit Blick auf vier Schotter-Gervinusplatz-Beete, in die 15000 Euro der BV III flossen: „Wünschenswerter, wenn Blumenerde und Blühendes zu sehen wäre. Grau,trostlos.“ Töchterchen Luna (10) bekräftigt: „Ich möchte der Mama helfen.“

Spaten-bereit ist auch Same Latifi. Der 49-Jährige kommt aus Afghanistan. Eingebürgert, besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Frohgelaunt: „Auch ich las von der Aktion. Ich wohne im Essener Nordviertel. Wenn es um Schönheit, Sauberkeit unserer Stadt geht, bin ich da. Vorige Woche säuberten wir mit 32 Personen die ganze Altenessener Straße. Heute komme ich allein. Ich will helfen!“

Initiator Olaf Jasser ist aus dem Häuschen. Zählt Geschäfte auf, die die Gruppe unterstützten. „Einige Ladeninhaber müssen noch überlegen. Ich bleib am Ball…Täglich putze ich „Klinken“. Bis jetzt flatterten 240 Euro in die Beet-Box; 250 Euro von der BV III für Gartengeräte, Spaten, Besen…. Ich hoffe, auf mehr." Kleine Atempause. "So, wir starten! Berliner Straße!“"

Mit dabei ist Ahmad Omeirat. Seit über zehn Jahren Anwohner, Berliner Straße 98. Und er luchste bei Nachbarin Kalwasser ab. „Bei ihr im Keller lagerten große Zwiebeln. Die pflanzte sie in ihr Beet; Pflanzen mit leuchtend roten Blättern sind seitdem zu bewundern. Für mich Anlass, auch vor Jahren ein Beet zu übernehmen.“ Seitdem locken Rosen, Christrosen. „Leute schätzen das mit ihrem Blick. Wenn wir es schaffen, in Frohnhausen in jede Straße 1-2 Bürger auf den Geschmack zu bringen Baumbeete zu betreuen, setzt das ein gutes Zeichen, dass die Kaufleute ihren Stadtteil nicht im Stichlassen. Will man es schön haben, muss man selbst anfangen!“

Stets mit dabei ist Viola Köhnen. „Ich hoffe, dass wir die Anwohner mit unserer Arbeit motivieren – zum Anpacken! Nach dem Einpflanzen können sie das Wachsen sehen. Frische Blumenerde, bunte Blumen.“ Mitten im Gespräch unterbricht Beate Segato: „Ich will nur eine Spende geben für die Kinder, die hier helfen.“ Ja, die 10-jährige Luna versucht den Beton-Boden mit allen Muskeln aufzulockern. Auch der 9-jährige Alexander wird von ihrem Eifer angesteckt: „Darf ich helfen?“ fackelt nicht lange, macht es ihr nach.

Wow, mit brachialer Gewalt versucht Andreas Seidel-Diekämper mit messerscharfem Spaten in den steinharten Boden zu dringen. Knochenarbeit. Fakt: Blumen Seidel spendet 12 x 40 Liter-Säcke Blumenerde, 108 Stauden, 72 Stiefmütterchen. Und guck mal, langsam nimmt das vorher versiffte Hundeklo frische Beet-Form an.

Olaf Jasser wuselt überall. „Martin Jablonka, Werberingmitglied, besorgt Schilder für Beet-Paten.“
Drei Stunden Schufterei. 13 Uhr. Schluss bis 2017? "Nie mehr", beteuern Jasser und Mannschaft. „Wir machen jetzt wöchentlich sauber; an unterschiedlichen Tagen. Auch Kölner-, Mülheimer-, Sybel-/Frankfurter, Pollerberstraße stehen auf unserer Liste.
Lust auf frische Luft? Melden: Olaf Jasser, Telefon 0157-54476729

Spender für Baumbeete
Mommsen Apotheke, Gold-Center, Bioladen, Löbbert & Crispin, türk. Lebensmittel Kent-Markt, Future Juwelier, Lotto Kiosk Khelil, Blumen Seidel, Backwerk, Fair Trade, Optik Bellendorf, Löblein, Schlüsseldienst Mülheimer Straße, Rechtsanwälte Klingenberg.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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