Einbruchserie: "Ich stehe in einem Trümmerfeld"

Mit unfassbarer Brutalität wurden in der Heinrich Strunk Schule Türen eingetreten... Fotos: Privat
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Innerhalb von wenigen Tagen drei Wahnsinns-Schul-Einbrüche – BV III plus Polizei schalten sich ein...

Wie ein Horrorfilm erlebte 2015 Frank Tollmien, Rektor der Heinrich-Strunk-Schule gleich zwei Schuleinbrüche. Und 2017? Nach der Bodelschwingh- und Hüttmannschule glaubte Tollmien an einen fürchterlichen Alptraum. „Freitag, 6.1.2017, letzter Ferientag, arbeitete ich noch in der Schule am Schreibtisch, um den ersten Schultag vorzubereiten. Und Montagmorgen stehe ich in einem Trümmerfeld.“ Der erste Gedanke ist einfach nur „Nicht schon wieder!“

Verstehen kann kein „normaler“ Mensch die brachiale Gewalt der Täter. Das Kaputtmachen von Schulgut. „ Ich bin nicht einmal wütend sondern total traurig über so viel unnötige Zerstörung im Verwaltungstrakt. Dann die Gedanken: Was ist mit den Klassenräumen? Kann überhaupt Unterricht stattfinden? Wie werden die Kinder reagieren, wenn ihre Klassenräume verwüstet sind?“

Nach einem Blick in die Klassenräume zumindest die gute Nachricht, der Unterricht kann für alle Klassen ohne Einschränkung stattfinden kann. Diesmal haben die Einbrecher die Klassenräume nicht verwüstet. Den Kindern bleibt glücklicherweise die erneute Erfahrung erspart, dass Fremde ihr Eigentum wahllos im Klassenraum verteilen oder gar zerstören.

Nach einer Stunde sind unter Mithilfe unseres Hausmeister, der Kolleginnen und Kollegen die gröbsten Verwüstungen beseitigt. Ein Mitarbeiter der Stadt ist umgehend vor Ort, um die Schäden zu begutachten und die notwendigen Reparaturen zu veranlassen.

Tollmien verärgert: „Ich verstehe nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommt, in eine Grundschule einzubrechen. Welche Wertgegenstände und Bargeldbestände glauben Einbrecher in einer Grundschule zu finden? Ich wünsche mir, dass die Spurensicherung verwertbare Hinweise auf die Täter findet. Die Dreistigkeit der Einbrecher ist schon erschreckend, da zwei der drei verwüsteten Räume in direkter Blickrichtung einiger Mehrfamilienhäusern liegen. In meiner Schullaufbahn ist dies bereits der vierte Einbruch mit hohem Sachschaden und ich befürchte, auch nicht der letzte Einbruch.“

Nach den Einbrüchen Januar 2015 wieder Einbruch in die Schule an der Heinrich-Strunk-Straße. Wieder gingen die Täter mit großer Gewalt vor. Entdeckt wurde die Tat Montagmorgen, 9. Januar 2017, vom Hausmeister, der umgehend die Polizei verständigte.

Im Gegensatz zu 2015 sind die Täter diesmal gezielt in den Verwaltungstrakt der Schule im 1. Stock eingebrochen. Dies lässt eine gewisse Ortskenntnis auf Seiten der Einbrecher vermuten, da derzeit der Weg zum Verwaltungstrakt nicht ausgeschildert ist. Hier wurden mit roher Gewalt 4 Türen aufgetreten oder eingeschlagen. Zudem wurden die Metallrahmen stark beschädigt. Durchsucht wurden das Schulleitungsbüro, das Lehrerzimmer und das Sekretariat. Dabei wurden alle Schränke durchwühlt, Schubladeninhalte auf den Boden ausgeleert und alle verschlossenen Behältnisse aufgebrochen. Mit den gefundenen Schlüsseln wurden anscheinend versucht, die Klassenräume aufzusperren- erfolglos. Glücklicherweise verzichteten die Einbrecher darauf, wie 2015 die Türen der Klassenräume zu zerstören. Die Suche nach größeren Bargeldbeträgen blieb erfolglos. Außer Wechselgeld und zwei Stoppuhren wurde nichts entwendet. Selbst mehrere Bögen Postwertzeichen blieben unangetastet zurück. Auch Computer, Drucker und Telefone wurden nicht mitgenommen – vielleicht, weil die Gegenstände als Eigentum der Stadt Essen gekennzeichnet sind. Wie bereits 2015 steht der Schaden in keinem Verhältnis zum Diebesgut.

Entsetzen auch bei den Mitglieder-/innen der Bezirksvertretung III über die Einbrüche an 3 Altendorfer Grundschulen. Auf Initiative von Bezirksbürgermeister Klaus Persch und seinen Stellvertretern, Doris Eisenmenger und Rolf Dieter Liebeskind, werden den Schulen als finanzielle Sofortmaßnahme jeweils 1000 Euro per Dringlichkeitsentscheid der BV III zur Verfügung gestellt. Über eine weitere Unterstützung seitens Bezirksvertretung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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