Großer Schatz - im Garten

Kennen Sie diese Korbblütler? Warum die so gesund sind - wissen Verra und Alois Ilas. Fotos: Norbert Rittmann
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Das Paradies vor der Tür – macht mächtig Schule!

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt… Rösslein? Vera und Alois Ilas sind zwar keine Bauern, haben aber ein wuchtiges Wissen, Können, da ist mancher Fachmann platt und baff. Beide wuseln, werkeln, ernten das ganze Jahr in, auf ihrer Parzelle. Das Paar hat zehn grüne Daumen. Ach, schauen Sie doch einfach mal rein in das prächtige Paradies…

Hereinspaziert, Rüselstraße, Kleingartenanlage. Da platzen die Knospen bei Sonnenschein vor Wonne – zack – auf. Schneeglöckchen läuten bereits seit drei Monaten. Märzenbecher, Winterlinge recken keck ihre Köpfchen gen Sonne.

Wieselflink am Werk, mit schmunzelndem Gesicht von Vera Ilas, landen Gemüsesellerie, Kohlräbchen, Weißkohl, Rotkohl in sattschwarzer Erde. „Wir säen alles selber. Wenn die Pflänzchen vier Blättchen haben, werden sie pikiert, kommen in Töpfchen.“ Blick auf den Boden: „Dieses Jahr war es lange zu nass und kalt. Sonst kommt alles früher in die Erde.“ Blick zum Himmel: „Alles braucht Sonne, Wärme.“

Fasziniert vom der Blüten-, Blumenvielfalt ist immer wieder auch der Altendorfer Norbert Rittmann, preisgekrönter Fotograf. Der sich bei der Aktion Grüne Hauptstadt Essen bewirbt u. a. ein Jahr die Gartenarbeit der Familie Ilas fotografisch dokumentiert.

Verschmitztes Lächeln bei Alois, als er ein krummes Etwas wie einen Pokal hochhält. „Topinambur. Korbblütler, eine süße Alternative zur Kartoffel.“ „Lecker. bleibt den ganzen Winter bei uns in der Erde. Püriert zu Rinderbraten, eine Delikatesse. Sehr gesund, wer zu Diabetis neigt…“ bestätigt seine Frau.

Der 77-Jährige zeigt seine Schatzkammer. Unter der Ackerscholle schlummern Tennis große Rote Bete, ohne Wurzel, wie ein Baby eingeschlagen im warmen Tuch. Bei Lust auf Lecker werden einige geweckt, gebadet, gekocht…

Pastinaken reckt die 74-Jährige stolz hoch. „Die weißliche Rübe ist nicht nur lecker sondern auch sehr gesund. Hat einen hohen Anteil Kalium, Protein, Vitamin C. Schmeckt etwas süßlich, in Suppen würfeln. Das altdeutsche Gemüse ist fast ausgestorben. Doch so herrlich“, schwärmt sie.

Durch den Kiwi-Baldachin lacht die Sonne. Im Herbst lugten dort vorwitzig unter einem Blätterdach hunderte Früchte. Das Astwerk wurde von Alois stark gestutzt, mit Weide – statt Draht oder Plastik – fachmännisch zusammengehalten.

Das Wasser läuft im Mund zusammen, wenn er die beschnittenen Weinreben erwähnt. „Jedes Jahr im Januar, Februar werden sie beschnitten, an Stangen gebunden. Man schneidet zwei, drei Augen zurück. Das letzte Auge muss tiefer sein als das vorherige, sonst kriegt es keinen Saft, schießt hoch.“

Ach, stundenlang können die Ilas über die Natur schwärmen. Stecken mit ihrer Leidenschaft jeden an. So die Rektorin der Bodelschwingh, Hanne Herz-Höhnke, für praxisnahen Biologieunterricht mit Schülern an Ort und Stelle.

Woher die Ilas das Wissen haben? „Wir sind auf dem Bauernhof groß geworden. Die Eltern schenkten uns ihre Schatzkammer wiederum von den Großeltern…“
Übrigens, neugierig auf MEHR von Ilas? unter:
http://www.lokalkompass.de/essen-west/leute/das-paradies-gibt-es-d576542.html

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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