Hundeverein verweigert Schlüsselabgabe an Stadt!

Der Hundeverein weicht nicht von der Nöggerath 114. Die Stadt schreitet ein... Fotos: Schattberg
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Großstadt zerrt Hundeverein nun vor‘s Gericht – lässt 90-jährigen Verein ausbluten!

Hilfeschrei vom Hundeverein DVG MV Essen: Der gegnerische Rechtsanwalt hat sich bei unserem Rechtsanwalt gemeldet, den Termin zur Schlüsselübergabe anberaumt! Wow, das klingt nach brutaler Stadt-Herzlosigkeit. Doch was zeichnet den 90-jährigen Hundeverein, Nöggerath, aus? Ausdauer, Zuverlässigkeit, Rettungseinsatz. Aufgeben? Nie. Aber die Immobilienschaft stand am 14. Juli auf der Matte. Und das hörte sich nach Vereinstod an..,

Kurz vor 10 Uhr. Vor dem Vereinsgelände trudeln immer mehr Befürworter für die Hundefläche Nöggerath 114 ein. Gehen auf und ab. Sind nervös. „Ich kenne den Verein schon 50 Jahre. Was da von der Stadt für Flüchtlinge gemacht wird, ist ein großes Übel für den Verein“, findet Manfred Kreta. Beipflichtung von Reinhard Mielke, Altendorfer Neubürger. „Wir haben im Sommer vier Überschwemmungen gehabt durch Starkregen. Lauthals wurde von der „großen“ Politik gefordert, die Gewässer von Bebauung frei halten! Das sagt alles.“ Zeigt auf die Köttelbecke neben dem Vereinsgelände.

Olaf Jasser, Grüner Bezirksvertreter, kritisiert verärgert: „Das Ausweichquartiert von der Stadt – Hövelstraße, Altenessen - ist unzumutbar. Nicht geprüft, nicht annehmbar, totale Abgasfläche. Katastrophe.“

Winfried Pierburg, 1. Vorsitzender MVB, führt an: „Woanders werden Flüchtlingsunterkünfte abgebaut, hier wird aufgebaut. Ich versteh es nicht.“ Daniela und Carsten Bringmann sowie Claudia Marx sagen einstimmig: "Wir übergeben heute nichts; wir behalten die Schlüssel, die kriegen sie nicht!"

10 Uhr! „Guten Morgen!“ Claudia Hein, Immobilienwirtschaft Stadt Essen und Ulrike Muthmann, Objektmangerin, haben jetzt das Sagen. Claudia Hein versucht’s mit einem Lächeln: „Wir wollen eigentlich das Grundstück übernehmen.“ Zwischenruf von Inge Schaub: „Das ist eine Frechheit!“ Pssst. Hein versucht’s weiter. Erwähnt die Fristgerechtigkeit, und sie möchte die Schlüssel vom Verein erhalten. Doch der 2. Vorsitzende, Heinz Mundt, bleibt nicht mundlos: „Wir werden die Schlüssel nicht übergeben!“ Pause. „Das nehmen wir jetzt zur Kenntnis“, so Hein.

„Wegen der Vermessung müssen wir aber jederzeit auf die Fläche“, ergänzt Ulrike Muthmann. „Ich wollte das Grundstück zurücknehmen, weil der Vertrag beendet ist - zum 30.6.2016 gekündigt.“ Der nächste Schritt? „Wenn der Verein sich bis 19. Juli nicht gemeldet hat, werden wir das Gericht einschalten. Alles wurde vom Rat beschlossen. Jetzt haben wir die Aufgabe, die Sache umzusetzen als Stadtvertretung.“
Keine schöne Aufgabe vom Team Allgemeines Grundvermögen.

Inge Schaub ist sehr aufgebracht. „Asylbau auf Gasleitungen! In einer ist Wasserstoff. In der anderen noch was Schlimmeres. Wenn nach dem Buddeln da was reingeworfen wird, fliegen Altendorf und Schönebeck in die Luft…Unverschämt, einen Jahrhundertverein innerhalb von einigen Monaten hier rauszuschmeißen. Von der Politik lässt sich hier keiner sehen.“

„Wir haben die Befürchtung, dass nach kurzem Flüchtlingseinzug das Gelände als Bauland ausgeschrieben wird. Oder direkt ein festes Haus mit Flüchtlingswohnungen. Wir sind alle unheimlich sauer. Unterschriften wurden gesammelt, Demo gemacht – ohne Erfolg. Ich kenne den Verein seit meiner Kindheit. Bin aufgeregt, sehr enttäuscht“, äußert Bianca Gruschwitz. Dackelmix Knut knurrt kläglich.

Alle Wetter kennt Heinz Mundt. Orkan Ela überlebte der Verein. „Wir werden unseren Anwalt informieren. Er wird sich bei der Stadt melden. Ich bin tief-traurig, dass die Essener SPD und CDU unseren Platz platt macht.“

Tja, Herr Oberbürgermeister Thomas Kufen: Noch hoffen alle, dass Sie einschreiten und helfen. Als bürgerfreundlicher Essener OB.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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