Ramba Samba - die Bärendelle bebt

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Tanz-Demo zieht wie ein Sog an....

Kann denn Liebe Sünde sein? Nein. Denn die heiße Liebe von jungen Menschen zum verriegelten Denkmal-Koloss Bärendelle nimmt täglich zu. Er wurde von ihnen besetzt. Dann stand Räumung an. Doch die Jugend lässt nicht locker. Das „Erlösungswort“ heißt jetzt Tanz-Demo. Treffpunkt Bahnhof Essen-West. Doch Staunen? Die Polizei war da – aber die „Tänzer“? Unfall am Bahnhof. 90 Minuten später zog die Demo los. Friedlich, fröhlich, schillernd, teils geschminkt – mal mit Tutu, mal mit Flügeln dekoriert. Selbst die Polizisten hatten ihre Augenweide – gemeinsam zogen sie zu ihrer großen Liebe…

Mit Pauken, Trommeln, Samba-Tönen, musizierten, sprachen ca. 300 Leute friedlich, bunt mit Transparenten, Konfetti, Jongleuren und – Seifen blasend – durch den Frohnhauser Stadtteil. Studenten, Kunstschaffende, Künstler, Arbeiter, Handwerker, Auswärtige, Anwohner.

Tristan, 20, mit Riesenflügeln, „um mich stark zu machen für die Bärendelle, damit hier ein Jugendzentrum entsteht.“ Ruben, 19, Student, bekennt: „Ich möchte in der Gebäude mit meiner Band gerne proben…“

Michael Oberholz verdeutlicht: „Hier in Frohnhausen müssen Treffpunkte her für Freischaffende, Künstler und deren Umfeld. Hier ist viel kreatives Potential unterwegs. Privat- wie Geschäftsleute, sollten überlegen, wie leer stehende Lokale, Schulen stärker genutzt werden können, um so die Stadtteile zu beleben. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist da.“

Olaf Tucholski, Anwohner, zollt der „Bärendelle-Besetzung“ Beifall. „Ich sympathisiere natürlich sehr mit den Gedanken der Besetzer. Es heißt, ein selbst verwaltetes, autonomes Kulturzentrum würde die Stadt Essen bereichern. Deshalb unterstütze ich den Zusammenschluss der Bärendelle-Anwohner, bin in der Planungsgruppe. Die Tanz-Demo war bunt, schrill und laut. Toll! Ich freue mich auf die interessanten Gespräche mit den Demonstranten und – auf ‚nen Bier.“ Prost!

Thomas Mertinat, Frohnhauser Schützen-Kaiser und Dominique Meißner, Schützen-König, sind ganz aus dem Häuschen „dass die Nachbarschaft sich für die Bärendelle so stark und intensiv einsetzt – nicht nur an Kultur denkt – sondern an Vereine und mehr. Wir Frohnhauser Schützen suchen in unserem Stadtteil seit langem einen Platz für den Schießstand. Die Bärendelle wäre ein perfekter Ort…“

All überall, immer mittendrin, ist das Energiebündel Sabrina Dörr. Sie organisierte das Anwohner-Treffen, um die Bärendelle wieder mit Leben zu füllen. Die Mutter von zwei kleinen Kindern ist wirklich ein Juwel für den Stadtteil Frohnhausen. Klar zog sie mit bei der Tanz-Demo, „musikalisch wurden wir dabei von der Samba Gruppe „RoR-Pott“ begleitet. Anwohner riefen uns während des Umzugs aus den Fenstern ihre Begeisterung zu. Viele von ihnen wurden von uns aufgefordert, mit zu machen. Ein paar taten das, andere kamen danach in den Park. Die Bärendelle-Grünanlage erreichten wir gegen 17 Uhr, wo wir schon von Anwohnern und einer Latin-Jazz spielenden Band erwartet wurden. Die von den Anwohnern gebackenen Kuchen und gebrachten Getränke wurden von den Demonstranten mit Freude angenommen. Viele spendeten einen freiwilligen kleinen Betrag in eine von uns aufgestellte Spendenbox. Das sind die ersten Gelder für unser Nachbarschaftsfest am 7. September. Zur Topzeit waren cirka 500 Leute auf dem Parkgelände vor der Bärendelle.

Viele tanzten zur Musik, einige hielten Reden, beispielsweise ein Sprecher des ehemaligen Plenums Bärendelle, ein Mitglied des AZ Kölns, ein Mitglied des Essener Jugendbündnis.
Wir hatten Musik von den "Senderos" und "Botticelli Baby". Ein DJ legte zum Schluss noch auf. Ich bin mehr als zufrieden und überwältigt von beiden Bands.“

Hoch lebe das Bärendelle-Leben…

Noch eine Bildergalerie gibt's hier...

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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