Schätze unterm Kruzifix! Auf zum Künstlerfest!

Vernissage Gabriele Liffers
V.l.: Gerhard Pelzer, Gabriele Liffers, Pfarrer Werner Sonnenberg. Fotos: Gohl
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  • Vernissage Gabriele Liffers
    V.l.: Gerhard Pelzer, Gabriele Liffers, Pfarrer Werner Sonnenberg. Fotos: Gohl
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Der „Hundert-Sonnenberg“ –Kunstraum sowie die Notkirche sind heiße Hinzieher. Jesses, vom Provokativen - bis hin zum Polizeieinsatz!

War das provokative Werk „Vaterunser“, Wert 20000 Mark, von Willy Beppler, Pfarrer und Maler, in der Apostel-Notkirche-Ausstellung 1995 purer Zufall? 19 Kruzifixe glitten aus einer Holzkiste an Fäden bis zur Spitze des Dachbodens. Kiste symbolisiert das Grab – Dachspitze den Himmel! Nö! „Abgesegnet“ von Pfarrer Werner Sonnenberg. Halleluja - auch liebevoller Blick von "oben" und unten, als Sprayer Gigo die Kirchenfassade besprühte! Die Polizei anrückte. Es wird noch krasser.

Werner Sonnenberg ist stets grelles Licht für Essen. Weshalb? Die Erleuchtung kam 1987: Regelmäßige Ausstellungen „zeitgenössische Kunst im Dialog mit der Kirche“ den Bürgern nahezubringen. Etwas Einmaliges in der Großstadt Essen. „Und seitdem zieht es nicht nur Profis in unsere Kirche“, strahlt er.

Kinder wie die Zeit rast! 2016: „Unverrichteter Dinge inszenierten wir mit der letzten Ausstellung während der Passionszeit die 100. Ausstellung mit Beuys Schüler Alfred Grimm im Kunstraum Notkirche. Anlässlich dieses Ereignisses feiern wir ein großes Künstlerfest am 2. Oktober, ab 12 Uhr, in der Apostelkirche“, lockt der Pfarrer. Hurra!

Es wird eine Dokumentation der letzten 50 Ausstellungen, ab 22. Oktober 1989, in Form eines Katalogs, der Öffentlichkeit überreicht. Der Titel des Katalogs lehnt sich an die 1. Dokumentation. Heißt „Bei NULL angefangen“. Und verheißt „Bei 100 nicht aufgehört“.

Über 150 internationale wie nationale Künstler-/innen präsentierten in Essen-Frohnhausen ihre Kunstwerke. Circa 60.000 Besucher wurden davon angezogen.
Welches Publikum? „Sehr unterschiedlich. Während des Kulturhauptstadt-Jahres lockte die Ausstellung von Georg Becker ‚Mit den Händen sehen‘. Aus ganz NRW reisten zahlreiche Blindengruppen an. Weiteres Beispiel ‚Anne Frank-Ausstellung‘ mit der Realschule Essen-West. Ausgewählte Schüler wurden zu Ausstellungs-Führern. Die unterschiedlichsten Zielgruppen kamen, zeigten sich beeindruckt, begeistert….“

2015! Heiße Aufregung im öffentlichen Raum an der Apostel Notkirche gab’s mit Graffiti-Künstler Gigo Propaganda, der im Stadtteil und darüber hinaus für mächtiges Aufsehen, Polizeieinsatz, sorgte. Wohlgemerkt, gewollt! Seine Kunst zündete mit hitzigen Diskussionen - bis letztendlich zur bunten, in sich ruhenden Geschichte auf der Notkirche-Fassade. Steter Hinzieher.

News Apostel-Notkirche plus UNESCO

Augenblicklich wird im Kunstraum der Fußboden in Anlehnung an das Original von 1949, mit Architekt Peter Brdenk, neu gestaltet. Ab Mitte August ist der Raum wieder zugänglich.
In Zukunft werden Ausstellungen, die nach 100 datieren, immer mit 100 plus 1… usw. datiert. Achtung! Am 2. Oktober wird während des Künstlerfestes die 100. plus 1 Ausstellung eröffnet mit dem Kölner Künstler Holger Hagedorn. Er wird eine Installation des „Runden Tisches“ mit Blick auf die Flüchtlingsproblematik inszenieren.

Für die Notkirchen deutschlandweit wird 2017 ein Antrag bei der UNESCO gestellt, diese Kirchen als Weltkulturerbe zu listen. Der Kunstraum Notkirche gehört zu den Beispiel-Kirchen, weil die Idee des Architekten Otto Bartning - ein lebendiger Begegnungsraum für die Menschen – mit dem Kunstraum Notkirche bravourös gelungen ist.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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