Wie viel Asbest steckt in der Bärendelle - Stadt-Stellungnahme

Überraschung in der über 100-jährigen Bärendelle...Fotos: Privat
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Abrissmüll in weißen Riesenmüllbehältern verunsichert Anwohner- gefährliche Schadstoffe!

Wenn es nicht immer wieder aufmerksame Leser geben würde! Wie Olaf Tucholski. Er wohnt neben der über hundert jährigen Bärendelle. Endlich beginnen die Arbeiten. Doch was er von seinem Balkon aus erblickt, behagt ihn nicht bei den Pavillons. „Der Abrissmüll wird zum Teil in weißen großen Müllsäcken in die Container geworfen. Giftiger Müll, Asbest? Seine Fragen gehen prompt an das Ordnungssamt, Bauaufsicht, Umweltamt…

Tja, mit der Antwort dauert es Tage. Zwischenzeitlich wurde eifrig weiter gemüllt…!

Tucholski will wissen: "Kann 100 % ausgeschlossen werden, dass kein Asbest bei den Abrissarbeiten freigesetzt wird; kann ich 100 % davon ausgehen, dass keine Gesundheitsgefahren für uns Anwohner bestehen? Wurde ein Schadstoffgutachten für die Abrissarbeiten erstellt? Die Pavillions stehen offen, die Fenster wurden bereits entfernt, kaputte Außenwandverkleidungen stehen herum und sämtlicher Staub durchzieht die gesamte Nachbarschaft. Kinder der Nachbarschaft spielen wenige Meter von den Abrissarbeiten entfernt auf unseren Wiesen. Wir Anwohner sitzen direkt neben den Containern auf der Wiese.“ Keine Antwort.

29.8.: „Heute beobachte ich, dass die Bauarbeiter sämtliche Fenster mit Holzlatten Folie und Klebeband luftdicht verschließen. Ich glaube schon, dass ich Recht hatte, dass bei den Abrissarbeiten erhebliche Schadstoffe freigesetzt werden. Ich habe selbstverständlich auf meine Anfrage an das Ordnungsamt der Stadt Essen keine Antwort bekommen und wollte nachfragen, ob das Amt ihrerseits beim Presseamt eine Anfrage stellte.“ Doch Funkstille…

30.8.: Olaf Tucholski berichtet dem West Anzeiger: „Leider war ich gestern, als zwei Herren von der Unteren Bauaufsichtsbehörde bei uns zu Hause klingelten, arbeiten. Sie erklärten meinem Bruder, dass die besagten Müllsäcke mit der Aufschrift „kann krebserregende Stoffe beinhalten“ lediglich dafür verwandt wurden, um alte sehr feine Mineralwolle zu entsorgen.
Mich persönlich wundert jedoch, dass erst nach meiner E-Mail die bereits entsorgten Fenster und offenstehenden Fensteröffnungen im vorderen Bereich der Pavillons Montag mit Dachlatten und Folien - und Dienstag Fenster im hinteren Bereich mit gleichem Material verschlossen wurden.

Das kann natürlich reiner Zufall sein aber ein zeitlicher Zusammenhang liegt auf der Hand. Gut finde ich, dass direkt nach meiner E-Mail der Pavillon wieder verschlossen wurde; auch, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung das persönliche Gespräch mit mir gesucht haben.“

Ende gut? Nö. „Trotzdem bin ich weiterhin beunruhigt, weil die Außenfassade der Pavillons wohl mit asbesthaltigem Material versehen ist. Ich bin gespannt, mit welchen technischen Maßnahmen diese dann in einigen Wochen entsorgt werden; ob auch wirklich keine Gefahrenstoffe freigesetzt werden.“

Tucholski gesteht: „Ein beunruhigendes und ängstliches Gefühl bleibt bei mir jedoch bestehen, da das Arbeiten mit Asbest erhebliche Gesundheitsgefahren beinhaltet. Zumal jetzt schon einige Fassadenplatten brüchig sind, Teile dieser Platten auf dem Hof herum stehen…“

Wir fragten das Essener Presseamt. Jeanette von Lanken bestätigt: "Nach dem Hinweis ist das Umweltamt vor Ort gewesen um sich vom ordnungsgemäßen Ablauf der Abrissarbeiten zu überzeugen.
Derzeit werden keine Asbestarbeiten durchgeführt. Aktuell wurde Mineralwolle entfernt, die aber fachgerecht in Säcken verpackt wurde und entsorgt wird. Sobald die Asbestarbeiten beginnen, wird das Gebäude eingehaust. So dass keine Gefahr für die Anwohner besteht. Die Firma kann die notwendigen Zertifikate zum Umgang mit Gefahrenstoffen nachweisen. Da die Abrissarbeiten in unmittelbarer Nähe zu anderen Wohngebäuden stattfinden, wird das Umweltamt noch einmal eine Kontrollfahrt zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen, um die Arbeiten in Augenschein zu nehmen. Der Beschwerdeführer wurde vom Umweltamt über diese Ergebnisse informiert.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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