Spätschicht für die Zukunft

Die mitwirkenden Organisatoren der "Langen Nacht der interkulturellen Berufsberatung" freuen sich auf zahlreiche junge Flüchtlinge und Migranten.
  • Die mitwirkenden Organisatoren der "Langen Nacht der interkulturellen Berufsberatung" freuen sich auf zahlreiche junge Flüchtlinge und Migranten.
  • hochgeladen von Isabell Frisch

Essener Institutionen machen eine "Spätschicht" am Freitag, 2. September, im Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI): Zwischen 17 und 22 Uhr können sich jugendliche Flüchtlinge und Migranten sowie deren Eltern rund um das Thema "Ausbildung" beraten lassen.

"Es gibt so viele verschiedene Akteure am Markt. Jugendliche wissen nicht wohin. Diese Veranstaltung schafft Transparenz", so Sabrina Marquardt, Leitung der Arbeitsagentur Essen.
Viele Schüler und Eltern haben aufgrund schulischer und beruflicher Verpflichtungen keine Möglichkeit, das Beratungsangebot der ausbildungsrelevanten Institutionen zu den gewöhnlichen Geschäftszeiten wahrzunehmen. In diesem Rahmen hat die KAUSA Servicestelle Essen (KSE) das Konzept der „Langen Nacht der Interkulturellen Berufsberatung“ ins Leben gerufen und im vergangenen Jahr zum ersten Mal erfolgreich umgesetzt.
„Es ist uns ein Ziel, durch das Beratungsangebot außerhalb der normalen Geschäftszeiten die Wege für Menschen zu verkürzen“, so Cem Şentürk, KSE.

Wege verkürzen

Im ZfTI-Gebäude, Altendorfer Straße 3, werden mehr als zehn erfahrene Berufsberater sämtliche Fragen zum Thema „Ausbildung“ beantworten.
"Wichtig ist, dass nicht nur Unterkunft und Verpflegung sondern auch die Bildungsinhalte zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehört das Übersetzen der alltägliche Fragen bis hin zu Bildungsfragen", argumentiert Hartmut Kütemann-Busch, Arbeit und Bildung Essen gemeinnützige GmbH.
Demnach unterstützen Arbeit und Bildung Essen gemeinnützige GmbH und das Berufsförderungszentrum Essen (BfZ) das Projekt mit zwei sozialpädagogischen Fachkräften und fünf Sozialberatern.
Auch für die sprachlichen Barrieren von Neuzugewanderten mit geringen Deutschkenntnissen ist gesorgt. Drei KSE-Mitarbeiter werden als Dolmetscher zwischen den Beratern und Jugendlichen agieren. Migranten und Flüchtlinge können sich neben Deutsch in neun weiteren Sprachen beraten lassen. Dazu zählen: Arabisch, Aramäisch, Englisch, Griechisch, Hindi, Kurdisch, Persisch, Türkisch und Urdu.

Beratung in 10 Sprachen

Auch für den reibungslosen Ablauf und eine lockere Atmosphäre im Wartebereich ist gesorgt.
„Nach der Anmeldung wird ein Theaterpädagoge der Volkshochschule Essen mit den Jugendlichen Gespräche führen und die Wartezeit verkürzen“, erklärt Cem Şentürk, KSE.
Im Anschluss erhalten alle Teilnehmer professionelle und kostenfreie Bewerbungsfotos in elektronischer Form.

Bewerbungsfotos vor Ort

Die Agentur für Arbeit Essen, die Boje, die CVJM Essen Sozialwerk gGmbH, die IHK zu Essen, das Jobcenter Essen, die Jugendberufshilfe Essen, die Jugendberufsagentur und die KSE besetzen die 13 Beratungstische.
Zu den weiteren kommunalen Akteuren gehören das Bildungsbüro Essen und das Jugendamt Essen. Migrantenorganisationen, wie der Elternverband Ruhr, der Essener Verbund der Immigrantenvereine und die IKUA-Interkulturelle Unternehmer- und Akademiker e.V. sind ebenfalls Mitveranstalter der Aktion.
Medientechnisch wird die „Lange Nacht“ vom Stadtspiegel Essen, Lokalkompass.de und „Zeig Dich!“-Magazin unterstützt.
Oktay Sürücü, Essener Verbund der Immigrationsvereine, appelliert: "Unter den Flüchtlingen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind ungeheure Potenziale die wir finden und fördern müssen. Für die Zukunft dieser Gesellschaft. Für die Wirtschaft."
Finanziert wird das Ganze von der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung.

Meinung

"Als ich vor über 30 Jahren nach Deutschland gekommen bin, musste ich von einer Institution zu der nächsten rennen und wusste nie so richtig, wer mein Ansprechpartner ist. Einzige Kommunikationssprache war Englisch. Das hat mich überfordert.
Ich finde es gut, dass es so eine Orientierungshilfe gibt. Viele die nach Deutschland kommen sind ahnungslos. Die Unterstützung bringt den Jugendlichen Sicherheit." Fatima Maria ist selbst Libanesin und wohnt in Essen.

Autor:

Isabell Frisch aus Essen-West

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