Lesung: „Die große Pause – mein Corona-Tagebuch“ - Comedian wird Botschafter der ASB-Wünschewagen
Bielendorfer live erleben

Das neueste Werk des Bestseller-Autors Bastian Bielendorfer. Foto: BB
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Wenn der Comedian Bastian Bielendorfer am Donnerstag, 6. Mai, 20 Uhr für den guten Zweck zur Lesung aus seinem neuesten Buch „Die große Pause – mein Corona-Tagebuch“ einlädt, dann wagt er eine Premiere: Es ist sein allererster Livestream. Er macht es, weil ihm das Wünschewagen-Projekt des Essener Arbeiter-Samariter-Bundes Ruhr (ASB), dessen Botschafter er wird, am Herzen liegt.

Bekannt wurde der gebürtige Gelsenkirchener als Lehrerkind: Nachdem sein Telefonjoker-Vater bei Jauchs „Wer wird Millionär“ nach Beantwortung der 8.000-Euro-Frage einfach auflegte, was den Moderator konsternierte, erzählte Bastian, damals 26 Jahre alt, von seinem harten Schicksal als zweifaches Lehrerkind. Nach der Sendung meldete sich ein Verlag, Bielendorfer schrieb seinen ersten Bestseller und die Karriere nahm seither einen steilen Verlauf. Denn Lesungen des jungen Autors waren von Anfang an eigentlich Erzählungen und damit Comedy-Auftritte Inzwischen war der 36-Jährige längst mit eigenem Comedyprogramm auf Tour, hat eine eigene Fernsehsendung, die seinen Namen trägt. Deshalb ist die Hoffnung groß, dass auch eine Lesung aus dem neuen Buch – trotz des Themas – lustig wird. „Es wird hoffentlich ausschließlich lustig“, bestätigt Bastian Bielendorfer. „Vorlesen werde ich wahrscheinlich wenig, es ist seitdem ich das Buch geschrieben habe schon wieder so viel passiert, was ich erzählen muss.“

Lesung? Eher Erzählung...

Zu Beginn der Coronakrise, so viel sei verraten, kam der Wahl-Kölner nach Hause, um dort zusammen mit seiner Ehefrau – die ihm humortechnisch durchaus gewachsen ist – und seiner Schwiegermutter den ersten Lockdown zu verleben. „Das war genau so“, bestätigt er und man merkt ihm an, dass er sich darauf freut, darüber aus dem Nähkästchen zu plaudern. Obwohl er seit mehr als einem Jahr seinem eigentlichen Beruf nicht mehr nachgehen darf, bleibt er vorsichtig optimistisch. „Zum Glück hatte ich ganz gut vorgesorgt und durch meine zwei Podcasts habe ich immerhin noch ein regelmäßiges Einkommen, aber gar nicht mehr vor Publikum auf der Bühne stehen zu dürfen, das ist wirklich hart.“ Livestreams eignen sich aus seiner Sicht nicht für Stand-Up-Comedy. „Ich brauche bei meinen Auftritten die Reaktion des Publikums“, ist er sicher. Dass es bei einer Lesung etwas anders ist, davon geht er aus. „Viel lieber wäre ich natürlich in eine vollbesetzte Weststadthalle zurückgekehrt – auch für den Wünschewagen -, aber jetzt machen wir es so. Ich hoffe, ich kann es noch…“

Allererster Livestream für Bielendorfer

Auf die Arbeit des ASB-Wünschewagens wurde Bastian Bielendorfer durch eine Anfrage für eine Benefiz-Veranstaltung vor zwei Jahren aufmerksam. „Durch meine persönliche Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, wenn Familien Hilfe bekommen, Ihre Lieben in der letzten Phase des Lebens zu begleiten. Und wie wichtig solche Momente für die Betroffenen, aber auch für deren Angehörige sind, deshalb freue ich mich, den Wünschewagen jetzt unterstützen zu können.“ Während er bei der Benefiz-Veranstaltung aus Zeitgründen nicht auftreten konnte, wagt er jetzt den Schritt vor die Livestream-Kamera. „Anders geht es im Moment halt nicht und ich denke, ich habe viel erlebt, was alle erlebt haben. Einige Dinge, die ich erzähle, gibt es aber wahrscheinlich so nur in der Bielendorfer-Familie.“ Wer das eine oder andere Buch von Bastian Bielendorfer kennt, weiß, was er damit meint und dass dabei kein Auge trocken bleibt.
Die Veranstaltung wird vom Wünschewagen-Förderverein unter Einhaltung aller Corona-Regeln organisiert und kostenlos auf dem Youtube-Kanal des Vereins live gestreamt. Nach der „Lesung“ gibt es einen rund zehnminüten Talk mit dem Comedian.

Der Wünschewagen – letzte Wünsche wagen:
Schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch zu erfüllen – das ist die Aufgabe der ASB-Wünschewagen. Seit über fünf Jahren bringen engagierte Samariter mithilfe des ausschließlich aus Spenden finanzieren Projekts Menschen am Ende ihres Lebens gut umsorgt nochmal an ihren Lieblingsort. Die ASB-Wünschewagen setzen da an, wo Angehörige überfordert sind, wenn ein Fahrgast nur liegend transportiert werden kann, pflegerische medizinische Betreuung benötigt oder die Familie sich den Ausflug allein nicht zutraut. Dank Spenden und des Engagements der ehrenamtlichen Helfer fahren die Wünschewagen für ihre Gäste kostenfrei. Mitfahren darf jeder, der noch transportfähig ist, das Ziel bleibt dem Wünschenden überlassen – ob ans Meer, ins Stadion, zum Konzert, der Familie oder noch einmal nach Hause. Möglichst jeder Wunsch wird erfüllt.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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