Ein Stern für die Schote trotz Corona
Nelson Müller freut sich auch nach 10 Jahren über die Auszeichnung

Starkoch Nelson Müller freut sich über den Michelin-Stern. | Foto: MKN_2020ninastillerphotography
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In Essen gibt es gleich mehrere Sterne-Restaurants und bereits seit 20 Jahren gehört auch die Rüttenscheider Schote von Nelson Müller dazu. Einst an der Emmastraße angesiedelt, findet sie sich nun seit Längerem direkt an der Rüttenscheider Straße und ist dort mit dem Müllers an der Rü kombiniert.

Fast jeder hat schon einmal von den für die Hotel- und Restaurantszene so wichtigen Michelin-Sternen gehört. Sie gehören zu den höchsten Auszeichnungen der Branche und werden traditionell im Rahmen der Gala vergeben. Bis zu drei Sterne können erreicht werden. Dabei liegt der Fokus der Tester auf verschiedenen Kriterien, beispielsweise gleichbleibende Qualität und Frische der Zutaten, aber auch deren Zubereitung und Kombination. Punkte gibt es außerdem in den Kategorien Innovation und Einzigartigkeit.
Der Reiz eines Sternes habe über die Jahre nicht verloren, so Nelson Müller, der sich auch in diesem Jahr sehr gefreut hat. Vielleicht auch aufgrund der besonderen Umstände, denn die Gastro-Branche ist hart von der Pandemie gebeutelt. Der Auswahlprozess der Jury fand jedoch – zufällig – in den Monaten der Öffnungen statt, ein Glück für alle Beteiligten. Denn die Besuche in den Restaurants und Hotels finden nie ganzjährig statt, da es auch Zeiten für die Vorbereitung, Auswertung und das Erstellen der Guides braucht.
„Es war spannend und neu als wir im Mai 2020 wieder eröffnen durften, aber wir hatten auch Angst, weil die Gäste zunächst ausblieben“, erinnert sich der prominente Koch. Doch nach sechs nervenzehrenden Wochen kamen sie – die so vermissten und benötigten Gäste. „Ich hatte das Gefühl, die Gäste haben uns mehr denn je geschätzt in dieser Zeit“, so Müller. Die Besuche der Michelin-Tester fanden in dieser Zeit wie üblich statt, doch für das Team war es dennoch eine Herausforderung: „Es war mehr Trubel ringsherum und es war viel Flexibilität von allen gefordert.“ Zudem waren nicht alle Waren sofort wieder verfügbar, da es weiterhin Grenzbeschränkungen gab, eine zusätzliche Herausforderung für das Erstellen einer attraktiven Karte. In diesem Frühjahr hat der Starkoch noch keine neue Karte erstellt: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass es sinnvoll wäre. Wenn ich eine Karte erstelle, möchte ich diese mit Zutaten der Saison gestalten und unsere Weiterentwicklung zeigen. Nun warten wir ab, wie sich die Lage entwickelt, bevor wir weitere intensive Planungen durchführen. Letztlich musste parallel auch an einer Lösung B für die geschlossene Gastronomiezeit gearbeitet werden.“ Dennoch könnte er auch spontan eine Karte mit Klassikern zusammenstellen, sollte eine Öffnung kurzfristig möglich werden. Dafür muss allerdings eine Bewirtung im Innenbereich erlaubt sein, denn Außengastronomie bietet die Schote nicht an. Dennoch ist der Außenbereich, seit dies wieder erlaubt ist, geöffnet. Dort werden Gäste mit Speisen der Brasserie versorgt und nehmen dieses Angebot mit großer Begeisterung an.
Während der Schließung haben Nelson Müller und sein Team neue Geschäftszweige entdeckt und sind besonders mit dem Onlineshop erfolgreich. Zudem bietet das seither und bis auf Weiteres Müllers Essen zur Abholung an, es werden Genusspakete aus der Küche und selbstgemachte Pralinen verkauft. So konnte Kurzarbeit sowohl in 2020 als auch in diesem Jahr fast vollständig vermieden werden und das Team arbeitet motiviert an der Überwindung der Krise.
Eine große Feier zu Ehren des Sterns blieb, der Situation geschuldet, aus. „Wir haben aber in Etappen miteinander angestoßen“, berichtet Müller. Eine virtuelle Veranstaltung mit allen fand nicht statt: „Wir lassen das mit dem Virtuellen. Wir sind sehr analoge Menschen.“ Und das obwohl das Team für Unternehmen durchaus virtuelle Events gestaltet und daher über Erfahrungen damit verfügt.
Nelson Müllers größter Wunsch hat sich nun zumindest teilweise erfüllt: „Wir alle sehnen uns danach wieder Teller in der Hand zu haben und Gäste zu bewirten.“
Voraussetzung für den Besuch der Brasserie ist der Nachweis der vollständigen Impfung, einer Genesung innerhalb der letzten sechs Monate oder ein negativer Test. ergänzend besteht weiterhin das bereits erprobte Hygienekonzept. Die Kontakterfassung erfolgt über die Luca App.

Starkoch Nelson Müller freut sich über den Michelin-Stern. | Foto: MKN_2020ninastillerphotography
Noch immer geschlossen, doch hoffentlich nicht mehr lange: Die Schote bzw. das Müllers an der Rü. | Foto: Meike Coenders
Autor:

Meike Coenders aus Essen

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