Lokalkompass-Community
Bürgerreporter des Monats Februar: Bernd Dröse

Bernd Dröse liebt die Natur. | Foto: Foto: Dröse
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  • Bernd Dröse liebt die Natur.
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Die Biologie begleitet Bernd Dröse auch in den Ruhestand. Der pensionierte Lehrer aus Essen liebt es, die Natur zu beobachten. Daran lässt er mit seinen Beiträgen die Lokalkompass-Community teilhaben. Er ist unser Bürgerreporter des Monats Februar. 

Du bist Großstädter mit einem Hang zu Naturthemen. Wie passt das zusammen?
Das ist überhaupt kein Widerspruch! Selbst die dicht besiedelten Stadtteile im Essener Westen bieten zahlreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen: Gärten, Hinter- , Innen- , Schul- und Friedhöfe, Parks, Industrie- und Bahnbrachen sowie Naturschutzgebiete sind das Zuhause vieler Lebewesen, darunter zahlreiche Neubürger/innen aus fernen Ländern. Die Zusammensetzung von Flora und Fauna befindet sich hier in einem steten Wandel. Nicht umsonst ist Essen 2017 zur Grünen Hauptstadt Europas gekürt worden.
Angesichts ausgeräumter Landschaften und trister Monokulturen außerhalb der Großstädte finden Tiere in den Großstädten oft geeignete Rückzugsräume. So habe ich in den letzten Jahren alleine im Essener Westen über 50 Vogelarten gezählt, die sich in wenigen Jahrzehnten an die Lebensbedingungen der Stadt angepasst haben. Dass mir hier die Themen ausgehen, muss ich nicht befürchten - im Gegenteil.

Dein am meisten gelesener Beitrag ist der über Kanadagänse. Hast du eine Idee, warum gerade dieses Thema so gefragt ist?
Dass ein Bericht über die Kanadagans im Lokalkompass online 5000 Leser/innen interessiert, hätte ich auch nicht vermutet. Aber der große Vogel steht stellvertretend für viele Neubürger in den Ballungszentren, die die Menschen polarisieren. Manche halten sie für eine Bereicherung der Tierwelt in den Städten und füttern sie aus falsch verstandener Tierliebe, die anderen fühlen sich durch den Lärm und die Hinterlassenschaften der Gänse auf Gehwegen und Wiesen belästigt. Und die Verantwortlichen in den Städten stoßen angesichts der Gänse mit ihrem „Bestandsmanagement“ an die Grenzen. Offensichtlich fragen sich auch die vielen Leser/innen des Artikels, wie sich dieser Konflikt lösen lässt.

Gans schön unbeliebt

Stelle dich kurz in fünf Sätzen vor!
Seit 45 Jahren lebe ich in Essen- Frohnhausen. 35 Jahre habe ich dort als Biologielehrer am Alfred-Krupp-Gymnasium unterrichtet. Im Unruhestand genieße ich es nun, selber unmittelbare Naturerfahrungen abseits der oft trockenen Schul- und Lehrbücher zu sammeln. Da mir Artenschutz und der Kampf gegen den Klimawandel wichtige Anliegen sind, bin ich Mitglied des NABU geworden. Mein Australian-Shepherd-Rüde „Luca“ begleitet mich meist auf den Fotostreifzügen. Er gehört voll zur Familie und ist der wohl verwöhnteste Hund Essens. 
Auch unser insekten – und vogelfreundlicher Garten, in dem ich gerne arbeite, bietet viele Fotomotive und regt zu Artikeln an.
Als ehemaliger Fußballer bin ich seit Jahrzehnten Anhänger des SC Freiburg, dem etwas anderen Bundesligaverein, und freue mich darauf, wenn ich nach der Pandemie im nächsten Schwarzwaldurlaub wieder ins Stadion kann.

Wie kam es, dass du Bürgerreporter geworden bist?
Vor Jahren habe ich eine eigene Homepage betrieben. Allerdings erhielt ich über diese kaum Rückmeldungen. In den unterschiedlichen Foren gibt es oft viele Platzhirsche und Besserwisser. Dort und in den Sozialen Medien ist mir der Umgangston manchmal etwas zu ruppig. Deshalb bin ich froh, mit dem Lokalkompass eine Möglichkeit gefunden zu haben, Naturverbundenheit mit der Freude am Fotografieren, Schreiben und Lesen zu kombinieren.

Unbemerkt auf dem Vormarsch

Was war zuerst: das Fotografieren oder das Schreiben?
Das Fotografieren habe ich für mich erst vor ca. drei Jahren entdeckt. Wenn ich mir die vielen tollen Fotos anderer Lokalkompassreporterer/innen anschaue, halte ich mich immer noch für einen Anfänger. Inzwischen ist es aber so, dass ich in meinen Beiträgen die Geschichten hinter den Fotos zu erzählen versuche. Das Schreiben und Recherchieren über die Hintergründe und das Ausgraben von Anekdoten und Absonderlichkeiten bereitet mir dabei große Freude.

Was war dein schönstes Erlebnis im Lokalkompass?
Schon bald nach meinen ersten Artikeln lernte ich den Bürgerreporter Manfred Trauschke zufällig kennen. Zusammen haben wir von unserem Garten aus brütende Turmfalken fotografiert und uns lange über Naturfotografie unterhalten. Seitdem telefonieren wir wöchentlich und tauschen uns aus. Vor einer Woche waren wir wieder zusammen in der Saarner Aue.
Aber auch mit anderen Bürgerreporter/innen, deren Beiträge ich gerne lese und deren Kommentare ich oft für äußerst treffend halte, befinde ich mich in einem regen Austausch.

And the winner is ...

Was gefällt dir am Lokalkompass und wo siehst du Optimierungsbedarf?
Mir gefällt der lockere und freundliche Umgangston im Lokalkompass. Statt vernichtend zu kritisieren oder unsachlich zu streiten, wenn man anderer Meinung ist, wird dort meist sehr empathisch geschrieben und kommentiert.
Zu vielen aktuellen Themenbereichen kann man sich hier austauschen und eine Menge darüber erfahren, was andere Bürger/innen beschäftigt.
Bei so vielen exzellenten Fotograf/innen würde ich mich freuen, wenn es nach der Pandemie einmal zu einem Fotoworkshop kommen würde, wo die Fotokünstler/innen etwas von ihren Tricks und Equipment vorstellen. Vielleicht kommt es dann ja auch einmal zu gemeinsamen Exkursionen. Diese würde ich dann gerne mit organisieren.

Wenn du die Wahl hast:
schreiben oder fotografieren? schreiben
Klassische Musik oder Rock? Rock (Die Zeit der Festivalbesuche ist aber schon lange vorbei)
Pommesbude oder Sterne-Restaurant? Pommesbude (badische Küche mit den entsprechenden Weinen ist aber auch nicht zu verachten).

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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