Abbruch und Aufbruch in Essen: Rathaus weicht Kaufhaus für nur 20 Jahre - wer hat weitere Aufnahmen von anderen Plätzen in seinem Archiv?
Wenn eine Stadt ihr Gesicht wandelt

Das Essener Rathaus in einer Aufnahme aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Rathausturm wurde anschließend vereinfacht wiederaufgebaut, die Fenster "versachlicht". Foto: Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv
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  • Das Essener Rathaus in einer Aufnahme aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Rathausturm wurde anschließend vereinfacht wiederaufgebaut, die Fenster "versachlicht". Foto: Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv
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Nächster Teil unserer Serie "Abbruch und Aufbruch in Essen", die jetzt in Ihrem Stadtspiegel sowie im Netz auf lokalkompass.de zu finden ist. Wir sind auf der Suche nach Bildern, die die Veränderungen in dieser Stadt festgehalten haben. Hans Frohnert konnte uns zum folgenden Thema keine Bilder schicken - dafür aber einen Film. Dazu gibt es Bilder von Bernhard Großbröhmer, Mario del Vecchio und aus dem Besitz von Richard Borowski.  

Idealerweise stellt ein Abbruch auch einen Aufbruch dar. Mindestens einmal ging es in Essen an diesem Ziel vorbei. Können Sie sich vorstellen, dass eine Stadt auf die Idee kommt, ein bis 1878 errichtetes stattliches Rathaus im Stil der Neugotik zugunsten eines Kaufhauses abzureißen? 

Alles eine Frage des Preises, könnte man meinen. Der 1957 zum Oberstadtdirektor bestellte Friedrich Wolff, ein Volkswirt, Journalist, Verwaltungsbeamter und Politiker, war zu Beginn der 1960er Jahre vorrangig an der Neuansiedlung von Industrie- und Einzelhandelsunternehmen interessiert. Er stellte so ziemlich jedes städtische Grundstück zu diesem Zweck zur Disposition. Dazu zählte auch das Rathaus, am 1963 in Kennedyplatz umbenannten Gildenplatz gelegen.

Kennedy kam - und Wertheim. Am 17. Dezember 1963 beschloss der Rat der Stadt, das Rathaus zum Preis von 15 Millionen D-Mark an den damaligen Kaufhauskonzern zu verkaufen. Im Oktober 1964 wurde das Rathaus geräumt, im Folgemonat begann der Abriss.

Dass 1966 eröffnete Wertheim-Kaufhaus überlebte gerade einmal 20 Jahre, schon 1986 wurden wieder die Abrissbirnen geschwungen. Wertheim wurde zu diesem Zeitpunkt vom Hertie-Konzern übernommen, der gehörte ab 1994 zu Karstadt.

Fotos zum Wertheim-Abriss konnten wir bisher nicht finden - dafür den Film aus dem Besitz von Hans Frohnert. Einige Szenen daraus sehen sie am Ende der Bildergalerie. Hier ist der Film zu finden:

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Haben auch Sie, liebe lokalkompass-Nutzer, Fotos oder digitalisierte Filme vom Abbruch in Essen im Archiv? 

Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), der Stern-Brauerei oder dem Ruhrkohle-Haus?

Gibt es Fotos von der Beseitigung der Warenhäuser DeFaKa (am Standort des heutigen Kaufhofs), C&A, Wertheim oder Boecker?

Wer hat das Verschwinden des Röntgenwerks Koch & Sterzel an der heutigen A40 eingefangen? 

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zum "Abbruch in Essen" hier auf lokalkompass.de. Bitte geben Sie als Schlagwort (Tag) unbedingt Abbruch in Essen an.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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