Dr.Bani- eine besondere Dolmetscherin

Foto: Foto Helios

Mit einem deutschlandweit einzigartigen Angebot versucht die Ärztin Dr. Hiba A. Bani Patienten und Angestellte im Gesundheitswesen zu unterstützen.

Aufgrund der immer weiter zunehmenden Bürokratie und der angestrebten Kurzliegedauer ist es vielen Ärzten und Schwestern bzw. Pflegern nicht mehr möglich, ihren Patienten die nötige Zeit zu widmen. Patienten und Angehörige fühlen sich zunehmend allein gelassen.

Gerade der Umgang mit einer Diagnose stellt alte, aber auch junge Patienten gleichsam vor viele Fragen. Wie ist der ärztliche Bericht zu entschlüsseln? Welche Bedeutung hat diese Diagnose? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bei schwerwiegenden Diagnosen droht oftmals sogar das bisherige Lebenskonstrukt zu zerbrechen.
In solchen Zeiten bleiben Patienten vielfach sich selbst überlassen.

Diesen Umstand konnte und wollte Frau Dr. Bani nicht länger hinnehmen, so dass sie ihre fachärztliche Ausbildung um eine Zusatzausbildung in systemischer Beratung ergänzte und mit ihrem Projekt "DIALOG D- Dialog in der Diagnose" eine Art diagnostischen Dolmetscherdienst für Patienten entwickelte.

Am vergangenen Freitag stand Frau Dr. Bani uns geduldig Rede und Antwort und verriet uns dabei ihre Motivation und einige Inhalte ihrer Arbeit.

Frau Dr. Bani, das Vorhaben, den Kittel an den Nagel zu hängen und sich zukünftig hauptsächlich in der Beratung von Patienten und Angestellten im Gesundheitswesen zu engagieren, entsteht gewiss nicht über Nacht. Wie kam es dazu, dass in Ihnen der Wunsch wuchs, etwas vollkommen Neues zu erschaffen?

„Während meiner ärztlichen Tätigkeiten in der Chirurgie und der Radiologie stellte ich immer wieder fest, dass es eine Lücke in der Arzt-Patienten-Kommunikation gibt.
Vielfach konnte ich beobachten, wie Diagnosen und andere medizinische Sachverhalte in wenig verständlicher Sprache den Patienten näher gebracht wurden.
Patienten erweckten in solchen Situationen dann meist den Eindruck, als wären sie adäquat aufnahmefähig, nickten wohlmöglich mit großen Augen die Worte des Arztes ab und realisierten meist erst dann, wenn der Arzt schon längst das Patientenzimmer wieder verlassen hatte, dass es noch viele, viele Fragen gegeben hätte.
Aus Ehrfurcht, Scham und Scheu vor den „Weißkittel-Trägern“ vermieden es Patienten letztlich auch, bei Unsicherheiten und Unklarheiten so lange Fragen zu stellen, bis vollkommene Klarheit herrschte.
Dieser Zustand hat mir einfach keine Ruhe gelassen.
Als Arzt sollte es oberste Prämisse sein, zu 100 % transparent gegenüber seinen Patienten zu erscheinen. Es sollte doch nicht an Fachchinesisch und fehlender Zeit scheitern!
So überlegte ich, ein sowohl für Patienten als auch für medizinisches Personal einfach zugängliches Angebot zu entwickeln. Ärztliche Expertise und empathische Kommunikation sollten miteinander verbunden werden. DIALOG-D - Dialog in der Diagnose- war geboren!“

Frau Dr.Bani, auf welche Weise unterstützt DIALOG-D die Patienten?

„Dem Patienten werden mit der nötigen Ruhe und in verständlicher Sprache, die für ihn wichtigen Fachinformationen erklärt. Individuelle Verläufe und therapeutische Möglichkeiten können in gemeinsamen Gesprächen erörtert werden.
Manche Diagnosen stellen außerdem einen großen Einschnitt in das bisherige Leben dar, so dass die Bewältigungsfähigkeiten des Patienten und dessen Umfeldes gefragt sind. Manchmal wird das bisherige Lebenskonstrukt gerade durch eine Erkrankung in Frage gestellt. Hier will DIALOG- D den Patienten mit einer lösungsorientierten Gesprächsführung dabei unterstützen, Prioritäten neu zu setzen, sich den neuen Umständen anzupassen.
Auch sollen Ängste – die durch ein Informationsdefizit und das Fehlen von Transparenz entstehen können- genommen, Mut- und Hilflosigkeit überbrückt und Ressourcen neu aktiviert werden.
Im Besten Fall kann eine Beratung auf Augenhöhe erfolgen, da der Patient einzelne Behandlungsschritte besser nachvollziehen kann und seine Erkrankung in seiner ganzen Bandbreite versteht. Gefühle von Machtlosigkeit und des Ausgeliefertseins können hierdurch deutlich reduziert werden“

Stehen Sie auch den ärztlichen und pflegerischen Kollegen als systemischer Coach zur Seite?

„Selbstverständlich! Der Druck, unter dem Angestellte im Gesundheitswesen inzwischen arbeiten müssen, ist enorm. Die Arbeit ist geprägt von dauerhaften inneren und äußeren Konflikten. Oft haben Angestellte den Eindruck, weder sich selber, noch den Patienten gerecht zu werden.
In Krisenzeiten versuche ich -im Sinne eines „Gesundheitscoaches“- die Kollegen darin zu bestärken, insbesondere für ihr eigenes Wohlbefinden zu sorgen. Nur gesunde Angestellte sind leistungsfähige, motivierte Mitarbeiter! So erarbeite ich mit den Kollegen Strategien, die dabei helfen sollen, die eigenen Energielevels im Fokus zu haben und bei Bedarf die „Akkus“ individuell aufzuladen.“

Wer kann Ihr Angebot in Anspruch nehmen? Wie stellt man den Kontakt zu Ihnen her?

„Interessierte Auftraggeber und auch Patienten können sich gerne per E-Mail über

dr-bani@dialogdiagnose.de

an mich wenden.
Anschließend können in einem persönlichen Gespräch die entsprechenden Gegebenheiten geklärt werden.“

Autor:

Marc Hubbert aus Essen-Ruhr

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