RWE startet Samstag gegen Mitaufsteiger Elversberg
Dabrowski: "In der Liga ankommen"

Neuzugang Ron Berlinski ist im Angriff erste Wahl. | Foto: Markus Endberg
  • Neuzugang Ron Berlinski ist im Angriff erste Wahl.
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Die Vorbereitung ist abgeschlossen, die Testspiel-Auftritte waren bisweilen vielversprechend. Doch das alles ist nun uninteressant. Am Samstag ab 14 Uhr (Live in MagentaSport) geht's für Rot-Weiss Essen im Aufsteiger-Duell gegen die Sportvereinigung Elversberg erstmals um Drittliga-Punkte, und das Stadion an der Hafenstraße wird voll sein.

Seit dem 14. Mai, als RWE die Rückkehr in den Profifußball feierte, ist die Euphorie in Essen riesengroß. Inzwischen zählt der Traditionsclub mehr als 8.000 Mitglieder, für die kommende Spielzeit wurden mehr als 9.800 Dauerkarten verkauft. Und so mancher Enthusiast träumt gar vom Durchmarsch in die Zweite Liga, in der die Rot-Weissen letztmalig 2007 vertreten waren.
Der neue Trainer Christoph Dabrowski, der noch vor zwei Monaten beim Zweitligisten Hannover 96 das Kommando gab, freut sich natürlich über die Begeisterung im Umfeld. Mit hohem Tempo und intensivem Pressing soll seine Mannschaft die Herausforderung Dritte Liga annehmen. Allerdings ist der 44-jährige Ex-Profi weit davon entfernt, irgendwelche utopischen Ziele zu formulieren. "Wir wollen in erster Linie in der Liga ankommen", so Dabrowski.
Trotz der kurzfristigen Abgänge von Yannick Langesberg (TSV Steinbach) und Timur Kesim (ausgeliehen an Wattenscheid 09) steht dem gebürtigen Polen noch immer ein üppiger 29-Mann-Kader zur Verfügung. Dabrowski hat die Qual der Wahl, wobei sich seine mögliche Startelf für die Auftaktpartie gegen Elversberg in den letzten Testspielen abgezeichnet hat.
In der Defensive wird er vermutlich voll und ganz auf die Aufstiegshelden setzen. Vor Torhüter Jakob Golz dürfte die Viererkette mit Sandro Plechaty, Kapitän Daniel Heber, Felix Herzenbruch und Felix Bastians zunächst einmal gesetzt sein, und auch Niklas Tarnat hat gute Karten auf der Sechs. Der zweitliga-erfahrene Neuzugang Björn Rother soll das Spiel nach vorn ankurbeln, für die offensive Mittelfeld-Position kommen die Dynamik von Cedric Harenbrock oder die Routine von Thomas Eisfeld in Frage.

Luxussituation im Sturmzentrum

Während Isaiah Young auf Linksaußen beginnen wird, gibt es auf der rechten Seite einen Zweikampf zwischen Aurel Loubongo und Lawrence Ennali. Als Sturmspitze scheint Neuzugang Ron Berlinski gegenüber Torschützenkönig Simon Engelmann die Nase vorn zu haben. Beide trafen übrigens beim 3:1 im letzten Testspiel in Aachen.
„Für mich als Trainer ist es eine absolute Luxussituation, zwei solche Optionen im Sturmzentrum zu haben", erklärt Christoph Dabrowski, wohl wissend, dass es dem 33-jährigen Engelmann nicht leicht fallen dürfte, einen Platz auf der Bank zu akzeptieren. "Er hat in den letzten Jahren in der Regionalliga durch seine Quote eine herausragende Rolle gespielt, und er wird natürlich das Ziel und die Ambition haben, zu beweisen, dass er die Qualität hat, auch eine Liga höher Tore zu erzielen.“
Ob mit Berlinski oder "Engel" - an einem Auftaktsieg besteht für die Fans kein Zweifel. Dabei verfügt der Mitaufsteiger aus dem Saarland ebenfalls über eine eingespielte Truppe mit einigen erfahrenen Kräften. Neuzugang Marcel Correia war für den SC Paderborn sogar in der Bundesliga am Ball.
Eines hat der Gast den Gastgebern aber definitiv voraus: 2013/14 war die SV Elversberg schonmal Drittligist.

Kommentar: In einer anderen Liga

Für die meisten Menschen ist der 23. Juli wahrscheinlich ein ganz normaler Sommer-Samstag - ob zuhause oder im Urlaub. Für viele Essener definitiv nicht. Diesen Tag haben die RWE-Fans und auch diejenigen, die zumindest Sympathie für den Traditionsclub von der Hafenstraße haben, jahrelang herbeigesehnt. Seit dem Zweitliga-Abstieg 2007 war Essen nicht mehr auf der Profifußball-Landkarte vertreten. Nach dem Super-Gau 2008, als die Qualifikation für die damals neu geschaffene Dritte Liga in letzter Sekunde vergeigt wurde, war die zehntgrößte Stadt Deutschlands endgültig fußballerische Provinz.
Entsprechend enthusiastisch wurde am 14. Mai der ersehnte Aufstieg gefeiert. Statt SV Straelen, FC Wegberg-Beeck oder SC Wiedenbrück heißen die Gegner nun MSV Duisburg, Dynamo Dresden oder TSV 1860 München. Viele RWE-Spiele werden künftig deutschlandweit in der ARD-Sportschau zu sehen sein. Das öffnet den Verantwortlichen ganz andere Möglichkeiten. RWE spielt eben in einer anderen Liga.

Autor:

Michael Köster aus Essen-Borbeck

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