Fußball: DFB-Pokal-Achtelfinalspiele in der nächsten Woche mit vier Revierclubs
Nur der BVB ist Favorit

So jubelten die Spieler des Regionalligisten Rot-Weiss Essen nach dem 1:0-Sieg über Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Foto: Markus Endberg
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  • So jubelten die Spieler des Regionalligisten Rot-Weiss Essen nach dem 1:0-Sieg über Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Foto: Markus Endberg
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VON MICHAEL KÖSTER UND MARC KEITERLING

Vier Vereine aus dem Revier im Achtelfinale des DFB-Pokals - das kommt auch nicht in jeder Saison vor. Zwei Bundesligisten, ein Zweitligist, ein Verein aus der vierten Liga.

Während Rot-Weiss Essen gegen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund gegen den SC Paderborn 07 am kommenden Dienstag, 2. Februar, Heimrecht genießen, müssen der VfL Bochum (bei RB Leipzig) und der FC Schalke 04 (beim VfL Wolfsburg) am Mittwoch, 3. Februar, reisen.

RWE gegen Leverkusen

Viertligist RWE hatte in den ersten beiden Runden mit Siegen über Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld (1:0) und Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf (3:2) für Furore gesorgt. Gegen den Bundesliga-Dritten Bayer Leverkusen ist der Tabellenführer der Regionalliga West am 2. Februar ab 18.30 Uhr allerdings krasser Außenseiter.

Ähnlich favorisiert war die Werkself allerdings auch vor der Zweitrunden-Begegnung im Oktober 1995 - und hätte beinahe ihr blaues Wunder erlebt. Damals lieferte RWE als Drittligist dem mit Bernd Schuster und Rudi Völler angetretenen Starensemble vom Rhein einen offenen Schlagabtausch. 4:4 stand es nach 120 Minuten, ehe sich der Bundesligist im Elfmeterschießen mit 4:1 durchsetzen konnte. 2002 kam es an der Hafenstraße erneut zu einem Pokalduell, das Leverkusen mit 1:0 gewann.

BVB gegen Paderborn

Die Schwarz-Gelben empfangen am 2. Februar um 20.45 Uhr den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn und sind klarer Favorit, auch wenn sie zuletzt eklatante Abwehrschwächen zeigten und in der Bundesliga auf Rang sieben abrutschten. So war es übrigens auch beim letzten Vergleich im Signal Iduna Park vor 13 Monaten. Damals führte Paderborn zur Halbzeit mit 3:0, und die BVB-Anhänger maulten lautstark. Am Ende rettete der Favorit wenigstens noch einen Zähler (3:3).

Ganz anders verlief hingegen der bisher einzige Vergleich im DFB-Pokal im Oktober 2015. Auch damals ging der Außenseiter - damals von Stefan Effenberg trainiert - in Dortmund mit 1:0 in Führung, wurde dann allerdings von der Borussia auseinander genommen. 7:1 hieß es nach 90 Minuten.

S04 in Wolfsburg

Nicht in die falsche Kabine darf am 3. Februar William de Asevedo Furtado laufen. Der rechte Außenverteidiger wurde gerade erst von Wolfsburg nach Gelsenkirchen ausgeliehen und kehrt ab 18.30 Uhr auf den Rasen der dortigen VW-Arena zurück. Beim letzten Pokalspiel zwischen den beiden Vereinen am 7. Februar 2018 in der Gelsenkirchener Arena wirkte "William" noch als VfL-Akteur mit. Beim 1:0-Viertelfinalerfolg der Blauen wurde der Brasilianer damals in der 61. Minute eingewechselt.

Keine Zuschauer auf den Rängen - das ist bereits seit einiger Zeit der coronabedingte Notfall. Keine Fans neben dem Tor oder gar auf dem Spielfeld - das war stets der Normalfall. Im DFB-Pokalwiederholungsspiel des FC Schalke 04 gegen den VfL Wolfsburg am 23. Dezember 1970 war allerdings nix normal.

Der damalige Nord-Regionalligist (seinerzeit die zweite Spielklasse) ging in der Glückauf-Kampfbahn bereits in der siebten Minute in Führung. Auf schneebedecktem Geläuf düpierte Eismann (wer auch sonst bei solchen Bodenverhältnissen) den jungen Schalker Nachwuchstorwart Dieter Burdenski mit einem Hoppelball. Klaus Scheer besorgte für die Blauen den Ausgleich, nach 120 Minuten kam es dann beim Stand von 1:1 zum ersten Elfmeterschießen des DFB-Pokals überhaupt.

Ein Teil der etwa 7.000 Zuschauer drängte dazu von den Rängen direkt hinter das Tor vor der Nordkurve. Und nicht nur das - mit jedem Schützen platzierten sich die Leute immer mehr entlang des 16-Meter-Raums. Am Ende waren die beiden Torhüter und die Schützen nahezu komplett von Fans umringt. Das brachte die Kicker beider Seiten offensichtlich etwas aus dem Konzept. Für Schalke vergaben Heinz van Haaren (am Tor vorbei) und Hans-Jürgen Wittkamp (gehalten). Dieter Burdenski parierte die Elfer von Krause und Simon, Eismann traf den Pfosten und Wischniowskys Schuss hielt ein Fan, der etwa drei Meter neben dem rechten Pfosten stand. Mit 4:2 nach Elfmeterschießen war S04 eine Runde weiter.

VfL in Leipzig

Eine schier unüberwindbare Hürde wartet auf den VfL Bochum. Der Tabellenzweite der 2. Bundesliga muss am Mittwoch (20.45 Uhr) beim Erstliga-Zweiten RB Leipzig antreten. Vier Vergleiche gab es zwischen dem sogenannten "Rasenballsport" und dem VfL zwischen 2014 und 2016 in der 2. Liga. Sämtliche Vergleiche gewannen die Leipziger, die sich schon zuvor an der Castroper Straße unbeliebt gemacht hatten.

Den damals noch A-Jugendlichen Lukas Klostermann warben sie im Sommer 2014 beim VfL ab, der damalige Bochumer Trainer Peter Neururer tobte vor Wut. In Leipzig entwickelte sich der gebürtige Herdecker mittlerweile zum Nationalspieler.

Live im Fernsehen

Zwei Spiele mit Revierbeteiligung werden live im frei empfangbaren Fernsehen übertragen. Die ARD sendet am Dienstag direkt aus Dortmund. SPORT 1 ist am Mittwoch in Wolfsburg am Ball.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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