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Kinder möchten ackern!

Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen engagiert sich bereits seit 2016 bei der generationenübergreifenden „Gemüse-Ackerdemie“. Die Stiftung wiederum erhält – über das Land – Lotteriegelder von WestLotto. | Foto: © Anna Meyer-Kahlen
  • Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen engagiert sich bereits seit 2016 bei der generationenübergreifenden „Gemüse-Ackerdemie“. Die Stiftung wiederum erhält – über das Land – Lotteriegelder von WestLotto.
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Schüler ernten Gemüse mit eigenen Händen

Von Sebastian Rohling

Gemüse ist lecker, gesund und nahezu immer und überall zu haben. Unabhängig von Jahreszeit und Anbaukultur können wir es in der Regel nach Herzenslust einkaufen und genießen. Wo die Produkte herkommen, wie sie angebaut werden und welche Folgen aus den jeweiligen Bewirtschaftungs- und Anbaumethoden resultieren – das interessiert aber nicht jeden. „Wir wollen das Bewusstsein für die Bedeutung von Natur und die Wertschätzung von Lebensmitteln in unserer Gesellschaft stärken“, sagt Dr. Christoph Schmitz. Er ist studierter Landwirt. Während seiner Doktorarbeit am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hatte er eine besondere Idee. Er entwickelte ein „ackerdemisches Bildungsprogramm“.

Bezug zur Natur
In vielen Regionen der Republik zeichnet sich das gleiche Bild ab. „Nur wenige Kinder wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen oder haben schon einmal selbst Gemüse angebaut“, sagt Schmitz. Der Nachwuchs habe immer weniger Kontakt und Bezug zur Natur, sowohl zu Hause als auch in Kitas und Schulen. Mit allseits bekannten Folgen. Mehrere Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr weggeworfen; Übergewicht sowie Krankheiten wie Diabetes haben bei falscher Ernährung leichtes Spiel. „Nach der Fertigstellung meiner Dissertation und mit Beginn meiner Elternzeit habe ich mich mehr und mehr mit dieser Thematik beschäftigt“, erinnert sich Schmitz und ergänzt, dass er viele Schulklassen beobachten konnte, die seinen elterlichen Hof für einen Tagesausflug besuchten. „Können Kinder an einem einzigen Tag tatsächlich nachhaltig lernen, wie natürliche Prozesse und Landwirtschaft funktionieren?“

Pilotprojekt
Als Antwort schrieb Christoph Schmitz 2012 die wissenschaftliche Arbeit „Entfremdung der Gesellschaft von Nahrungsmitteln“. Er entwarf darin seine Idee eines neuartigen Bildungsprogramms. Anschließend testete er gemeinsam mit seiner Schwester Ulrike und deren Schulklasse die „Gemüse-Ackerdemie“ in einem Pilotprojekt und ließ den Versuch wissenschaftlich begleiten. Die Begeisterung der Kinder auf dem Acker und der nachgewiesene Lernerfolg überzeugten, sodass 2014 in einem kleinen Team und durch viel ehrenamtliche Arbeit das gemeinnützige Sozialunternehmen „Ackerdemia e.V.“ gegründet und aufgebaut wurde. „Wir wollen mehr Wissen über Naturzusammenhänge, Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft verbreiten sowie eine gesunde Ernährungsweise und nachhaltigen Konsum fördern. Dazu entwickeln wir soziale und wirkungsorientierte Konzepte, die wir gemeinsam mit lokalen Partnern umsetzen“, erläutert Schmitz.

Schulen und Kitas
Das Bildungsprogramm „Gemüse-Ackerdemie“ ist mittlerweile erfolgreich an einer wachsenden Anzahl von Schulen und Kitas umgesetzt worden, auch in Nordrhein-Westfalen. In Westfalen und Lippe ist es Regionalmanager Glenn Vogt, der sich um die verschiedenen Schulen und Kindertageseinrichtungen kümmert. „Im Münsterland betreue ich als regionaler Projektkoordinator mittlerweile zwölf Bildungseinrichtungen, im Raum Westfalen-Lippe sind es 26. Bundesweit nehmen dieses Jahr knapp 400 Bildungseinrichtungen an der ,Gemüse-Ackerdemie‘ teil“, zählt er auf. „Unterstützt werde ich dabei von Acker-Coaches – Menschen, die eine Ausbildung im Garten-Landschaftsbereich oder der Landwirtschaft selbst haben und uns mit fachlich fundiertem Rat zur Seite stehen.“ Die mitwirkenden Schulen haben sich in der Regel selbst um einen Platz in der „Gemüse-Ackerdemie“ gekümmert. „Die Erfahrung zeigt, dass Schulen, die sich von sich aus melden, eine höhere Motivation haben. Das ist bei diesem langfristig ausgerichteten Projekt sehr wichtig“, betont er.

Lotterieerträge
Doch von nichts kommt nichts. Eine Weisheit, die sich nicht erst auf dem Feld bewahrheitet. „Wir sind auf Fördermittel angewiesen“, sagt Vogt. Stark ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen engagiert, sie unterstützte 2016 und 2017 die generationenübergreifende „Gemüse-Ackerdemie Ackern an Rhein und Ruhr“. 2018 und 2019 ist es die im Münsterland. Die Stiftung wiederum erhält – über das Land – Lotteriegelder von WestLotto. Was die Wenigsten wissen: Rund 40 Prozent der Spielerträge fließen jedes Jahr über den NRW-Haushalt in gemeinnützige Institutionen, beispielsweise in Umweltschutz und Heimatpflege. Während auf den Geländen von Kitas und Schulen gepflanzt, gehegt, gepflegt und am Ende geerntet wird, geht der Verein selbst noch einen Schritt weiter: Er entwickelt und erprobt zusätzlich neue Ideen und Konzepte für mehr Wertschätzung von Natur und Lebensmitteln – nicht nur bei Kindern. „Unser Ziel ist es, eine Generation junger Konsumenten auszubilden, die sich durch ein grundlegendes Verständnis der Lebensmittelproduktion und ein reflektiertes und nachhaltiges Konsumverhalten auszeichnet“, fasst Dr. Christoph Schmitz zusammen.
www.gemueseackerdemie.de
www.ackerdemia.de

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www.lotto-prinzip.de

Autor:

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