Martin Luther und das Judentum

24. August 2017
Jüdisches Museum Westfalen, 46282 Dorsten
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Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt  eine Ausstellung über Martin Luther vom 13. August bis zum 24. September 2017. Foto: Privat
  • Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt eine Ausstellung über Martin Luther vom 13. August bis zum 24. September 2017. Foto: Privat
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Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten

Dorsten. Die evangelischen Kirchen in Deutschland und weltweit feiern 2017 500 Jahre Reformation. Landauf und Landab gibt es ein umfangreiches Angebot unterschiedlicher Veranstaltungen. Begleitet werden diese Aktionen durch eine Reihe von Ausstellungen. Eine dieser Ausstellungen wird im August und September im Jüdischen Museum Westfalen gezeigt.

Was haben ein Jüdisches Museum und das Judentum mit Martin Luther zu tun? Der Reformator, der sich sehr für „das freie Denken eines Christenmenschen“, so sein Buchtitel, einsetzte, hatte zu den Juden in Deutschland, die er nicht einmal kannte, und ihrer gesellschaftlichen Teilhabe bis in seine letzten Tage hinein ein kompliziertes Verhältnis. Martin Luther hat der Nachwelt und vor allem der evangelischen Kirche damit ein schwieriges Erbe hinterlassen. In der Anfangszeit der Reformation hat er dafür plädiert, die Juden menschlich zu behandeln. Später hat er sie unerträglich geschmäht und die Anwendung von Gewalt gegen sie gefordert. 1543 erschien seine Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“, in der er zur Zerstörung ihrer Synagogen und zum Verbrennen ihrer heiligen Schriften aufrief.
Auch sein übriges Schrifttum lässt keinen Raum für jüdisches Leben. Alles Licht fällt auf die Seite des Evangeliums, alles Dunkel auf die jüdische Seite, symbolisiert vom Gesetz ohne Gnade.  Lucas Cranach und seine Schule haben diese Auffassung Luthers auf vielen Bildern umgesetzt. Durch Wort und Bild ist seine negative Sicht der Juden durch die Jahrhunderte hin wirksam geworden. Das jüdische Selbstbild blieb bedeutungslos, obwohl Jesus, wie Luther anfangs betonte, „ein geborner Jude“ war.
Erst nach dem Holocaust haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem lastenden Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen. Hier reiht sich die Ausstellung ein. Sie wird von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro College Berlin getragen. In historisch angeordneten Einheiten erhalten auf den Ausstellungstafeln jüdische und christliche Perspektiven gleichermaßen Raum. Ergänzt werden die Bild- und Texttafeln durch museumseigene Exponate zum Antijudaismus und Antisemitismus, darunter auch Buchausgaben aus der Zeit Luthers.
Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt diese Ausstellung vom 13. August bis zum 24. September 2017. Adresse, Anfahrt und Öffnungszeiten finden Sie unter www.jmw-dorsten.de.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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