Achtelfinal-Auslosung: Schalke wünscht sich Monaco oder Porto

15. Dezember 2014
12:00 Uhr
Schalke 04, Gelsenkirchen
Bereits letzte Saison konnte Schalke gegen Real Madrid nicht mithalten und erlebte beim 1:6 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Ronaldo und Co. ein Debakel. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Bereits letzte Saison konnte Schalke gegen Real Madrid nicht mithalten und erlebte beim 1:6 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Ronaldo und Co. ein Debakel.
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Schalke steht im Achtelfinale der Champions League. Am kommenden Montag findet in Nyon die Auslosung statt. Dem S04 droht mit hoher Wahrscheinlichkeit ein richtig dicker Brocken.

Schalke lacht, Schalke feiert – aber nur bis Montag? „Monaco oder Porto – da hätten wir eine Chance.“ Max Meyer antwortete nach dem Sieg in Maribor sehr schnell, wen er zugelost bekommen will. „Real Madrid hatten wir letzte Saison. Monaco wäre ganz schön – da war ich noch nicht“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes. Der französische und der portugiesische Vertreter sind die vermeintlich einfachsten Gegner bei der Auslosung.

S04 will Weltfußballern Ronaldo und Messi aus dem Weg gehen

Denn: Schalke kann unter anderem auf die spanischen Spitzenteams Real Madrid, FC Barcelona oder Atletico Madrid treffen. Klar ist, dass der S04 auf einen der Gruppensieger trifft. Der Stadtspiegel Gelsenkirchen stellt sie vor.

Atletico Madrid (Gruppe A):
Atletico Madrid durchbrach die jahrelange Dominanz von Real Madrid und Barcelona in der spanischen Meisterschaft und wurde in der vergangenen Saison vor den größten Rivalen Tabellenerster. Die Mannschaft von Diego Simeone stand zudem im Champions League-Finale und verlor am Ende erst nach Verlängerung gegen den verhassten Stadt-Rivalen mit 1:4 (1:0, 1:1), obwohl man bis zur 93. Spielminute noch mit 1:0 führte. Simeone steht außerdem mit Real-Trainer Carlo Ancelotti und Bundestrainer Joachim Löw zur Wahl des „Trainer des Jahres“.

In der Gruppe A dieser Champions League-Saison setzte sich Atletico vor Juventus Turin, Olympiakos Piräus und Malmö FF durch und kassierte nur drei Gegentreffer und bestätigt damit den starken Defensiv-Eindruck aus der Vorsaison. In der Meisterschaft steht man derzeit auf Platz drei, vier Punkte hinter Spitzenreiter Real Madrid. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Simeone nach der vergangenen Saison unter anderem die Stammkräfte und internationalen Spitzenspieler Thibaut Courtois, Diego Costa, Filipe Luis (alle Chelsea FC), Diego (Fenerbahce Istanbul) und David Villa (New York City) abgeben musste. Bekanntester Neuzugang ist Mario Mandzukic, der vom FC Bayern München kam und bislang zwölf Tore (sechs in der Liga, fünf in der Champions League, eines im Pokal) in 20 Pflichtspielen erzielte.

Real Madrid (Gruppe B):
Real Madrid ist der Titelverteidiger in der Champions League und gewann bereits in der letzten Champions League-Saison im Achtelfinale gegen Schalke. 6:1 (!) in der Arena, 3:1 im Rückspiel. In der spanischen Meisterschaft schoss man bislang 51 Tore in 14 Spielen und gewann in Gruppe B jedes Spiel gegen Basel, Liverpool und Rasgard bei einem Torverhältnis von 16:2. Mit Toni Kroos spielt seit dieser Saison ein weiterer Weltmeister (Sami Khedira spielt seit 2010 für die Königlichen) in den Reihen der Spanier. Der zentrale Mittelfelspieler wird seit seiner Ankunft mit Lob überhäuft und diktiert das Tempo und Spielgeschehen in einer Mannschaft, die mit diversen Starspielern gespickt ist.

Doch einer übertrifft noch einmal alles: Cristiano Ronaldo. Der 29-Jährige schoss bisher in 13 Liga-Spielen 23 Tore und traf in sechs Champions League-Spielen fünfmal. Insgesamt traf der zweifache Weltfußballer des Jahres (2008 und 2013) in 22 Pflichtspielen 30 Mal. Kein Wunder, dass er neben Manuel Neuer und Lionel Messi erneut zur Wahl des „Weltfußballer des Jahres“ steht.

AS Monaco (Gruppe C):
Der wahrscheinlich einfachste Gegner, auf den Schalke treffen könnte. Die Franzosen bestachen in dieser Champions League-Saison durch große Effektivität und Minimalitsten-Fußball. Vier Tore reichten zu insgesamt drei Siegen und insgesamt elf Punkten. Ein einziges Gegentor kassierte die Mannschaft aus dem Fürstentum, die sich vor Bayer Leverkusen, Zenit St. Petersburg und Benfica Lissabon als Tabellenerster in Gruppe C durchsetzte. In der Liga läuft es allerdings nicht so gut für Trainer Leonardo Jardim und seinem Team. Platz sieben nach 17 Spielen und schon zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Marseille. Mit Dimitar Berbatov spielt ein ehemaliger Bundesligaspieler bei den Monegassen. Der 33-Jährige traf in der Champions League allerdings noch gar nicht, dafür in zwölf Ligaspielen fünfmal.

FC Barcelona (Gruppe F):
Linonel Messi, Neymar, Luis Suárez: Barcelona verfügt diese Saison über den wahrscheinlich besten Sturm dieser Welt. Diese drei trafen auch am letzten Spieltag beim 3:1-Sieg über Paris, der im letzten Moment noch den Gruppensieg vor den Franzosen, Ajax Amsterdam und APOEL Nikosia bescherte. Suárez kam vor der Saison für satte 81 Millionen Euro vom FC Liverpool, durfte bis Ende Oktober aber zunächst kein Spiel bestreiten, weil er bei dem WM-Spiel mit Uruguay seinem italienischen Gegenspieler Giorgio Chielleni in die Schulter biss und vier Monate lang gesperrt wurde. Die lange Sperre kam zum Tragen, weil es Suárez’ dritte Beißattacke in seiner Karriere war.

Mit Luis Enrique hat Barcelona zu Saisonbeginn einen neuen Trainer bekommen, der zwischen 1996 und 2004 für Barcelona spielte und das, obwohl er zuvor fünf Jahre lang für den größten Rivalen Real Madrid aktiv war. Unter Enrique hat Barcelona zu alter Stärke zurückgefunden und ist nicht nur in der Offensive stark, sondern brilliert vor allem durch ein starkes Defensivverhalten. Nur sieben Gegentreffer in der Liga, fünf in der Champions League. Das alles stellt Lionel Messi aber natürlich nicht in den Schatten. Der viermalige Weltfußballer hat mittlerweile 75 Tore in der Champions League erzielt und löste damit den bisherigen Rekordhalter und Ex-Schalker Raúl ab, der 71 Tore erzielt hatte. Messi benötigte dafür nur 92 Spiele. Zum Vergleich: Ronaldo kommt bislang auf 72 Tore in 109 Partien.

FC Porto (Gruppe H):
Über 320 Millionen Euro Transferüberschuss in den vergangenen zehn Jahren! Der FC Porto ist der Meister der Transfers und schafft es trotz ständig namhafter Abgänge nicht nur jedes Jahr um die portugiesische Meisterschaft mitzuspielen, sondern auch international immer wieder für Furore zu sorgen. Sowohl in der Champions League als auch in der Liga ist Porto noch ohne Niederlage und startete am ersten Champions League-Spieltag mit einem furiosen 6:0-Heimsieg über BATE Borissov in die Gruppenphase. Für die Mannschaft von Trainer Julen Lopetegui war es kein Problem die Konkurrenz aus Borissov, Bilbao und Donezk auf Distanz zu halten. Dennoch gilt Porto in Anbetracht der möglichen anderen Gegner nach Monaco noch am ehesten zu einem Schalker Wunschlos!

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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