Alle vier Jahre gibt es für Schaltjahreskinder ein besonderes Jahr: Dann dürfen sie endlich wieder an ihrem „richtigen“ Geburtsdatum feiern. Daher hat der Stadtspiegel wieder Leser gesucht, die am Mittwoch (29. Februar) Geburtstag haben.
Julia Schwerdtfeger kann in diesem Jahr zum fünften Mal „richtig“ Geburtstag feiern - sie wird 20 Jahre alt. Schon vor acht Jahren hat Julia bei der Stadtspiegel-Aktion mitgemacht. Damals war sie noch Schülerin, jetzt macht sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Julia feiert ihren Geburtstag sonst immer am 1. März, und auch wenn es den 29. Februar nicht jedes Jahr gibt, wird sie nicht vergessen. Denn Freunde und Verwandte gratulieren ihr dann am 1. März.
Schon zum zwölften Mal kann Thomas Meitz aus Bergkamen richtig Geburtstag feiern: Er ist jetzt 48 Jahre alt und hat bereits 2004 und 2008 an unserer Aktion teilgenommen. Vor vier Jahren bekam er eine digitale Spiegelreflexkamera zum Geburtstag geschenkt, die der leidenschaftliche Freizeitfotograf immer noch gerne nutzt, um „Hobby-Profi-Bilder“ zu schießen - am liebsten natürlich im Urlaub. Wie in jedem Jahr wird der Geburtstag mit Freunden in der Gartenhütte gefeiert, da macht der Bergkamener keine Unterschiede zwischen „richtigen“ Geburtstagen in Schaltjahren und Geburtstagen in Jahren, in denen es den 29. Februar nicht gibt. In seiner Freizeit betreibt der Bergkamener neben seiner bereits seit 20 Jahren bestehenden Leidenschaft - der Fotografie - auch noch Freizeitsport. Seit 33 Jahren ist Thomas Meitz übrigens „unter Tage“ beschäftigt. Im April wurde er von der Zeche Ost nach Bottrop verlegt, so dass er nun zu seiner neuen Arbeitsstelle 122 km Hin- und Rückweg in Kauf nehmen muss, und das bei einer Schicht, die um 7 Uhr morgens beginnt.
Zum 15. Mal gibt es den 29. Februar für Peter Suhr in diesem Jahr als „richtigen“ Geburtstag: Der Bönener Großvater von bald vierjährigen Zwillingen, der bereits 2004 an der Stadtspiegel-Aktion teilnahm, ist nun 60 Jahre alt. Das außergewöhnliche Geburtsdatum ist für die Familie inzwischen nichts Besonderes mehr: In seiner Verwandtschaft seien alle damit „groß geworden“, dass am 28. Februar „vorgefeiert“ werde, so Ehefrau Hannelore Suhr.
Und wenn Freunde in den übrigen Jahren erst am 1. März anrufen, sage man immer, der Geburtstag sei bereits gestern gewesen. „Natürlich nehme ich die Glückwünsche trotzdem gerne entgegen“, so das Schaltjahreskind. Für seinen runden Ehrentag ist keine große Feier geplant. Da der Geburtstag mitten in der Woche sei, wolle man lieber am Wochenende mit der Familie feiern. „Wir fahren lieber mal eine Woche in den Urlaub, als groß zu feiern“, so Hannelore Suhr. Abwechselnd geht es dann in die Berge oder zur See, in diesem Jahr ist ein Urlaub in der Schweiz geplant, verrät Peter Suhr.
„Je älter man wird, umso mehr Wert legt man auf die Lebensqualität“, so der „15-jährige“ Suhr, der sich in seiner Freizeit unter anderem seelsorgerisch betätigt. Früher war der Bönener im Bereich Steinkohle tätig, heute bastelt er mit Hingabe historische Gebäude - wie Windmühlen oder Leuchttürme - aus Pappelholz nach alten Fotovorlagen. Sein selbst gefertigter Zechenturm soll sogar im Museum des Bönener Förderturms ausgestellt werden.
Ein Schaltjahreskind, dessen Geburtstag noch nie vergessen wurde, ist Frederic Schulte aus Bönen. Anlässlich Frederics fünftem richtigen Geburtstag meldete sich sein Großvater Hermann Schulte und schlug seinen nun 20-jährigen Enkel für unsere Aktion vor: Am 29. Februar steht bei Frederic erstmal Kuchen backen auf dem Programm.
Groß gefeiert wird zwar nicht, aber er wird eine „Eierschecke, natürlich selbst gebacken“ zum wöchentlichen Treffen des Jugendrotkreuzes mitnehmen, so der DRK-Rettungshelfer. In den anderen Jahren feiert der gelernte Kfz-Mechaniker für Nutzfahrzeuge immer am 1. März und auch seine Freunde und Verwandten gratulieren dann - „vorgefeiert wird nicht“, so Frederic Schulte. Zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder hat der nun „Fünfjährige“, der übrigens demnächst als Krankenpfleger arbeiten möchte. Seine Geschwister haben „ganz normale“ Geburtstage, aber auch Frederic findet den 29. Februar als Ehrentag „nicht so schlimm“, schließlich kommt man so ja auch mal in die Zeitung.
Allen Schaltjahreskindern wünscht der Stadtspiegel einen richtig schönen, "richtigen" Geburtstag.
Autor:Iris Steierl aus Kamen |
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