Ein pop-up-store für Recycling-Design in Recklinghausen

Zum vierten Mal eröffnet der Kulturmanager Guido Röcken vom 20. Oktober 2012 bis zum 3. November in seinem Recklinghäuser „Aktionsraum für Kunst und Design“ einen pop-up-store für ausgesuchte nachhaltige Design-Produkte aus Recycling-Materialien. „In diesem Jahr ging es mir vor allem darum neben der ökologischen Nachhaltigkeit, z.b. durch recyceltes Material, auch eine soziale Nachhaltigkeit - also z.B. die Berücksichtigung der Arbeits- und Lebensbedingungen der am Entstehungsprozess beteiligten Menschen zu zeigen."

Ein 100-prozentig nachhaltiges Produkt herzustellen ist nur sehr schwer umzusetzen, deshalb sind die in diesem pop-up-store ausgewählten Designer als Vorbilder zu verstehen, die bereits begonnen haben schrittweise die bestehenden Produkte und Prozesse zu verändern. So hat der Kölner Verein JACK IN THE BOX - ein gemeinnütziger Verein für Entwicklung und Erprobung innovativer Modelle der Beschäftigungsförderung - eine Modellwerkstatt für Upcycling aufgebaut, die sowohl die serielle Herstellung von Produkten als auch die Produktion kunsthandwerklicher Unikate betreibt. Bei Re-Use sind Jack in the Box mit dem Jackboard vertreten - eine auf Getränkekisten passende Sitzfläche mit einer Applikation aus Jaffa-Holz. Obwohl in Serie hergestellt, ist jede Sitzfläche der jeweils unterschiedlichen Applikation wegen ein Einzelstück und im Zusammenspiel mit einer Getränkekiste ein ästhetisch ansprechendes und funktionstüchtiges Möbel.
Das niederländische Projekt Ragbag ist ein soziales Projekt welches Straßenkinder in Dehli unterstützt. Die "Ragpicker" sammeln Plastikfolie und verkaufen sie an Sammelzentren. Mit einer Spezialmaschine wird die Plastikfolie zu stabilen Platten gepresst. Die farbenfreudigen Platten werden anschließend in kleinen Familienunternehmen zu verschiedenen Produkten wie Taschen verarbeitet. Das Projekt bietet momentan schon mehr als 100 Menschen Arbeit und damit ein Auskommen. Die RagBag-Portemonais und RagBag-Taschen gibt es bei der Re-Use
Über das Recycling-Netzwerk ZWEITSINN stellen sich bei der Re-Use auch der Werkhof Hagen und der Werkhof Iserlohn vor. In den beiden Beschäftigungs- und Qulaifizierungswerkstätten entstehen hochwertige, neu designte Möbel aus Recycling-Werkstoffen. Eine Auswahl findet sich auch in Recklinghausen bei der Reu-Use.
Aber auch einzelne Designer zeigen ihre Recycling-Arbeiten. So verwendet Mären Krämer bei den Produkten ihres Labels Tü-Ta alten Fahnenstoff, Martin Klüsener aus Köln als te Feuerwehrschläuche, Kathrin Trebstein aus Gladbeck verarbeitet Fahrradschläuche weiter und Malte Arndt aus Bremen alte Luftmatratzen. Britta Pasche aus Duisburg entwickelt in ihrem Atelier individuelle Wohnaccessoires aus recycelten, handbedruckten Textilien.
Ganz besondere Möbel fertigen die beiden Kölner Designer Ulrike Staar und Manfred Weigert mit ihrem Label „Andercover-Design“: Sie upcyceln hochwertige, langlebige Materialien, die bei Produktionsprozessen anderer Schreinereien als Reste anfallen, zu frechen, einzigartigen Möbeln und Wohnaccessoires. Und wirklich ausgefallen Taschen fertigt das Münchener Label Casitoo. Recycling-Grundlage für Ihre Kollektion sind alte Aktenordner.

Re-Use - ein pop-up-store mit handgemachten Unikaten und Kleinserien folgender ausgesuchter Label
• Jack in the Box, Köln (koelnerbox.de)
• Tüta, Maren Krämer, Bremen (tueta.com)
• fraupimatelier, Britta Pasche, Duisburg (fraupimatelier.de)
• Ragbag, Siem Haffmanns, Amsterdam (ragbag.eu)
• Arthurkopf, Kathrin Trebstein, Gladbeck (arthurkopf.de)
• Feuerwear, Martin Klüsener, Köln (feuerwear.de)
• Lumabag, Uwe Malte Arndt, Bremen (lumabag.de)
• Yeayea, Leipzig (yeayea.de)
• Casitoo, München (adacta-original.de)
• Andercover, Köln (andercover-design.de)
• zweitsinn, Dortmund (zweitsinn.de)