Wider der Gedankenlosigkeit

Nur Tage, bevor die Kraft des Frühlings beschämt den Müll mit ihren zarten grünen Knospen bedeckt, wühlen sich viele freiwillige Hände durch den Unrat, den gleichgültige Zeitgenossen in der Natur hinterlassen haben. Kraftvoll winden sich die Osterglocken durch die gestern noch hastig entsorgte Auslegeware. Der einst weiß glänzende Toilettendeckel schreit mit halbgeöffneten Maul nach Aufnahme in den blauen Schlund. Die Vielzahl der Kräuterlikörflaschen lassen vermuten, dass die Ingredienzien das gesunde Maß überschritten haben und der Konsument die Kräuterspirale überdreht hat. Respekt auch den fleißigen Gassigehern, die bei Wind und Wetter die Hinterlassenschaft der Vierbeiner in Tütchen verpackt an Bäume hängen oder im Graben entsorgen. Die Gedanken am unteren Ende der Leine über diese Sinnhaftigkeit wird uns ebenso verschlossen bleiben wie die Gedankenlosigkeit des Leinenhalters. Organisiert vom Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey und mit tatkräftiger Unterstützung der ev. Jugend von „Area 66“ begaben sich über 40 Ardeyer an die jährliche Naturbereinigung. Auch der zunehmenden Graffiti und den zahlreichen Aufklebern in den vertrauten Farben ging es an den Kragen. Beim Ertönen des Mittagsgeläuts wurde bei Gulaschsuppe und kalten Getränken die erlegte Strecke begutachtet und es war wohlgetan. Gut, dass Land auf Land ab die Natur sich für einen Moment von der Gedankenlosigkeit erholen kann.

Autor:

Klaus Böning aus Fröndenberg/Ruhr

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