„Man solle sie verbrennen zu Tode": Hexenprozesse und Folter

Hartmut Hegeler  und Gisela Kalt-Sponheuer vom Frauennetzwerk Fröndenberg
12Bilder
  • Hartmut Hegeler und Gisela Kalt-Sponheuer vom Frauennetzwerk Fröndenberg
  • hochgeladen von Jürgen Thoms

Montag, 24. Februar 2014 19:00 Uhr
Zu einem Vortrag über Hexenprozesse hatte Gisela Kalt-Sponheuer vom Frauennetzwerk Fröndenberg den bekannten
Hexenexperten Hartmut Hegeler
aus Unna in das Evangelische Gemeindehaus Stift eingeladen. Und auf einen spannenden Abend durften sich die Zuhörer freuen.

Die Hexenprozesse sind ein dunkles Kapitel der Geschichte des christlichen Abendlandes. Bei Krankheiten oder Wetterkatastrophen waren die Menschen vor 400 Jahren überzeugt: „Das kann nur das Werk des Teufels sein!" In Zeiten großer Not und großer Katastrophen suchte man, heute wie damals, Sündenböcke. Schon begann die Hexenjagd.

„Man solle verbrennen sie zu Tode" - verlangten die Menschen. 300 Jahre lang wurden Menschen beschuldigt, sich einer geheimen Hexensekte angeschlossen zu haben - auch in vielen Orten in Westfalen.
Die Angeklagten wurden beschuldigt, von Gott abgefallen zu sein und sich einer geheimen Vereinigung von Satansanhängern angeschlossen zu haben - der Hexensekte. Die Kirchen forderten gemäß der Bibel die Todesstrafe für Zauberer und Hexen. Kaum ein historisches Thema hat die Menschen bis heute gefühlsmäßig so sehr bewegt wie die Verfolgung der Hexen.

„Hat denn damals nie jemand gegen die Hexenverfolgung protestiert?" So fragen viele Menschen heute. Trotz größter Lebensgefahr haben einzelne Menschen vor 400 Jahren ihre Stimme gegen die Verfolgung der Hexen erhoben, oft unter dem Risiko selbst verfolgt zu werden. Ein mutiger Kämpfer gegen Folter und Hexenverbrennung war der katholische Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld. Als erster protestantischer Geistlicher veröffentlichte 1602 der evangelische Pfarrer Anton Praetorius ein mutiges Buch gegen Hexenverfolgung unter seinem eigenen Namen.

Die moderne historische Forschung hat viele neue Entdeckungen gemacht, die noch kaum bekannt geworden sind. Der kreiskirchliche Pfarrer im Ruhestand Hartmut Hegeler aus Unna bot den Zuhörern einen Überblick über Geschichte, Ausmaß und Gründe der Hexenprozesse und informierte in seinem Vortrag mit einer packenden Multimediashow. Auch reichlich Zeit zum anschließenden Gespräch über die Hexenprozesse und mutige Menschen, die damals ihre Stimme gegen den Hexenwahn erhoben gab es in der Runde. Auch die Schülerinnen Lisa und Hanna fragten interessiert nach.

Zur Person Hartmut Hegeler
Jahrgang 1946 und kreiskirchlicher Pfarrer im Ruhestand, Autor.
Viele Zeitungen und das Fernsehen haben über die Initiative von Hartmut Hegeler berichtet, die Opfer der Hexenprozesse zu rehabilitieren. Besonders seine Briefe an den Oberbürgermeister von Köln und an Kardinal Meisner wurden von den Medien aufgegriffen.
Die Anstöße zu dem Buch über Anton Praetorius erhielt Hegeler im Religionsunter-richt im Berufskolleg durch Anfragen seiner Schülerinnen zum Thema Hexenprozesse.

Kontakt
Hartmut Hegeler
Sedanstr. 37
D-59427 Unna
Telefon: 02303 - 53051
Mobil: 01766 725 0038
Internet: www.anton-praetorius.de

Link
»Im Gespräch mit Hartmut Hegeler von Jürgen Thoms

Fotos © Jürgen Thoms
25.02.2014 16:51:53

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.