Auch mit Beulen - Blechspielzeug aus den 50er Jahren im Museum Fröndenberg

“Nachdem ich die Teile aufgedreht hatte, pickte der Hahn und das Auto fuhr vorwärts”, erinnert sich Hermann Hussmann heute. Stieß es an eine Behinderung, fuhr es rückwärts.
  • “Nachdem ich die Teile aufgedreht hatte, pickte der Hahn und das Auto fuhr vorwärts”, erinnert sich Hermann Hussmann heute. Stieß es an eine Behinderung, fuhr es rückwärts.
  • hochgeladen von Stefan Reimet

Flugzeuge, Autos, Eisenbahnen im Miniformat, das alles wurde im 19. Jahrhundert als Kinderspielzieg aus Weissblech hergestellt. An Dauerhaftigkeit war Blechspielzeug kaum zu überbieten und Federmechaniken trieben Räder oder Propeller an.

Vom klassischen Blechspielzeug geblieben ist bis heute fast nur noch der Brummkreisel. Doch im Heimatmuseum Fröndenberg sind ein Blechhahn sowie ein Auto ausgestellt, wie sie damals wohl auch bei vielen Fröndenbergern Familien unter dem Weihnachtsbaum lagen. Beide Objekte nehmen den Betrachter mit auf eine kleine Zeitreise. Der Fröndenberger Hermann Hussmann, der aus seinem privaten Fundus viele Objekte dem Heimatmuseum zur Verfügung stellte, erhielt sie zu Weihnachten 1955 von seinen Eltern Anni und Heinz Hussmann geschenkt. Die Freude über die bunten Miniaturen war groß. “Nachdem ich die Teile aufgedreht hatte, pickte der Hahn und das Auto fuhr vorwärts”, erinnert sich Hermann Hussmann heute. Stieß es an eine Behinderung, fuhr es rückwärts.
Die mechanischen Spielzeuge wurden Ende des 19. Jahrhundert in Deutschland entwickelt und produziert, bis Anbieter aus Asien die Herstellung in Kunststoff preisgünstiger und widerstandsfähiger betreiben konnten. Symbole des Fortschritts wie Schiffe, Zeppeline, Rennautos waren meist begehrte Spielzeuge in den 30er bis 50er Jahren. Roboter aus Metall markierten in den 70er Jahren aber nahezu das Ende der Blechära. Metallbaukästen regten die Fantasie von Millionen Kindern an und weckten Interesse an Maschinen und Physik. Derzeit erlebt das Blechspielzeug eine Renaissance und ausgerechnet in Japan werden Lokomotiven, Kräne und Bagger wieder aus Blech gefertigt. Wirklich alte, gut erhaltene Sammlerstücke erzielen heute Höchstpreise unter Sammlern.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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