AIDS-Gala: „Jedes Leben zählt“

Frank Castilla stimmte das Publikum auf einen stimmungsvollen Abend ein. Foto: Ralf Nattermann
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„So was hat es noch nie gegeben“ war wohl der tragende Satz der AIDS-Gala, die am Samstagabend (9.) in der Glashalle von Schloss Horst für den guten Zweck gefeiert wurde. Der Erlös der Veranstaltung kommt der AIDS-Hilfe im Gesundheitshaus Gelsenkirchen zugute, denn „Jedes Leben zählt“.

Von Silke Sobotta

GE. Und so fand sich in der Glashalle ein buntes Völkchen ein, das für die gute Sache eine Party feiern wollte und es kam dabei voll auf seine Kosten!

Oberbürgermeister Frank Baranowski hatte die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen und Bürgermeisterin Gabriele Preuß begrüßte in seinem Namen die Gäste. Sie zeigte sich erfreut über den regen Zulauf, den die Veranstaltung hatte, denn „sie macht ja nicht nur auf das Problem AIDS aufmerksam, sondern auch auf die Arbeit der AIDS-Hilfe im Gesundheitshaus Gelsenkirchen. Ich hoffe , dass viel Geld für die AIDS-Hilfe zusammen kommt, aber den Gästen auch viel Spaß und Freude bei Gesprächen und dem Musikprogramm.“
Und auch wenn die Namen der Künstler vielleicht nicht jedem im Publikum ein Begriff waren, so sorgten sie allesamt für eine Superstimmung in der alt-ehrwürdigen Örtlichkeit. Kein Wunder, dass die Party bis nach Mitternacht ging und kaum einer vor dem Ende des Programms den Saal verließ.
Auf der Bühne für gute Laune sorgten Frank Castilla, Andy Rinus, Driton Cashi, The Rainbow Projekt, Miss Thompson, Jörg Dussa, Dennis Treiblmair und seine Emotions – Musicalshow sowie Wanda Kay. Kaum ein Gast hielt es bei diesen Stimmungskanonen auf seinen Plätzen, da wurde getanzt und geswingt was das Zeug hält.
Der GE-Stammtisch Gelsenkirchen, der Randgruppenstammtisch, übergab bei der Spendensammlung einen größeren Geldbetrag in Scheinen, ganz gemäß dem Motto „Scheine hört man nicht“, wie Alfred vom My Way anregte.
Der Stammtisch trifft sich regelmäßig, plant auch gemeinsame Ausflüge und ist aktiv beim „Human-Nation-FM“, einem Internetradio für Randgruppen und Freunde. Dabei geht es um durchaus streitbare Themen, wie das „Coming out eines schwulen Moslems“, das für reichlich Wirbel gesorgt hat, wie Radio-Macher Martin im Gespräch verriet.
Auch Miss Thompson verriet etwas: „Schön bin ich immer, ich brauche nur von Jahr zu Jahr länger dafür.“
Die Pause zwischen den Show-Acts nutzen die Veranstalter zu einer Aktion in eigener Sache und baten Steve Fasshauer, den Leiter der AIDS-Hilfe im Gesundheitshaus Gelsenkirchen auf die Bühne. Fasshauer ist seit August 2010 für die AIDS-Hilfe tätig und erntete an diesem Abend großes Lob.
„Das gab es noch nie, dass der Stammtisch und andere Randgruppen-Einrichtungen von der AIDS-Hilfe angesprochen werden. Steve sorgt auch für die Aufklärung der Kindern von schwulen Eltern. Dadurch ist es heute normal, dass die Kinder ihre Eltern zum Frühstück bei Tiffany begleiten. Außerdem bietet er einmal die Woche AIDS-Prävention und Beihilfe an, das gab es noch nie in Gelsenkirchen. Darum möchten wir auch Oberbürgermeister Frank Baranowski herzlich dafür danken, dass er die Schirmherrschaft übernommen hat und damit zeigt, dass ihm diese Einrichtung wichtig ist“, freute sich Martin, ein Mitglied des Stammtisches.
Dem konnten sich Katharina und Joe, beide Kinder schwuler Eltern nur anschließen, denn dank der Arbeit von Steve Fasshauer können die 13-Jährigen ganz anders mit der Neigung ihres Vaters umgehen.
Die Stammtisch-Mitglieder sind sicher: „Und wenn nur ein oder zwei Menschenleben durch Steve gerettet werden, dann muss man ihm höchsten Respekt zollen für seine Arbeit. Denn: Jedes Leben zählt!“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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