Finissage in der Gesamtschule Horst
Morgen, am 9. November, dem Jahrestag der so genannten "Reichskristallnacht", findet in der Gesamtschule Horst an der Devensstraße 15 die Abschlussveranstaltung der Herman-Neudorf-Ausstellung statt. Der Jude Herman Neudorf, 1925 im damaligen Horst-Emscher geboren, hat bis zur Deportation im Stadtteil gelebt. Der einzige Überlebende seiner Familie wird per Internet aus den USA zugeschaltet und wird so die Veranstaltung live begleiten.
Ein besonderes, von Lehrern und Schülern vorbereitetes Programm erwartet die Besucher ab 16 Uhr in der Gesamtschule: die Brassband der Jahrgangsstufe 10 wird aufspielen, eine Installation "Weg der Erinnerung" mit Projektionen, Zeichnungen und Malerei wird gezeigt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Teilnahme an der Finissage eingeladen.
Die ebenfalls aus Horst stammende Anna Chmiel hat in der "Kristallnacht" einige wenige Gegenstände der Familie Neudorf auf der Markenstraße unter Einsatz ihres eigenen Lebens aufgelesen und so vor der endgültigen Zerstörung gerettet, denn auch die Wohnung und das Ladenlokal der Neudorfs wie auch die Geschäfte anderer Horster Juden wurde in dieser Nacht von Nazi-Horden zerstört. Nach dem Krieg konnte sie dem wiederkehrenden Herman Neudorf diese Gegenstände übergeben, darunter auch Familienfotos, die in der Ausstellung gezeigt werden.
Autor:Andreas Jordan aus Gelsenkirchen |
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