Theaterkritik: "On the town" im MiR (mit Video)

Ob komisch oder erotisch: Das Ballett im Revier trifft an diesem Abend immer den richtigen Ton. | Foto: Thilo Beu / MiR
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  • Ob komisch oder erotisch: Das Ballett im Revier trifft an diesem Abend immer den richtigen Ton.
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Über zwei Stunden vergehen wie im Flug mit dem neuen unterhaltsamen Musical am Musiktheater im Revier (MiR). Am Samstag feierte „On the town“ Premiere und begeisterte sein Publikum.

Eingängige Melodien, starke Frauencharaktere und eine bezaubernde Ausstattung: Dies sind nur drei der vielen Höhepunkte der neuen Musical-Produktion am MiR. „On the town“ steht für Unterhaltung in optisch sehr ansprechender Form, wozu unter anderem auch das Ballett im Revier verantwortlich ist.

Die Neue Philharmonie Westfalen ist der Star des Abends

Drei Matrosen verleben im Jahr 1944 eine letzte Nacht in New York, bevor es in den Krieg nach Europa geht. Was sich zunächst düster und melancholisch anhört wird ein Feuerwerk der Lebensfreude; bunt, schrill und urkomisch.
Der wahre Star an diesem Abend ist die Neue Philharmonie Westfalen, welche unter der Leitung von Rasmus Baumann zu Hochtouren auffährt; Blechbläser und Perkussion begeistern mit jazzigen Nummern.

Das Konzept "spartenübergreifend" geht voll auf

Doch auch das Ensemble sorgt für einen vergnüglichen Abend. Da ist der intellektuelle Chip (Michael Dahmen), der an die wilde, selbstbewusste Hildy (Judith Jakob) gerät. Jakob gibt eine grandiose Hildy, die mit ihrer jazzigen Stimme vor Selbstbewusstsein nur so strotzt und mit Dahmen perfekt harmoniert. E. Mark Murphy („Ozzie“) und Dorin Rahardja („Claire“) sorgen für mehr als einen Lacher als der Lustmolch und die mannstolle Wissenschaftlerin. Beide brillieren stimmlich und bilden mit Dahmen und Jakob die größte Präsenz auf der Bühne.

So stark die beiden ersten Liebespaare sind, so blass sind leider Gabey (Piotr Prochera) und Ivy (Julia Schukowski). Dies tut der guten Unterhaltung jedoch keinen Abbruch, da die Show so actiongeladen und komisch ist, dass der schnelle Szenenwechsel (mit urkomischen Einlagen) für kurzweilige Einzelszenen sorgt.

Von jazzig bis klassisch:
einzigartige Ballett-Choreographie

Apropos Szenenwechsel: Nicht nur den versüßt das Ballett im Revier mit kleinen Einlagen, die manchmal mehr als ein Schmunzeln auf die Gesichter des Publikums zaubern. Bridget Breiner (Choreografie) findet für jede Ballettsequenz und auch für die Gesangsszenen den richtigen Ton und präsentiert so eine Mischung aus Jazztanz, modernem Ballett und Ausdruckstanz die in ihrer Ästhetik atemberaubend sind.

Viele Highlights, außerordentliche Ausstattung

Dritter im Ensemble-Bunde ist der Opernchor des MiR, der Außerordentliches leistet in diesem Stück. Begeistert ist das Publikum außerdem von Betty Garcés („Der Star von morgen“), die Lust auf mehr macht.

Wie bereits erwähnt ist die opulente Ausstattung des Musicals ein Genuss: Alle Kostüme (Renée Listerdal) sind getreu der Epoche und das „Kisten“-Bühnenbild (Jürgen Kirner) überzeugt nicht nur durch seine Pragmatik, sondern auch durch seine Ästhetik.

Fazit: Ein unterhaltsamer Musical-Abend, der begeistert und zum Schmunzeln anregt. Laien haben hier sicherlich ein gutes "Einstiegs-Stück" in die fantastische Welt des Musiktheaters gefunden.

Hier gibt's Karten

Wer sich dieses Spektakel unter der Regie von Carsten Kirchmeier nicht entgehen lassen möchte, der sollte sich schnell Karten für eine der noch folgenden 13 Vorstellungen sichern. Karten gibt es direkt an der Theaterkasse, Tel. 0209/4097200, und auf www.musiktheater-im-revier.de.

Und hier ein Video als Vorgeschmack:

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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