Kunstmuseum zeigt Fotografien von Miron Zownir
Ukrainische Nacht

Die Bilderserie, die sich mit dem Umbruch in der Ukraine befasst, ist im Schaufenster des Kunstmuseums jederzeit einsehbar. | Foto: Ralf Nattermann
  • Die Bilderserie, die sich mit dem Umbruch in der Ukraine befasst, ist im Schaufenster des Kunstmuseums jederzeit einsehbar.
  • Foto: Ralf Nattermann
  • hochgeladen von Stephanie Klinkenbuß

Im Schaufenster des Kunstmuseums erzählt eine Bilderserie vom Umbruch eines Landes, der Ukraine, beginnend mit den Majdan-Protesten.

Die Demonstrierenden auf dem Kiewer Majdan Nesaleschnosti - Platz der Unabhängigkeit - forderten 2013 eine größere Nähe zur Europäischen Union und stellten sich gegen ein korruptes und autoritäres Regime. Die Proteste forderten zahlreiche Todesopfer, aber sie führten auch zu Reformen. Die Zeichen des Umbruchs stellt der in Berlin lebende Fotograf Miron Zownir, der ukrainische Wurzeln hat, in den Mittelpunkt seiner Fotoserie mit dem Titel Ukrainische Nacht. Das Kunstmuseum, Horster Straße 5-7, zeigt die Arbeiten bis Sonntag, 21. August.

Miron Zownir zeigt in seinen intensiven schwarz-weiß Fotografien detailliert und eindringlich Menschen und Orte, die vom Umbruch eines Landes erzählen. Die Fotografien offenbaren dabei eine Realität jenseits der medialen Bilder, die unser Verständnis des Landes markieren. Er zeigt schonungslos und offen Menschen am Rande der Gesellschaft: drogenabhängige, in Ruinen hausenden Jugendliche, Obdachlose, Tuberkulosekranke, HIV-Positive, Waisenkinder oder Bewohner verschiedener Roma-Lager. Der Majdan wird in Zownirs Fotos zum Platz der Verwüstung und dem Sinnbild der Ratlosigkeit eines bevorstehenden Umbruchs. Die Fotografien sind aber auch Ausdruck der Trauer über den Verlust der Menschen, die an diesem Ort sterben mussten.

Gespräch mit Künstler am 10. Juli

Durch die derzeitige Situation in der Ukraine erhalten die Arbeiten Zownirs neue Aktualität, wird gerade der Um- und Aufbruch eines Landes jäh gestoppt. Tod und Verwüstung rücken in Zeiten des Krieges wieder in den Vordergrund. Nicht zuletzt für die Menschen am Rande der Gesellschaft wird der Krieg zu einer weiteren Bürde. Somit fordern die Fotografien auf, Gewalt und Verbrechen an der Menschlichkeit zu reflektieren. Durch Miron Zownirs radikalen und doch vollkommen emphatischen Blick auf die Menschen in der Ukraine eröffnet er eine neue Möglichkeit der Sichtbarmachung.

Das so genannte Schaufenster ist ebenerdig und jederzeit von außen einsehbar. Das Kunstmuseum öffnet jeweils dienstags bis freitags, 11 bis 18 Uhr, seine Pforten, der Besuch ist kostenfrei. Das Museumsteam lädt am Sonntag, 10. Juli, 15 Uhr, zu einem Gespräch mit Miron Zownir und Kateryna Mishchenko, einer ukrainischen Journalistin, die mit ihm gemeinsam 2014 ein Fotobuch veröffentlichte, ein.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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