CDU und SPD setzen sich im Verkehrsausschuss für ein fahrradfreundliches Gelsenkirchen ein
Auf dem Weg zur Fahrradstadt

An vielen Stellen im Stadtgebiet sorgen BikePorts wie dieser an der Lohfeldstraße bereits für Aufmerksamkeit, ihnen sollen schon bald noch weitere folgen. Das versprechen Axel Barton und Wolfgang Heinberg. Foto: Axel Barton
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  • An vielen Stellen im Stadtgebiet sorgen BikePorts wie dieser an der Lohfeldstraße bereits für Aufmerksamkeit, ihnen sollen schon bald noch weitere folgen. Das versprechen Axel Barton und Wolfgang Heinberg. Foto: Axel Barton
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Radfahren und Gelsenkirchen, das passt für viele Bürger nicht wirklich zusammen. Vielleicht am Kanal oder auf den stillgelegten Kohletrassen, die sich durch die Stadt ziehen, aber im öffentlichen Verkehr? Das widerstrebt den meisten Bürgern. Dem möchten die Koalitionspartner SPD und CDU entgegen wirken und die Bürger durch eine durchdachte Planung weg vom Auto auf das umweltfreundliche Fahrrad bringen. Mit ersten Maßnahmen sorgt die Stadt dabei schon für Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus.

Dazu hat man sich einiges vorgenommen. So widmet sich die Stadt Gelsenkirchen seit November 2019 der "Programmplanung Radverkehr". Erstmalig wurde dabei eine über eine Vielzahl von Themengebieten des Radverkehrs erarbeitet.
Die Programmplanung Radverkehr 2021 (Programmplanung ’21) ist die konsequente Fortsetzung der vorangegangen Programmplanung Radverkehr 2019/2020 und ein weiterer Baustein für eine andauernde, durchgängige und nachhaltige Radverkehrsplanung in Gelsenkirchen. Das Angebot für den Radverkehr wird aufgewertet und attraktiver gestaltet.
Über die detaillierten Planungen informierten nun im Rahmen der Sitzung des Verkehrsausschusses der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Axel Barton und der verkehrspolitische Sprecher der CDU Wolfgang Heinberg. Heinberg ist zuversichtlich, dass Gelsenkirchen damit auf einem guten Weg ist, denn "In der Stadt der Zukunft wird kein Verkehrsmittel mehr einzeln im Mittelpunkt stehen."

Radverkehrsanlagen sind im Geoatlas erfasst

Alle Fahrradabstellanlagen des Stadtgebiets, Sperrpfosten und Umlaufsperren wurden erfasst, kategorisiert und fotografiert. Alle weiteren, den Radverkehr betreffenden Daten mit Georeferenzen, wie die Standorte der metropolradruhr-Stationen, DeinRadschloss-Anlagen, Servicestationen, BikePorts usw., sind ebenfalls in den Geoatlas mit aufgenommen worden und zu finden auf https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/buergerservice/onlinedienste/geoportal/themenkarten.aspx.

Sofortprogramm Mängelbeseitigung

In die App „GE-meldet“ ist eine gesonderte Kategorie ‚Radverkehr‘ implementiert worden. So ist die Möglichkeit gegeben direkte Meldungen an die Verwaltung geben zu können. Die gemeldeten Mängel werden sukzessive abgearbeitet. Hier haben die Bürger aber auch die Möglichkeit Anregungen in Sachen Radfahren in Gelsenkirchen los zu werden.

Serviceangebot vielfältig verbessern

Die Förderung des Radverkehrs reicht weiter als der reine Ausbau oder die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur. Mit der Programmplanung Radverkehr wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Neben der Verbesserung des Angebots an Fahrradabstellanlagen ist ein weiteres wesentliches Handlungsfeld die Verknüpfung des Radverkehrs mit dem ÖPNV.
Ein weiteres Handlungsfeld ist das sichere Abstellen von Fahrrädern. Denn nicht nur hochwertige Fahrräder und E-Bikes benötigen eine gute Möglichkeit im öffentlichen Raum sicher abgestellt zu werden. Auch für die alltägliche Nutzung ist es wichtig an den Zielpunkten wie den Innenstädten und auch an den Startpunkten in den Quartieren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder einzurichten.
Die Aufstellung der BikePorts und Car-BikePorts hat neben einer Vergrößerung des Angebots an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auch ein öffentlichkeitswirksames Statement für den Radverkehr in Gelsenkirchen gesetzt. Mit der Aufstellung dieser auffälligen Radabstellanlagen in Form eines großen blauen Fahrrades, an die mehrere Räder angeschlossen werden können, wurde im Herbst 2020 durch die GAFÖG begonnen.
Dazu kommen, dass durch den im GreenCityPlan initiierte Maßnahmenpaket über 110 neue Fahrradbügel im Stadtgebiet errichtet werden. Alle Standorte wurden in den Datenpoolatlas mit aufgenommen und können im Infrastrukturatlas der Stadt Gelsenkirchen eingesehen werden.

Von Bus und Bahn aufs Rad: DeinRadschloss

Der öffentliche Personennahverkehr und das Fahrrad sind zwei klimafreundliche Mobilitätsangebote, die sich ideal ergänzen. Eine gute Verknüpfung dieser beiden Verkehrsmittel erfordert, dass Fahrräder auf Wunsch auch wettergeschützt und diebstahlsicher am Umsteigepunkt abgestellt werden können.
Auf der Fläche vor dem Rathaus Buer wird eine dem denkmalrechtlichen Belangen des historischen Rathauses und der städtebaulichen Gestaltung des ZOB gerechte DeinRadschloss-Anlage errichtet. Das Vorhaben ist im Förderkatalog 2021 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr eingeplant.
Später könnte der DeinRadschloss-Standort in der räumlichen Kombination mit dem ZOB, der metropolradruhr-Station und den Taxenständen zu einer Mobilstation erweitert werden.

Optimierung der bestehenden Radwege

Um die Infrastruktur der Radverkehrsanlagen weiter zu verbessern, sollen bestehende Radwege durch Sanierung oder Ausbau optimiert werden. Durch die Neueinrichtung von Verbindungen und dem Netzlücken-Schluss sollen quantitativ und qualitativ Verbesserungen erzielt werden.
So ist entlang verschiedener wichtiger Radverkehrsverbindungen die Ergänzung der Beleuchtung vorgesehen, etwa entlang des Weges nördlich des Rhein-Herne-Kanals zwischen der Schleuse und Kurt-Schumacher-Straße, dem begleitenden Radweg der Westerholter Straße sowie im Bereich Berger Feld/Berger See/Aschebrockallee.
Die Hiberniastraße wird aktuell von der Rotthauser Straße bis zur Wildenbruchstraße überplant. Ziel ist es in beiden Fahrtrichtungen eine durchgängige Radverkehrsanlage, wenn möglich als Radweg, mindestens jedoch als Radfahrstreifen, herzustellen.
Mit dem Ausbau des bereits vorhandenen Fuß- und Radweges durch den Von-Wedelstaedt-Park wird der Anschluss an den RS1 den Anforderungen eines innerstädtischen Zubringers zu einem Radschnellweg gerecht. Es ist geplant, die wassergebundene Oberfläche zu asphaltieren. Auch dieser Abschnitt soll beleuchtet werden. Die Planung ist für 2021 vorgesehen und mit der Umsetzung soll 2022 begonnen werden.

Erste Fahrrad-Servicestationen

Ein Highlight der Programmplanung 2019/2020 war die Aufstellung von Fahrrad-Servicestationen im Stadtgebiet. Damit Radfahrende unterwegs die Möglichkeit haben, kleine Reparaturen an ihren Fahrrädern zu erledigen, wurden bereits an fast sämtlichen Tankstellen im Gelsenkirchener Stadtgebiet sowie einigen weiteren Standorten, insgesamt 50 Fahrrad-Servicestationen eingerichtet.
Die kleinen Do-it-yourself-Stationen bieten Werkzeuge, eine Luftpumpe und eine Fahrradhalterung. Damit die Fahrrad-Servicestationen gut erkennbar sind, wurden sie im Stadt-Design mit dem Logo für Radverkehr gestaltet. Diese Serviceverbesserung für die Radfahrenden im Stadtgebiet hat über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus Beachtung gefunden.

An vielen Stellen im Stadtgebiet sorgen BikePorts wie dieser an der Lohfeldstraße bereits für Aufmerksamkeit, ihnen sollen schon bald noch weitere folgen. Das versprechen Axel Barton und Wolfgang Heinberg. Foto: Axel Barton
Die neuen Fahrradbügel, die an vielen Orten in der Stadt aufgebaut werden, entsprechen den aktuellen Fahrradtypen. Hier testet Stefan Behrens, Radverkehrsbeauftragter der Stadt, die Anlage am Hauptbahnhof. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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