Soli-Adresse an die Warnstreikenden im ÖD

Heute kamen in Gelsenkirchen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Öffentlichen Dienst zusammen, um den ersten Warnstreik im Rahmen der laufenden Tarifrunde auf die Straße zu bringen. Meine Soli-Adresse an die Streikenden kam sehr gut an - etwa 400 Handzettel wurden verteilt. Hier die Soli-Adresse in voller Länge:

Solidarität ist unsere stärkste Waffe

Liebe ver.di Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchte ich Euch meine Solidaritätsgrüße übermitteln und Euch viel Kraft für die anstehenden Tarifverhandlungen wünschen. Ihr kämpft hier nicht nur für euch, sondern für viele weitere Beschäftige im Öffentlichen Dienst und für die Menschen, die eine bessere Versorgung verdient haben. Leider kann ich selbst wegen parallel stattfindenden Sitzungen im Bundestag nicht an Euren Warnstreik-Aktivitäten teilnehmen.

Eure Forderungen nach einer Lohnerhöhung um 100 Euro plus 3,5 Prozent sind mehr als berechtigt. Die Gesellschaft ist auf einen guten Öffentlichen Dienst angewiesen, nur Reiche können sich einen armen Staat leisten. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die ihr täglich leistet – egal ob in der Erziehung, bei der Müllabfuhr oder in den vielen anderen wichtigen Einrichtungen. Die Beschäftigten müssen von ihrer Arbeit leben können. Wenn ich jetzt höre, dass andere Politiker Euch zum „Maßhalten“ auffordern, während sie sich gleichzeitig ihre Abgeordnetendiäten erhöhen, dann finde ich das unerträglich. Lasst euch von solchen Heucheleien nicht beirren – denn Ihr seid es wahrlich wert!

Letztlich ist die Frage guter Löhne und öffentlicher Dienstleistung eine Frage der gerechten Verteilung. In den letzten Jahren wurden immer nur Rentner, Erwerbslose und Beschäftigte zur Kasse gebeten, während Reiche und Konzerne – trotz Krise – immer reicher wurden. Deshalb setzt sich DIE LINKE für eine gerechtere Steuerpolitik ein. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei den anstehenden Tarifverhandlungen.

Mit solidarischen Grüßen
Hubertus Zdebel