ThyssenKrupp: Jetzt wird verkauft

Noch prangt das "ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH"-Schild am Werk in Gelsenkirchen. | Foto: Gerd Kaemper
  • Noch prangt das "ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH"-Schild am Werk in Gelsenkirchen.
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Die Stimmung hebt sich langsam über dem Werk der ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH in Gelsenkirchen. Zwar soll das Werk nun definitiv verkauft werden, doch wie es scheint, hat sich eine gute Lösung für alle Beteiligten finden lassen.

Letzten Informationen des Betriebsrates zufolge soll das Gelsenkirchener Werk der ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH nun definitiv veräußert werden. Bis zum 30. Juni sollen die Bilanzen erstellt und sämtliche andere Maßnahmen abgeschlossen sein, damit der Verkaufsprozess zum 1. Juli hin beginnen kann.

Für den Verkauf konnten sich die Geschäftsführung und der Gesamtbetriebsrat auf einen Mindeststandard einigen. Wichtigster Faktor dieses Mindeststandards ist die „Best-Owner-Veräußerung“: „Das bedeutet, dass das kaufende Unternehmen den Kernbetrieb weiterführen wird und nur mit einem strategischen Businessplan als Käufer infrage kommt“, erklärt Barbara Kremser-Bruttel, Vorsitzende des Betriebsrates Gelsenkirchen.

Standort- und Beschäftigungssicherung

Auch Standortsicherung und Beschäftigungssicherung gehören zum Mindeststandard des potenziellen Käufers. „Betriebsbedingte Kündigungen sind während des gesamten Verkaufsprozesses ausgeschlossen“, versichert Kremser-Bruttel. Oberbürgermeister Frank Baranowskis Kampfansage von Mitte Februar scheint Früchte getragen zu haben: „Wir werden gemeinsam mit aller Macht für unsere Standorte kämpfen!“ ließ das Stadtoberhaupt damals verlauten.

Aufsichts- und Betriebsrat konnten sich außerdem darauf einigen, dass das Werk verkauft werden muss - und so nicht einfach geschlossen werden kann, sollte sich vorerst kein Käufer finden lassen.

Veto-Recht der Arbeitnehmervertreter

Da die Arbeitnehmervertreter in den gesamten Verkaufsprozess eingebunden sind, haben sie auch ein Veto-Recht: „Aber natürlich wird man sich mit dem Aufsichtsrat einigen müssen, dort liegt schließlich die endgültige Entscheidung über die Veräußerung“, gibt Kremser-Bruttel zu bedenken.

Nun bleibt abzuwarten, wie schnell sich ein interessierter und den Mindeststandards entsprechender Käufer für das Gelsenkirchener Werk finden lässt. Zumindest bis dahin haben die 620 Beschäftigten ein bisschen Ruhe und können weiter hoffen.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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