Im talentCAMPus Gelsenkirchen entstehen drei filmische Visionen des Jahres 2030
Blicke in die Zukunft

Die Kinder und Jugendlichen waren bei dem Projekt in allen Belangen des Filmdrehs miteingespannt. Natürlich auch corona-konform. | Foto: Stadt Gelsenkirchen
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  • Die Kinder und Jugendlichen waren bei dem Projekt in allen Belangen des Filmdrehs miteingespannt. Natürlich auch corona-konform.
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Wo stehe ich in zehn Jahren? Wie sieht mein Stadtteil aus? Wie lebe ich? Mit Fragen wie diesen waren in der ersten Herbstferienwoche rund 20 Kinder und Jugendliche des sozialen Treffpunkts Lalok Libre in Schalke konfrontiert. Im Rahmen einer sogenannten „talentCAMPus“-Projektwoche der Volkshochschule sowie des Medienzentrums der Stadtbibliothek Gelsenkirchen waren sie eingeladen, sich unter der Anleitung dreier erfahrener Medienpädagogen und Videokünstler mit ihrer Zukunft auseinanderzusetzen.

Neben der künstlerischen Beschäftigung mit dem Medium Film standen auch Themen wie Urheber- und Persönlichkeitsrechte auf dem Lernplan. In drei Kleingruppen sind drei völlig unterschiedliche Filme entstanden.
Während „Das geheime Rätsel“ ein futuristischer Horrorfilm ist, der unter Einsatz von literweise Kunstblut und viel Schminke ausschließlich in den Räumlichkeiten des Lalok Libre gefilmt wurde, ist „The Twins“ eine Mischung aus Science-Fiction und Fantasy. Der Film zeigt die unterschiedliche Chancengleichheit von zwei Schwestern, die letztendlich nur durch einen Zauber umgekehrt wird. „TikTok ist nicht alles“ hat den Hintergedanken, dass man trotz Social-Media-Ruhmes bodenständig durchs Leben gehen soll.
Dabei haben die Kinder und Jugendlichen alle Arbeitsschritte von der Entwicklung der Filmidee über das Schreiben des Drehbuchs und das tatsächliche Filmen bis hin zum finalen Schnitt selbst durchgeführt. „Für unsere Kinder und Jugendlichen war die Teilnahme am talentCAMPus eine spannende Erfahrung“, freut sich Venetia Harontzas vom Lalok Libre e.V. über die gelungene Woche. „Besonders wichtig dabei war mir, dass sie neben der kreativen Arbeit auch fürs Leben lernen.“
Ob Disziplin am Filmset, Arbeitsorganisation, sorgsamer Umgang mit Technik oder korrektes Sprechen vor der Kamera, viele Aspekte wurden quasi nebenbei vermittelt. „Ein talentCAMPus steht für eine Kombination aus Sprach- und Kreativförderung und richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Elternhäusern“, erläutert Silke Sommerfeld von der Volkshochschule Gelsenkirchen das Konzept.
Das Projekt wird durch einen Vertiefungstag im November beschlossen. An diesem sollen alle Teilnehmenden die Möglichkeit bekommen, sich selbst am Filmschnitt auszuprobieren und so verschiedene Versionen ihrer Filme zu erstellen. „Filmschnitt geht heute ganz simpel mit frei verfügbaren Apps für Tablet und Smartphone“, ergänzt Henning Mismahl vom Medienzentrum. „Für junge Menschen in unserer von Social Media geprägten Welt ist es wichtig, den Umgang damit möglichst früh zu erlernen.“
Ob die geplante öffentliche Premiere der Filme tatsächlich stattfinden kann, hängt von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
Kultur erleben, Kreativität entfalten, Begabungen fördern: So lässt sich talentCAMPus, das Bildungskonzept des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) im Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, zusammenfassen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 18 Jahren und verknüpft kulturelle Bildung mit lernzielorientierten Angeboten. Die ganztägigen Ferienprojekte dauern mindestens eine Woche und werden von Kindern und Jugendlichen besucht, die aufgrund ihrer finanziellen, familiären oder sonstigen Situation Bildungsbarrieren erfahren. Weitere Informationen zum Projekt unter https://www.volkshochschule.de/talentcampus.

Die Kinder und Jugendlichen waren bei dem Projekt in allen Belangen des Filmdrehs miteingespannt. Natürlich auch corona-konform. | Foto: Stadt Gelsenkirchen
Das Foto zeigt eine Filmszene beim „talentCAMPus“-Projekt mit jugendlichen Besuchern des Lalok Libre.  | Foto: Stadt Gelsenkirchen
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Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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