Warnwesten-Bilanz der Grundschüler stimmt traurig

Die im Jahre 1999 gegründete Ordnungspartnerschaft Gelsenkirchen setzt sich für die erhöhte Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ein. Das Foto zeigt Oberbürgermeister Frank Baranowski, Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt und Helmut Barek von der Verkehrswacht mit Kindern der Buerschen KiTas bei der Übergabe von reflektierenden Warnüberwürfen im letzten Frühjahr. Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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  • Die im Jahre 1999 gegründete Ordnungspartnerschaft Gelsenkirchen setzt sich für die erhöhte Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ein. Das Foto zeigt Oberbürgermeister Frank Baranowski, Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt und Helmut Barek von der Verkehrswacht mit Kindern der Buerschen KiTas bei der Übergabe von reflektierenden Warnüberwürfen im letzten Frühjahr. Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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Mit großer Enttäuschung haben die Ordnungspartner „Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr“ das Ergebnis der letzten Zählung, wie viele Grundschulkinder auf dem Schulweg reflektierende Warnwesten bzw.-überwürfe tragen, zur Kenntnis genommen.

Rückgang von ohnehin nur 16 Prozent auf nur noch 5 Prozent!

Noch alarmierender ist der starke Rückgang der Tragequote. Bei der ersten Zählaktion im November 2012 waren auf dem morgendlichen Schulweg immerhin noch rund 16 Prozent der Kinder mit einer Warnweste unterwegs. Jetzt sind es mit nur noch rund 5 Prozent deutlich weniger.
„Die Ergebnisse zeigen, dass das wichtige Thema Schulwegsicherheit durch einfache Warnwesten noch nicht ausreichend bei den Verantwortlichen angekommen ist“, fasst Reinhard Michels, Koordinator dieser Aktion, zusammen.

Zählung an den 39 Grundschulen im Stadtgebiet

Die Ordnungspartner hatten –wie bereits 2012- in der „dunklen“ Jahreszeit morgens an allen 39 Grundschulen der Stadt Gelsenkirchen jeweils 30 Minuten lang bis Schulanfang beobachtet und gezählt, wie viele Kinder die inzwischen an allen Schulen kostenlos erhältlichen Warnwesten tragen.
Im vergangenen Jahr wurden dabei an die drei Schulen, die am besten abgeschnitten hatten, Preise vergeben. Die Hoffnung, damit Kinder, Eltern und Lehrer sensibilisiert zu haben, erfüllte sich nicht. Vielmehr ging die Zahl der getragenen Westen von ca. 1.300 auf unter 500 deutlich zurück.

Krasses Nord-Süd-Gefälle beobachtet

Die festgestellten Quoten an den einzelnen Schulen im Stadtgebiet sind sehr unterschiedlich. An einer Schule im Gelsenkirchener Süden trug trotz der flächendeckend kostenlosen Versorgung mit den lebensrettenden Westen bei beiden Sichtkontrollen nicht ein einziges Kind eine Weste. Positiv fiel erneut die Bülseschule in Scholven auf. Dort trugen rund 25 Prozent der Kinder eine Weste. Bereits 2012 hatte die Schule die höchste Tragequote.
„Das ist nicht nur enttäuschend, sondern dokumentiert, dass die Sichtbarkeit im Dunkeln offensichtlich unterschätzt wird“ sind sich die Ordnungspartner einig. „Dabei können Warnwesten schlimmste Unfälle verhindern. Nur auf Kinder, die zu sehen sind, kann ein Fahrzeugführer Rücksicht nehmen und bremsbereit sein. Eltern und auch Schulen müssen doch ein Interesse daran haben, dass alles dafür getan wird, dass Schulkinder heil an der Schule und anschließend auch wieder zuhause ankommen.“

Schulwegsicherheit ist und bleibt ein Thema

Dabei zeigt ein Blick auf die aktuellen Unfallzahlen wie wichtig Schulwegsicherheit ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren, deutlich angestiegen.

Ordnungspartner bleiben aktiv

Die Ordnungspartner werden aber in ihrem Engagement nicht nachlassen.
„Wir werden nochmals direkt auf die Schulen zu gehen, insbesondere auf die Schulen, an denen wenige Westen gezählt wurden,“ erklärt Reinhard Michels.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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