Schalke 04 beim FC Bayern München
Bundesliga-Auftakt heißt Kaltstart für Königsblau - Beitrag von Raphael Wiesweg

Robert Lewandowski (l.) schoss in den vergangenen beiden Spielen gegen den S04 vier von acht Toren. Weston McKennie, der jetzt bei Juventus Turin spielt, musste es hautnah miterleben. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Robert Lewandowski (l.) schoss in den vergangenen beiden Spielen gegen den S04 vier von acht Toren. Weston McKennie, der jetzt bei Juventus Turin spielt, musste es hautnah miterleben.
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Die vergangenen acht Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München hat der FC Schalke 04 allesamt verloren. Der bis dato letzte Erfolg gelang im DFB-Pokal am 2. März 2011. Am Freitag (18. September, 20.30 Uhr) eröffnen beide die Bundesliga-Saison 2020/2021. Unterschiedlicher könnten die Vorbereitungen beider Klubs nicht gewesen sein, wie der Blick auf den S04-Gegner zeigt.
Deutscher Meister, DFB-Pokal- und Champions-League-Sieger. Der FC Bayern München hat eine der erfolgreichsten Spielzeiten seiner Vereinsgeschichte hinter sich. Einzig 2013 gelang es dem deutschen Rekordmeister ebenfalls, das berühmte „Triple” zu ergattern. Was soll dann nun schon geändert werden, wenn das Maximum erreicht wurde?
Teils freiwillig, teils unfreiwillig hat sich beim FCB schon fast unbemerkt einiges geändert. Der Ex-Schalker Leroy Sané (24) wechselte von Manchester City nach München. Unklar scheint, wie viel Ablösesumme nach England floss. Deutsche Medien berichten von knapp unter 50 Millionen Euro. Die „Times” berichtet von exakt 60 Millionen Euro. So oder so ist klar, dass der deutsche Branchenprimus vor einem Jahr noch über 100 Millionen Euro hätten zahlen müssen, als er den deutschen Nationalspieler schon verpflichten wollte.

Vier Ex-S04-Profis im Bayern-Kader

Der 24-Jährige bildet neben Shootingstar und Linksverteidiger Alphonso Davies (19) mit seinen Nationalmannschaftskollegen Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry (alle 25) so etwas wie die neue Generation bei den Münchenern. Spieler wie Thiago (29), Javi Martinez (32) und Leihspieler Ivan Perisic (31) wollten, sollten oder mussten gehen.
Zwei Neuzugänge werden beim deutschen Rekordmeister aber erst einmal keine Rolle für die Aufstellung spielen. Da wäre zum einen Torwart Alexander Nübel (23), der bekanntlich vom Ernst-Kuzorra-Weg an die Säbener Straße wechselte. Zum anderen wäre da noch der französische Juniorennationalspieler Tanguy Nianzou (18), der ablösefrei von Paris Saint-Germain (PSG) kam - sehr zum Ärger vom dortigen Trainer Thomas Tuchel (47). Während Nübel wegen der Konkurrenz erst einmal darum kämpfen muss, an Spieltagen wenigstens als Nummer zwei in den Kader zu kommen, zog sich Abwehrspieler Nianzou bei der U20-Nationalmannschaft eine Oberschenkel-Verletzung zu und fällt wochenlang aus.
Apropos Training: Erst am vergangenen Freitag (11. September) absolvierte der FC Bayern sein erstes Mannschaftstraining zur Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison. Drei Tage zuvor war das Team mit „Cybertraining” gestartet. Die Begründung und Hoffnung des Titelverteidigers für den späten Einstieg: Die Champions-League-Spiele inklusive des Finales am 23. August gegen PSG (1:0) sind nicht allzu lang her, sodass die Spieler keine gravierenden Einbußen haben müssten. So sollten und mussten zwei Wochen Urlaub reichen, die die Spieler vor den K.o.-Spielen in der Königsklasse ebenfalls schon hatten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die praktisch wegfallende Winterpause mit der noch anschließenden Europameisterschaft für eine sowieso schon sehr lange Saison mit wenig bis gar keinen Verschnaufpausen sorgen wird. Zum Vergleich: Die Königsblauen begannen am 1. August mit den ersten Übungen abseits des Rasens.

Live auf ZDF, DAZN und Amazon Prime Video

In welcher Verfassung der FC Bayern München am Freitag (20.30 Uhr, live auf ZDF, DAZN und Amazon Prime Video) also auf den FC Schalke 04 trifft, kann keiner seriös beantworten. Denn das Team von Trainer Hans-Dieter Flick (55) hatte - wie die „Knappen” - am vergangenen Wochenende keinen Einsatz im DFB-Pokal. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit auf die neue Saison wurde dem deutschen Rekordmeister eine Verschiebung des Spiels gegen den Oberligisten 1. FC Düren auf den 15. Oktober gewährt.
Klar dürfte sein, dass das Flick-Team wie schon zuletzt in der Liga sowie in der Champions League sehr aggressiv sowie riskant spielen will. Letzteres könnte die einzige Schwachstelle beim FC Bayern sein. Gegen die europäischen Top-Klubs zeigten einige Partien, dass die sehr offensive Spielweise teilweise ein Ritt auf der Rasierklinge war. Inklusive einer teilweise gehörigen Portion Glück oder aber einem überragenden Torhüter Manuel Neuer (34).
Ansonsten erwähnte Flick selbst bereits im Zuge der vergangenen Erfolge, dass sein Team noch mehr Ballbesitz und mehr Ruhe am Ball benötige sowie weniger Fehler in der Vorwärtsbewegung erlauben dürfe. Meckern auf hohem Niveau, dürfte sich der S04 denken. Denn das erste Auswärtsspiel dürfte ähnlich herausfordernd werden, wie die nächsten beiden Auswärtsgegner RB Leipzig und Borussia Dortmund.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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