Grandioses 2:2 gegen Arsenal

Klaas-Jan Huntelaar erzielte das ganz wichtige 1:2 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Foto: Gerd Kaemper
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  • Klaas-Jan Huntelaar erzielte das ganz wichtige 1:2 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Foto: Gerd Kaemper
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In einem rassigen und turbulenten Champions League-Spiel trennten sich der FC Schalke 04 und Arsenal London 2:2 (1:2)-Unentschieden. Dabei machten die Königsblauen einen Zwei-Tore-Rückstand gegen die Engländer wett und bleiben mit acht Punkten an der Tabellenspitze der Gruppe B. Nur ein Punkt dahinter lauern die Londoner. Huntelaar mit dem Halbzeitpfiff und Farfan in Halbzeit Zwei trafen für den S04. Lukas Podolski legte das zwischenzeitliche 0:2 für die „Gunners“ mit einer Flanke auf. Gewinnen die Knappen ihr nächstes Spiel in zwei Wochen daheim gegen Piräus, ist der Einzug in das Achtelfinale schon vor dem letzten Spieltag perfekt.

Schalke startete mit derselben Anfangself, die schon am vergangenen Samstag in Hoffenheim zu Beginn auf dem Platz stand. Huub Stevens nahm keinerlei Veränderungen vor und ließ somit auch erneut Lars Unnerstall im Tor spielen, der sich nach dem letzten Wochenende vermehrter Kritik entgegen sehen musste.

Es war der S04, der furios in die Partie am späten Dienstagabend startete. Fuchs hatte nach Vorlage von Holtby bereits nach fünf Minuten die erste gute Schusschance - allerdings mit seinem schwächeren rechten Fuß. Der Ball konnte im letzten Moment noch von einem Engländer zur Ecke abgewehrt werden. Nur vier Zeigerumdrehungen später hatte Afellay nach einem Konter die nächste Gelegenheit. Doch sein Schuss auf das kurze Eck konnte Arsenal-Keeper Mannone mit einer Hand abwehren. Wiederum nur kurze Zeit später kam Höwedes nach einem Eckball zu einem guten Kopfball, der sich aber aus Schalker Sicht leider nur auf statt in das Tor senkte (12.).

Es kam, wie es kommen musste. In der 18. Minute verlängerte Neustädter einen Kopfball unglücklich mit seinem Hinterkopf in Richtung des eigenen Tores. Giroud rannte alleine auf Unnerstall zu, konnte aber im letzten Moment von Höwedes am Einschuss noch gehindert werden. Walcott aber reagierte blitzschnell, spitzelte den abgewehrten Ball zwischen Höwedes und den herausgeilten Unnerstall hinweg und konnte ins leere Tor zum Führungstreffer für die Gäste einschieben. Als wenige Minuten später Uchida verletzt ausgewechselt werden musste und für ihn Höger eingewechselt wurde, war eben dieser noch gar nicht richtig auf dem Platz, als Lukas Podolski ihn leicht ausspielte und relativ ungehindert scharf und flach vor das Schalker Gehäuse flankte, wo nur Giroud reagierte und somit ungehindert mit einem Flugkopfball zum 0:2 einnetzen konnte (26.).

Die Arena wurde merklich leiser und es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Schalke wieder auftaute. Farfan scheiterte nur hauchdünn bei seinem Versuch aus 16 Meter aus spitzem Winkel. Beinahe im Gegenzug war es erneut Giroud, der eine gute Kopfballgelegenheit aber ungenutzt ließ und zu mittig köpfte. Unnerstall hatte mit dem Ball keinerlei Probleme (42.).

Als sich alle schon auf die Pause eingestellt hatten, schlug Schalke doch noch zu. In der zweiten Minute der Nachspielzeit vollstreckte Huntelaar einen schnell vorgetragenen Angriff über mehrere Stationen mit seinem linken Fuß vom linken Strafraumeck ins rechte Eck zum 1:2 und weckte somit seine Mannschaft und die Fans zum rechten Zeitpunkt wieder auf. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Nicola Rizzoli zur Pause.

Anschlusstreffer zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt

Ohne weitere Veränderungen bei beiden Teams ging es in die zweiten 45 Minuten. Nachdem Giroud nach guter Vorarbeit von Podolski das runde Leder nicht voll traf und eine gute Chance liegen ließ (47.), brannte Schalke in der Folgezeit ein wahres Feuerwerk an Chancen ab. Zunächst tauchte Huntelaar plötzlich völlig alleine vor Mannone auf, der aber zum Eckball abwehren konnte (51.). Nur drei Minuten später forderten alle Handelfmeter für Schalke, doch der Pfiff blieb aus. Wiederum nur sieben Minuten später scheiterte Höger an Außenpfosten und Gegenspieler: es gab nur Eckball. Auch der Kopfball eines Schalker Spielers nach eben diesem Eckstoß streichte nur hauchdünn am Londoner Gehäuse vorbei. Holtbys Schuss in der 64. Minute wurde noch leicht abgefälscht, so dass Mannone den Ball nur nach vorne boxen konnte. Zu dessen Glück reagierte aber kein Schalker schnell genug für den Nachschuss. Keine 60 Sekunden später prüfte Afellay den Schlussmann: Sein Schuss war zwar sehr stramm, aber zu mittig.

Dennoch war es nach den vielen Chancen fast die logische Konsequenz, dass der S04 dann zum verdienten Ausgleich kam. Nach einer Flanke von Ibrahim Afellay verpassten Huntelaar und Holtby zwar noch den Ball. Aber Farfan schoss aus spitzem Winkel und vollem Risiko, und über ein paar englische Beine fand der Ball ins Tor zum aus Schalker Sicht viel umjubelten 2:2-Ausgleich (67.).

In den letzten 20 Minuten merkte man nach und nach den Knappen an, dass sie vorher 70 Minuten lang sehr hohes Tempo gegangen waren. Die Konzentration und auch die Chancen ließen nach. Doch Arsenal vermochte auch keine Möglichkeiten mehr selbst zu kreieren. So musste schon ein Schalker Spieler dabei mithelfen. In der 74. Minute passierte Matip ein fast folgenschwerer Querschläger. Walcott reagierte am schnellsten, lief auf das Schalker Gehäuse zu und spitzelte das runde Leder auch am herausstürzenden Torwart Unnerstall vorbei, traf aber auch nur den Pfosten. Walcott war es auch, der in der Nachspielzeit noch einmal die große Chance zum 2:3 hatte. Doch erneut scheiterte er völlig freistehend vor dem Schalker Gehäuse dieses Mal am gut reagierenden Unnerstall, wodurch es beim 2:2 nach aufregenden 90 Minuten schlussendlich blieb.

Glück in der Nachspielzeit

Huub Stevens war nicht unzufrieden mit dem Punkt. „In den ersten 17 Minuten haben wir den besten Fußball der Saison gespielt. Das erste Tor für uns kurz vor der Halbzeit hat uns viel Selbstbewusstsein gegeben. Auch in der zweiten Halbzeit waren wir gut, weswegen der Ausgleich in meinen Augen verdient war“, so der Schalker Cheftrainer, der mit der bisherigen Gruppenphase auch alles andere als unzufrieden ist. „Wir haben gegen den Favoriten der Gruppe insgesamt vier Punkte geholt und haben den direkten Vergleich somit gewonnen. Ich glaube, das ist nicht so schlecht.“

Für Schalke geht es am Samstag (15.30 Uhr) in der Veltins-Arena bereits weiter. Dann empfangen die Königsblauen Werder Bremen in der Bundesliga.

Tore: 0:1 Walcott (18.), 0:2 Giroud (26.), 1:2 Huntelaar (45.+2), 2:2 Farfan (67.)

Bes. Vorkommnisse: -

Zuschauer: 54.142 (ausverkauft)

Gerd Kaemper war auch wieder live vor Ort. Seine Bildergalerie zum Champions League-Spiel zwischen Schalke und Arsenal finden Sie unter folgendem Link: http://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/sport/schalke-gegen-fc-arsenal-22-d229031.html

Klaas-Jan Huntelaar erzielte das ganz wichtige 1:2 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Foto: Gerd Kaemper
Hier geblieben: Höwedes (r.) fängt den Torschützen zum 2:2, Farfan, ein und jubelt ausgelassen mit ihm. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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