Pokal-Aus! Hoffenheim zerlegt S04 in 14 Minuten

Kevin-Prince Boateng will es nicht wahrhaben. Schalke flog aus dem DFB-Pokal raus. Foto: Gerd Kaemper
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Der FC Schalke 04 ist im Achtelfinale des DFB-Pokal ausgeschieden. Am späten Dienstagabend verlor der Pokalsieger von 2011 verdient mit 1:3 gegen Hoffenheim und verpasste damit schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison das erste Saison-Ziel: im DFB-Pokal überwintern, geschweige denn das Finale in Berlin erreichen!

Seit dem Finalsieg vor zweieinhalb Jahren flogen die Schalker nun schon zum dritten Mal hintereinander im Achtelfinale des DFB-Pokal raus. Nach der starken Vorstellung am Samstagabend beim 3:0 über Stuttgart stellte Trainer Jens Keller gegen Hoffenheim exakt dieselbe Mannschaft von Anfang an auf. Und die wurde innerhalb von 14 Minuten von der TSG Hoffenheim auseinander genommen.

Keller: „Eine indiskutable erste Halbzeit. Das wird Konsequenzen geben!“

Zwischen der 21. und 35. Minute deckten die Gäste aus dem Kraichgau die Fehler beim S04 schonungslos auf und trafen dreimal! Erst landete eine von Herdling gedachte Flanke im hinteren rechten Eck des von Ralf Fährmann gehüteten Tor (21.). Dann verlor der dieses Mal ganz schwache Uchida leichtfertig im Mittelfeld den Ball, Hoffenheim konterte und Volland schoss Fährmann eiskalt durch die Beine zum 0:2 (31.), ehe Jermaine Jones nur vier Minuten später noch einen drauf setzte. Am Samstag noch bester Mann, leistete sich der US-Nationalspieler am Dienstagabend zahlreiche schlampige Abspielfehler. Vor dem 0:3 schoss er vor dem eigenen Strafraum Gegenspieler Rudy an, von dessen Hüfte der Ball direkt in den Lauf von Firminio prallte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte ins lange Eck zum 0:3 (35.).

Jermaine Jones mit erschreckend vielen Fehlpässen

Das Spiel war gelaufen, auch wenn der S04 noch einmal alles versuchte und durch Draxler unter anderem auch den Pfosten traf. „Das stimmt, der Einsatz war da, aber das sah in der zweiten Halbzeit teilweise planlos aus“, übte ausgerechnet der dafür verantwortliche Cheftrainer Jens Keller harsche Kritik an seinem Team. „Ich kann mich bei den Fans nur entschuldigen. Sie haben uns 90 Minuten unterstützt. Hätten wir so einen Einsatz wie die Fans gezeigt, wäre das heute nicht passiert.“ Und Keller setzte gnadenlos fort: „Gerade die erste Hälfte war indiskutabel. Das ist nicht zu akzeptieren, das wird intern ein Donnerwetter geben“, so der 43-Jährige bei „Sky“.

Glück für Benedikt Höwedes: Keine Rote Karte nach Tätlichkeit

Glück hatte auch noch Benedikt Höwedes, dass er nach einem Schubser gegen die Brust von Schipplock nach 56 Minuten nicht die Rote Karte sah. Am Ende war es nur wieder einmal Farfan, der für Lichtblicke bei den Königsblauen sorgte und nach seinen beiden Treffern gegen Stuttgart auch gegen die TSG mit einem schönen Schlenzer traf (67.). Kurz vor Schluss rettete Fährmann seine Mannschaft sogar noch vor einer richtigen Heimklatsche, als Modeste zweimal vor ihm alleine auftauchte und Fährmann beide Male klasse mit den Füßen abwehren konnte (90./90.+2).

Keller: „Das war teilweise planlos in Halbzeit zwei!“

Hoffenheim zog damit zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokal ein. Dieses Mal ausgerechnet mit Trainer Markus Gisdol, der mit Huub Stevens vor fast einem Jahr als Co-Trainer auf Schalke entlassen wurde. „Das ist keine Genugtuung für mich, dafür war die Zeit hier zu schön. Auch heute wurde ich sehr herzlich am und im Stadion empfangen. Ich freue mich auch nicht, dass Schalke heute aus dem Pokal geflogen ist. Ich freue mich, dass wir weitergekommen sind und das auch verdient, wie ich finde.“

Die Woche der Wahrheit geht für Schalke am Samstagnachmittag weiter. Um 15.30 Uhr tritt die Keller-Elf bei Borussia Mönchengladbach an. Verlieren Keller und Co., sind es bis zum Saisonziel Nummer zwei - mindestens Platz vier in der Bundesliga - schon sieben Punkte Rückstand. Saisonziel Nummer drei kann dann am folgenden Dienstag verspielt werden. Dann muss Schalke gegen Basel in der Champions League gewinnen, wenn man ins Achtelfinale einziehen will. Es brechen harte Zeiten auf Schalke und vor allem (wieder einmal) für Jens Keller an.

Kevin-Prince Boateng will es nicht wahrhaben. Schalke flog aus dem DFB-Pokal raus. Foto: Gerd Kaemper
Jens Keller steht in den nächsten sechs Tagen unter gewaltigem Druck. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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