Schalkes Auftakt-Sieg bereitet Sorgen

Höwedes schreit seinen Jubel nach dem 2:0 durch Draxler heraus. Nach dem Spiel hielt sich die Freude trotz eines Sieges in Grenzen. Foto: Klaus Wieschus
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Als der Rückrunden-Auftakt am letzten Freitag in der Schalker Veltins-Arena abgepfiffen wurde, wusste keiner so recht, ob man sich freuen sollte. Weder die Fans noch die Spieler. Denn trotz eines Sieges wurden auf Seiten beider Vereine die Schwächen gnadenlos aufgedeckt. Bei den gegnerischen Fans gab es einige, die trotz der Niederlage zufrieden waren. Bei Minustemperaturen an einem Freitagabend von Hannover bis Gelsenkirchen zu reisen, ist aller Ehren wert. Dann eine Niederlage mit ansehen zu müssen, ist eher weniger belustigend. Sieht man aber in 90 Minuten insgesamt neun Tore im deutschen Fußball-Oberhaus, dann kann man getrost davon sprechen, viel Spektakel für sein Geld geboten bekommen zu haben. Doch die Anhänger von Hannover 96 waren Freitagnacht wohl die Einzigen, die einigermaßen zufrieden nach Hause gingen.

Kaum war der Abpiff ertönt, sah man nicht unbedingt überschwänglichen Jubel auf Seiten der Gastgeber. Stattdessen diskutierten Cheftrainer Jens Keller, Kapitän Benedikt Höwedes und Schlussmann Timo Hildebrand noch auf dem Spielfeld, wie es zu den vier Gegentoren innerhalb kürzester Zeit kommen konnte. Beinahe hätten die fünf Treffer durch Farfan, Draxler, Höger, Marica und Holtby nicht für einen Heimsieg gereicht.
„Wir haben über unsere linke Seite in der zweiten Hälfte viel zu viele Flanken zugelassen und standen teilweise katastrophal“, kritisierte Cheftrainer Keller unter anderem auch Christian Fuchs nach dem Spiel überraschend offen. Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass die Schalker Außenverteidiger gelinde gesagt ihre Stärken in der Offensive haben. Defensiv dagegen lassen sowohl Fuchs als auch Uchida einiges vermissen. Auch wenn es immer wieder heißt, dass das ganze Team verteidigen muss. Individuelle Fehler lassen sich nicht ständig im Kollektiv korrigieren.
So werden die Rufe nach weiteren Verstärkungen immer lauter. Allerdings schwebt „nur“ nach wie vor der Name Michel Bastos im Raum. Der Linksfuß hat seine Stärken eindeutig in der Offensive - genauso wie der schon feststehende Wechsel von Raffael. Auch wenn Papadopoulos in einigen Wochen fit wird. Er löst ebenso wenig die Probleme auf den defensiven Außenbahnen wie der verletzte Afellay.

Dass Verstärkungen im Offensiv-Bereich aber dennoch von Nöten sind, zeigte das Training am letzten Sonntag. Sowohl Obasi als auch Barnetta verletzten sich und reihten sich somit in die mittlerweile lange Liste der Schalker Ausfälle (Papadopoulos, Jones, Moritz, Afellay) ein. Immerhin: Für das Spiel am Samstag in Augsburg kehrt Huntelaar von seiner Sperre zurück. Und Holtby?
Schalkes „Zehner“ zählte neben Farfan gegen Hannover zu Schalkes Besten. Er legte zwei Tore auf und steuerte selbst noch einen Treffer zum 5:4-Sieg bei. Seine Leistung erinnerte stark an die Anfänge in der Hinrunde. Die letzten zwei Monate vor Weihnachten sind allerdings auch noch jedem präsent, in denen Holtby genauso wie viele andere stark abbaute. Ab zwei Millionen Euro Ablösesumme soll Horst Heldt gesprächsbereit sein, den 22-Jährigen nach Tottenham bereits vorzeitig ziehen zu lassen.

Geld, das nicht nur in Bastos investiert werden sollte.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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