Skandaltor überschattet Schalke-Sieg

Ab diesem Moment spielte Basel nur noch zu Zehnt. Foto: Gerd Kaemper
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Der FC Schalke 04 steht im Achtelfinale der Champions League. Der 2:0-Heimsieg über den FC Basel wurde allerdings von einer krassen Fehlentscheidung eines Linienrichters überschattet. Der Schweizer Meister kassierte zudem bereits in der 32. Minute nach einer umstrittenen Notbremse die Rote Karte.

Beim 2:0 war es die komplette Baseler Mannschaft, die bei einem Farfan-Freistoß hinauslief und gleich vier Schalker Spieler ins Abseits stellte. Unter anderem auch den Torschützen Matip, der einen Meter im Abseits stand. Matip hörte sogar selbst kurz auf zu spielen, weil er auf den Abseitspfiff wartete, der aber nicht kam. Danach schob er den Ball aber an Torwart Sommer zum 1:0 ins Tor vorbei (57.). Alle Proteste der Schweizer halfen nicht.

Vier Schalker vor dem 2:0 im Abseits

Trainer Murat Yakin konnte nach dem Spiel auch nur mit dem Kopf schütteln. „Alle im Stadion haben gesehen, dass es Abseits war. Nur nicht die fünf Schiedsrichter. Ich glaube wir hätten heute machen können, was wir wollen. Jede Kleinigkeit wurde zuvor auch schon immer gegen uns gepfiffen. Aber wir müssen sicherlich auch cleverer werden. Am Ende gewinnen halt immer die Deutschen.“

Auch Torschütze Matip war zunächst überrascht. „Ich war überrascht, dass ich weiterspielen durfte, habe dann aber Gott sei Dank getroffen.“ Selbiges sagte sein Trainer Jens Keller. „Ich hatte eigentlich auch nur Blaue vorne gesehen und dann sah ich auch noch Joel, wie hilflos er dastand. Aber er ja dann das 2:0 gemacht“, scherzte der 43-Jährige.

Keller: „Matip stand so hilflos da“

Den Gästen war gar nicht zum Scherzen zu Mute. Bereits in der 32. Minute flog Ivan Ivanov nach einer Notbremse mit Rot vom Platz. Dabei fiel Adam Szalai aber sehr theatralisch zu Boden. Szalai war erst zwei Minuten zuvor für Höwedes ins Spiel gekommen, der sich bei einem Zweikampf verletzte, der fast identisch zu dem zwischen Ivanov und Szalai 120 Sekunden später war. Hier sah Höwedes aber nur Gelb. „Ich habe es im Fernsehen noch nicht gesehen. Aber bei der ersten Aktion ist Streller meiner Meinung nach weiter außen, und Santana war auf der gleichen Höhe. Bei der 2. Aktion war Szalai zentraler und wäre durch gewesen“, so Keller nach dem Spiel.

Schon zuvor hatte Schalke gute Chancen. Basel haute den Ball einmal gegen die eigene Latte (11.), Farfan scheiterte mit einem Schlenzer (16.), und ein Schuss von Meyer wurde von einem Baseler Spieler noch auf der Linie geklärt (43.).

Schalke verpasst am Ende ein Schützenfest

Draxler, der später auch verletzt ausgewechselt werden musste, erzielte dann in der 51. Minute nach einer Farfan-Flanke das 1:0, als er völlig allein gelassen am zweiten Pfosten gegen den Lauf von Torwart Sommer das runde Leder im rechten Eck versenkte. Der Rest ist bekannt. Erst erzielte Matip das 2:0, ehe die Königsblauen es danach verpassten, den Sieg noch in die Höhe zu schrauben. Dreimal Szalai, zweimal Farfan, Boateng und Kolasinac vergaben allesamt dicksten Chancen und scheiterten entweder am Aluminium oder schossen gar wenige Meter alleinstehend vor dem leeren Tor drüber.

Keller: „Ich habe seit 360 Tagen immer Druck“

„Am Ende ist die Tormenge egal. Wir stehen im Achtelfinale und haben somit bis Sonntag wieder etwas weniger Druck“, war Keller schon fast zum Scherzen zu Mute. Ob das Weiterkommen seinen Job rettete, vermochte er nicht zu beurteilen. „Täglich grüßt das Murmeltier. Ich bin heute 360 Tage im Amt und hatte immer Druck. Das wird auch so bleiben.“

Auf wen Schalke im Achtelfinale trifft, entscheidet sich Montag. Um 12 Uhr findet im schweizerischen Nyon die Auslosung statt. Am Sonntag geht es zunächst in der Bundesliga weiter. Um 15.30 Uhr empfängt man in der VELTINS-Arena den SC Freiburg.

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Ab diesem Moment spielte Basel nur noch zu Zehnt. Foto: Gerd Kaemper
Matip trifft, und alle wundern sich zunächst über die Gültigkeit des 2:0. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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