Unglückliche Derbyniederlage

Der FC Schalke 04 verlor unglücklich auch das zweite Derby in dieser Saison gegen Borussia Dortmund. Foto: Gerd Kaemper
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Der S04 verlor auch das zweite Derby in dieser Saison gegen Borussia Dortmund in einem kampfbetonten, aber nicht unfairem Spiel. Mit 2:1 (1:1) gewannen die Gäste ein rassiges Fußballspiel, wodurch sie kurz vor ihrer Titelverteidigung stehen. Für die Knappen steht noch ein spannendes Saisonfinale um den dritten Tabellenplatz an.

Etwas überraschend stand Matip nicht in der Anfangself. Der Innenverteidiger blieb auch 90 Minuten auf der Bank und wurde von Metzelder vertreten. Zudem rückten auch Uchida, Fuchs, Moritz und Farfan für Hoogland, Höger, Holtby und Escudero ins Team.

Es waren gerade einmal 32 Sekunden gespielt, da stockte der Atem aller Schalker Fans. Sven Bender tauchte völlig alleine vor Lars Unnerstall auf, der aber den Schuss des Mittelfeldspielers parieren konnte. Es schien das richtige Zeichen gewesen zu sein, denn Schalke bestimmte dann in den Anfangsminuten das Derby.
Zunächst köpfte Papadopoulos nach einem Eckball von Farfan knapp am rechten Pfosten vorbei (4.), bevor die Schalker nur fünf Minuten später in Führung gingen. Farfan setzte am rechten Strafraumeck zum Schuss an, Kagawa fälschte den Ball noch entscheidend ab und der Ball schlug unhaltbar für Weidenfeller in seinem rechten Torwarteck zum viel umjubelten 1:0 ein (9.).
Nur vier Minuten später bekam Raul etwas überraschend den Ball im Mittelfeld. Der Spanier versuchte allerdings nicht das vermeintliche Überzahlspiel auszunutzen, sondern probierte es aus gut 30 Metern mit einem Lupfer, der aber zu flach und deutlich neben das Dortmunder Gehäuse ging. Direkt im Gegenzug tauchte dann Lewandowski rechts im Strafraum frei vor Unnerstall auf, scheiterte aber ebenso am eigenen Unvermögen (14.).
Dann aber schlug der aktuelle deutsche Meister in Person von Piszczek zu. Der Pole traf aus einem beinahe unmöglichen Winkel mit seinem schwächeren linken Fuß (17.) zum 1:1. Viele hatten mit einer Flanke von der linken Strafraumgrenze gerechnet, doch der Rechtsverteidiger überraschte alle - auch Unnerstall, der bei dem Tor aber schuldlos war.

Jürgen Klopp mit glücklichem Händchen

Das Spiel blieb intensiv, auch wenn es bis zur Halbzeit dann kaum noch zu Torraumszenen kam. In der 38. Minute war es Huntelaar, der im "Fünfer" zu Fall kam, was aber laut des Unparteiischen Manuel Gräfe nicht für einen Foulelfmeter ausreichte. Der Holländer war es auch, der dann noch in der 42. Spielminute etwas überraschend frei zum Kopfball kam. Doch Schalkes Toptorjäger bekam nicht genügend Druck hinter den Ball, so dass dieser links am Tor vorbeiging.
In der Halbzeitpause reagierte dann Jürgen Klopp und brachte für Bender seinen Kapitän Sebastian Kehl. Doch zunächst war es wieder Schalke, das die Chancen hatte. Erst köpfte Papadopoulos nach einem Eckball Weidenfeller in die Arme (50.), dann scheiterte Huntelaar nach einer lang gezogenen Fuchs-Flanke etwas überhastet an sich selbst, als er den Ball direkt nahm und aber mehrere Meter über das Tor verzog (54.).
Auf der Gegenseite konnte sich Unnerstall dann auszeichnen, als er noch so gerade eben einen Schuss von Kagawa zum Eckball klären konnte. Nach gut einer Stunde nahm aus Schalker Sicht dann das Unheil seinen Lauf. Zunächst scheiterte Großkreutz gleich zweimal an der Schalker Abwehr (63.), die noch so eben dazwischen kam. Doch der nachfolgende Eckball besorgte dann die Gästeführung.
Ausgerechnet der Ex-Dortmunder Metzelder legte unfreiwillig den Ball mit seinem Oberarm Kehl auf, der aus ganz kurzer Distanz zwischen zwei Schalkern Unnerstall tunnelte und zum 1:2 traf (63.).
Bis zum Spielschluss war es Schalke dann nicht mehr möglich, gefährlich vor das gegnerische Gehäuse zu kommen. Huntelaar hatte dabei in der 78. Minute noch die beste Möglichkeit, trat aber über den Ball, als er im Strafraum von Fuchs bedient worden war.
Jürgen Klopp fand nach Spielende dennoch lobende Worte für den Unterlegenen. „Klar war es auf diesem Boden nicht unbedingt so gut möglich, technisch guten Fußball zu spielen. Dennoch lag es auch an den wirklich sehr starken Schalkern, die robust aufgetreten sind. Wir sind heute der glücklichere Sieger und mussten uns richtig reinbeißen in dieses Spiel. Der Gegner hat uns heute sehr beeindruckt, das hat man gemerkt.“
Sein Gegenüber pflichtete ihm bei. „Ich kann nur ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen. Wir waren über das gesamte Spiel auf demselben Niveau wie der alte und auch kommende neue deutsche Meister. Wir waren bei den Standards heute schwach und auch schwächer als der Gegner, was dann am Ende ausschlaggebend war“, so Stevens.
Recht hatte er. Denn alleine in der ersten Halbzeit stand ein Eckenverhältnis von 10:2 für die Gastgeber in der Statistik. Doch im gesamten Spiel war kein einziger Standard der Schalker wirklich gefährlich für den Tabellenersten.

Friedliches Derby auf den Rängen

So blieb Schalke auch im vierten Revierderby hintereinander sieglos und Borussia Dortmund konnte seine imposante Serie von ungeschlagenen Spielen auf 25 ausbauen. Bei noch drei auszustehenden Partien ist es Bayern München kaum noch möglich, Klopp und Co. die Meisterschale aus den Händen zu entreißen. Der S04 hingegen muss sich noch um den dritten Platz Sorgen machen. Die andere Borussia aus Mönchengladbach sitzt den Schalkern noch im Nacken. Am nächsten Spieltag muss die Stevens-Elf am Sonntag nach Augsburg reisen.
Positiv zu erwähnen ist noch, dass es zu keinerlei Ausschreitungen im oder um das Stadion zwischen den Anhängern kam. Die Rivalität war stets auf und auch neben dem Rasen zu spüren, dennoch erlebte die Polizei einen ruhigen Nachmittag.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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