Viktoria Resse neuer Hallenstadtmeister 2013

Am Ende war der Jubel auf Seiten von Viktoria Resse, Gelsenkirchens Hallenstadtmeister 2013, groß. Fotos: Ralf Nattermann
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  • Am Ende war der Jubel auf Seiten von Viktoria Resse, Gelsenkirchens Hallenstadtmeister 2013, groß. Fotos: Ralf Nattermann
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Nach 2010 und 2011 konnte Bezirksligist Viktoria Resse erneut die Gelsenkirchener Hallenstadtmeisterschaften gewinnen. Die Mannschaft von Norbert Sander, der krankheitsbedingt nur beim Finale zuschaute, setzte sich am Sonntag gegen YEG Hassel mit 5:3 nach Neunmeterschießen durch. Dabei hielt Resses Schlussmann Marco Schröder insgesamt drei Neunmeter und avancierte somit zum Matchwinner. Der SSV Rotthausen enttäuschte auf ganzer Linie, während Vorjahressieger Horst 08 mit der zweiten Garde ebenso frühzeitig ausschied, wie Heßler 06. Die neue Organisation des Turniers mit der interessanten Gruppeneinteilung ging vollends auf und kam bei allen Vereinen gut an.

Bereits in der zweiten Zwischenrunde waren die Finalisten aufeinander getroffen. Auch da hatte es am Samstag nach zehn Minuten Unentschieden gestanden. Im Finale avancierte dann Resses Torwart-Oldie Marco Schröder zum Matwinner. Der 44-jährige Torwarttrainer des Klubs aus dem Nord-Osten Gelsenkirchens konnte drei Neunmeter parieren. „Ich hatte mir vorgenommen, wenigstens einen zu halten. Dass es dann sogar drei wurden, ist einfach sensationell“, so Schröder.

Cheftrainer Norbert Sander war grippegeschwächt und hatte das gesamte Wochenende das Bett gehütet - bis auf das Finale. „Da konnte ich es dann vor Spannung nicht mehr aushalten“, so Sander. Den Erfolg schob er dann seinem Co-Trainer Mike Neumann aber zu, der die Mannschaft in diesen Tagen über betreut hatte. „Den ersten Tag hatten wir noch gemeinsam bestritten und ich habe dann mit ihm für Sonntag besprochen, welche Dinge geändert werden müssten. Da Mike sich vor Monaten schwer am Kreuzband verletzt hat und er in der Reha steckt und ich bislang eh keinen Co-Trainer hatte, bot sich es an, ihn quasi mitzunehmen und was gibt es für ihn Schöneres, als gleich in der ersten Amtshandlung dieses Turnier zu gewinnen.“

Sanders Gegenüber, Oktay Güney von YEG Hassel, war natürlich nicht erfreut. „Wenn man ins Finale kommt und dann verliert, ist man natürlich enttäuscht. Aber ich bin absolut stolz auf die Mannschaft, die ein super Turnier gespielt hat und in meinen Augen auch die beste Mannschaft des Turniers war. Wir haben technisch überragenden Hallenfußball gezeigt.“
Neben der Finalniederlage musste Güney auch noch zwei verletzte Spieler in Kauf nehmen. Okan Cakiroglu brach sich zwei Finger und wird nun erst einmal wochenlang Gips tragen müssen. Bei Torwart Tayfun Kacar wurde eine Schleimbeutelentzündung am Ellbogen diagnostiziert. Ein Grauen für einen Trainer, weswegen Hallenturnier in der Winterpause auch meistens alles andere als beliebt bei den Übungsleitern sind.

Ein Übungsleiter fehlte an dem Wochenende samt der kompletten Mannschaft. Trainer Michael Schrank und sein SC Hassel, Gelsenkirchens einziger Westfalenligist, hatten aus Ärger über den Austragungsort des Feldstadtmeisterschaftfinals vor einigen Monaten nicht bei den Hallenstadtmeisterschaften teilgenommen. Damals spielte man im Finale gegen den SSV Buer auf der Anlage des Gegners und nicht auf einem neutralen Sportplatz. „Das weiß ich nicht, ob das der Hauptgrund war. Der Vorstand hatte beschlossen, dass wir nicht an dem Turnier teilnehmen werden und ich bin Angestellter des Vereins. Somit muss ich das auch so hinnehmen“, gab SC-Trainer Michael Schrank zu Protokoll.

So waren die Bezirksligisten die vermeintlichen Favoriten. Fast alle wurden ihrer Favoritenstellung auch gerecht. Der SSV Buer drang auch bis ins Halbfinale vor und verlor dort erst nach Neunmeterschießen gegen YEG Hassel. Im anderen Halbfinale hatte sich der spätere Sieger Viktoria Resse mit 2:0 gegen den A-Ligisten DJK TuS Rotthausen durchgesetzt.

Dagegen mussten Heßler 06 und auch Vorjahressieger Horst 08 mit nur drei Punkten in der zweiten Zwischenrunde schon die Segel streichen. „Bis auf den Torwart und einen Verteidiger aus der ersten Mannschaft, habe ich bewusst nur Spieler aus der Zweitvertretung spielen lassen“, begründete 08-Trainer Jörg Krempicki das nicht so gute Abschneiden. „Wichtig war, dass sich keiner verletzt. Am ersten Tag haben wir noch alles gut gelöst und ich kann insgesamt der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Der nächste Bezirksligist, SSV/FCA Rotthausen, enttäuschte sogar auf ganzer Linie und schied mit nur zwei Punkten bereits in der ersten Zwischenrunde sang- und klanglos als Tabellenletzter aus. „Wir waren unerwartet schwach und konnten die guten Leistung aus dem Vorjahr (3., d. Red.) nicht wiederholen. Aber wir haben trotzdem genug Qualität, draußen auf dem Feld ist das noch einmal etwas anderes“, so Spielertrainer Mark Greine vom SSV.

Die Einteilung der Turnierleitung kam sehr gut bei den Vereinen an. Die Organisatoren hatten sich etwas Neues ausgedacht und die Gruppen nach den Stadtteilen eingeteilt. Die Rechnung ging voll auf, viele Zuschauer kamen in das Sportzentrum Schürenkamp. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass Turnierorganisator Peter Besan ein positives Fazit zog. „Wir hatten sehr gute Zuschauerzahlen, auch schon in der Vorrunde. Zwar können wir uns nicht mit Essen oder Dortmund messen, aber das war ein Schritt in die richtige Richtung. Sportlich war das Niveau sehr ordentlich, der technische Fußball hat sich zumeist durchgesetzt. Und wenn man mal vom ersten Turniertag absieht, war es ausgesprochen fair.“

Am Mittwoch war es zu einem Spielabbruch in der Partie zwischen Preußen Sutum und Middelich-Resse gekommen, nachdem für Sutum nur noch ein Feldspieler auf dem Hallenparkett stand. Zuschauer und auch die anderen Mannschaften waren sich einig und distanzierten sich von dem überharten und unrühmlichen Auftritt der Preußen.

Am Ende war der Jubel auf Seiten von Viktoria Resse, Gelsenkirchens Hallenstadtmeister 2013, groß. Fotos: Ralf Nattermann
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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