Die Unterschriftenaktion der Aktionsgemeinschaft Runder Tisch geht weiter.


Die Unterschriftenaktion der Aktionsgemeinschaft Runder Tisch zur „Rettung des Waagehaus“ an der ehemaligen Horster Rennbahn heute am Bowengarten geht weiter.

Am Mittwoch 22. März 2017 stehen die Unterstützer ab 09:00 Uhr auf dem Horster Wochenmarkt vor der Schlossapotheke am Josef – Büscher – Platz.

Im Jahre 1895 fand das erste Pferderennen in Horst - Emscher statt.

Dies ist auch die Jahreszahl die an dem Gebäude Steht. Helft mit euerer Unterschrift das Gebäude zu Retten.

Stadtteil-Treff Waagehaus
Initiative zur Rettung des Waagehauses Horst

Wer wir sind
Die Initiative Stadtteiltreff Waagehaus ist ein Zusammenschluss verschiedener Horster Initiativen, Vereine und Einzelpersonen, die sich für den Erhalt und eine neue Nutzung des Waagehauses einsetzt.

Was uns umtreibt
Der Stadtteil Horst hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Drei der wohl bestimmendsten Phasen lassen sich noch an Gebäuden festmachen:

1. Da ist das Schloss aus dem 16. Jahrhundert, das schon als seinerzeit absolut modernes Bauwerk weit über die Grenzen der Freiheit Horst hinaus wirkte und dessen Bauherren und direkte Verwandtschaft in der damaligen politischen Welt nicht ganz unbekannt waren. Inzwischen ist das Schloss mit viel Aufwand an Geduld und Geld gerettet, saniert und um(ge)baut zu einem Schmuckstück und mit dem integrierten Standesamt zu einem lebendigen Ort und Besuchermagneten geworden.

2. Die Zeche Nordstern, die in den letzten 100 Jahren Ursache für das immense Bevölkerungswachstum des Stadtteil war und damit natürlich auch für seine wirtschaftliche Kraft. Inzwischen ist das kurzzeitig unter Denkmalschutz gestandene Zechenensemble zu einem Standort mit absolutem Alleinstellungsmerkmal geworden: Die THS als Vorgängerin hat mit viel fachlicher Expertise und auch mit viel Geld bewiesen, dass das Entwickeln eines industriellen und eigentlich nicht für andere Nutzungen geeigneten Riesenbauwerks auch unter der Überschrift „verantwortungsvoller und respektvoller Umgang mit baulichem Erbe“ erfolgreich geschafft werden kann.

3. Das Waagehaus der ehemaligen Galopprennbahn, die immerhin auch über 100 Jahre ein Horster Markenzeichen war und deren Ende nach zähen Todeskämpfen erst 2003 durch Ratsbeschluss herbeigeführt wurde. Und genau dieses letzte der drei baulichen Geschichtsdokumente soll jetzt abgerissen und durch ein mehr oder weniger funktionales Gebäude für eine Kita ersetzt werden. Wir haben nichts gegen eine Kita. Und es geht uns auch nicht um puren Denkmalschutz! Uns geht es um Erinnerungskultur und respektvollen Umgang mit baulichem Erbe und eine mögliche öffentliche Nachnutzung im Interesse der Horsterinnen und Horster, die allerdings mehr umfasst als eine Kita. Denn auch früher war das Haus und seine Umgebung ein wichtiger Treffpunkt für alle Horster.

Was wir wollen
Ursprünglich war das Waagehaus in den Plänen der THS noch als Sozialstation / Begegnungsstätte vorgesehen. Heute fehlt den Bewohnern der Vivawest-Häuser ein Gemeinschaftsraum. Das Haus könnte aber viel mehr Möglichkeiten bieten:

Es könnte den Menschen in Horst in zentraler Lage ein allgemein zugängliches öffentliches Gebäude bieten mit Räumen, in denen sie sich „konsumzwangfrei“ und unabhängig von Institutionen oder Vereinen treffen können, um mit Gleichgesinnten ihre Interessen diskutieren und Beteiligungsstrategien entwickeln können, in denen Generationen übergreifend kreative Freizeitgestaltung vielfältige Formen aktiver Integration neue Chancen erhalten. Es könnte der Horster Stadtteiltreff entstehen. Ein Treffpunkt, wo alle alles über Horst erfahren können, wo ein Quartiersbeauftragter als Ansprechpartner sein Büro hat, wo Jugendliche in einer Werkstatt Technikschnupperkurse zur Berufsorientierung finden und im oberen Stockwerk ein Heimatmuseum (z. B: Sammlung Adam) über die Geschichte von Horst informiert… Kurz: Horst braucht dringend ein (möglichst selbstverwaltetes) Kultur- und Begegnungszentrum. Und dafür – finden wir – ist das Waagehaus genau der richtige Ort und Standort.

Wie das gehen könnte – Anregungen zur Diskussion:
Derzeitiger Eigentümer des Waagehauses ist Vivawest, einer der größten Wohnungskonzerne im Revier. Der Umbau der Zeche Nordstern hat bewiesen, dass kulturelle Verantwortung und sorgfältiger Umgang mit baulichem Erbe sich zu neuen städtebaulichen und architektonischen Qualitäten verbinden lassen. Vivawest ist nicht arm und sollte auch an dieser im Vergleich zu Nordstern eher kleinen Baustelle aller Welt zeigen, wie ernst die eigene erinnerungs-kulturelle Verantwortung genommen wird. Vorteile für Vivawest: - Der fehlende Gemeinschaftsraum für die eigenen Mieter könnte doch noch angeboten werden - Sanierung und Umbau mit natürlichen Baustoffen und traditionellen Bautechniken könnte aus dem totgesagten Waagehaus ein Pilotprojekt für nachhaltige Baukultur machen - und gleichzeitig zu einem Dauertest bzw. Lernobjekt auch für künftig umweltfreundliche (Sondermüll vermeidende) Bestandspflege der eigenen Häuser.
Alternativ könnte aber auch an das IBA-bewährte Modell angeknüpft werden: Vivawest berechnet die Abrisskosten, übergibt (verkauft) das Gebäude für den klassischen symbolischen Euro an (einen Treuhänder, die Stadt, oder …), stellt diesem die Abrissgelder zur Verfügung. Das hätte Folgende Vorteile: - Vivawest wäre die Sorgen um dieses Bauwerk los und das Gebäude wäre erst mal gesichert - der Treuhänder könnte mit den Abrissgeldern die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen durchführen - während dieser Zeit könnten verschiedene Finanzierungs- und Trägermodelle diskutiert und neue Sponsoren gefunden werden. - Und natürlich sollte und kann auch die öffentliche Hand dabei eine mitfinanzierende Rolle spielen: gerade wird im Land eine Verwaltungsvereinbarung „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2017“ auf den Weg gebracht, im Rahmen derer ca. 46 Mio. € im Land verteilt werden. Und ein Kultur- und Integrationszentrum würde da genau als Förderprojekt reinpassen…
Und wie weiter?

Der längerfristige Betrieb könnte dann so geregelt werden: - Das Gebäude wird an einen (noch zu gründenden) Förderverein gegen eine geringe Jahrespacht verpachtet. Die genutzten öffentlichen Fördermittel müssen da berücksichtigt werden. - Die laufenden Betriebskosten werden durch den Verein aufgebracht, der sich wiederum über Mitgliedsbeiträge, Spenden, gezielt akquirierte Projektfördermittel und mögliche sozialverträgliche Bewirtschaftungsaktivitäten refinanziert und dabei auch Rücklagen für eventuelle Reparaturmaßnahmen bildet.

(V.i.S.d.P.: runder tisch horst c/o Dipl. Ing. Tomas Grohé, Markenstr. 14 , 45899 Gelsenkirchen, grohe@gelsennet.de)

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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