Ein Gelsenkirchener Junge in Hollywood

Auf seiner Setcard präsentiert sich Prinz Alexander von Anhalt in vollem Ornat. Am Telefon plaudert er aber weiterhin mit dem Herz auf der Zunge. | Foto: Privat
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  • Auf seiner Setcard präsentiert sich Prinz Alexander von Anhalt in vollem Ornat. Am Telefon plaudert er aber weiterhin mit dem Herz auf der Zunge.
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Ein Gruß aus dem fernen Hollywood erreichte kürzlich die Redaktion. Kein Geringerer als Prinz Alexander von Anhalt, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien, bedauerte, dass er bei einem kurzen Trip über den großen Teich keine Gelegenheit gefunden hatte, seine alte Heimat Gelsenkirchen zu besuchen. Nicht einmal zum Besuch einer Bundesliga-Partie seines geliebten FC Schalke 04 hatte es gereicht!

Kein Scherz: Der Prinz ist nicht Prinz Karneval

Wer jetzt an einen Karnevals-Scherz glaubt, dem sei versichert: Die Sache ist ernst!
Denn der heutige Immobilien-Makler ist gebürtig auf Kohlen, wie man hier so schön sagt, mitten in Schalke und war als waschechter Bergmann auf Zeche Blumenthal in Recklinghausen tätig. Doch seit gut einem Jahr lebt er nun in Hollywood.
Zum Prinzen wurde der Gelsenkirchener durch seine Adoptiveltern, die Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor und ihren Gatten Prinz Frederic von Anhalt, der in den letzten Jahren durch einige Adoptionen von sich reden machte, eine davon ist der heutige Prinz Alexander.

So kann es gehen

„Ich war vor ungefähr 18 Jahren mit meiner damaligen Lebensgefährtin im Casino Hohensyburg und da waren auch Zsa Zsa und Frederic. Wir kamen ins Gespräch und als die beiden zum Flughafen fahren wollten, sprang Frederics Wagen nicht an. Spontan bot ich ihm mein Auto an und so entstand eine Freundschaft, die seitdem besteht. Ich habe die beiden oft in Amerika besucht und vor vier Jahren hat mich Frederic dann adoptiert“, plaudert Prinz Alexander über die Familie.
Dabei merkt und hört man dem Adeligen seine Herkunft im Pott durchaus an: „Ich fühle mich hier in Hollywood pudelwohl, aber was ich vermisse ist ein echter Manta-Teller mit Pommes rot-weiß und ner Currywurst. Das kriegen die Amerikaner hier nämlich echt nicht hin. Da leben die noch hinterm Mond!“

Als Arbeiter muss man sich nicht schämen

Darum ließ er es sich auch nicht nehmen, als Überraschungsgast in der Sat1-Talkshow „Britt“ aufzutreten, als es um das Thema ging „Ruhrpottler... Ihr seid doch alle asozial!“. Das konnte er so nicht auf sich sitzen lassen. „Erstens mal weil immer noch ein völlig falsches Bild vom Ruhrgebiet vorherrscht. Eins mit rauchenden Schloten, Opel Mantas und Cowboystiefeln an den Füßen. Dabei gibt es im Ruhrgebiet 180 Theater, 120 Museen und sooo viel Grün. Außerdem verbindet das Ruhrgebiet unglaublich viele Kulturen und hat in den letzten Jahren wahnsinnige Einkaufszentren auf die Beine gestellt“, echauffiert sich der Prinz im Gespräch mit dem Stadtgespiegel.
In der Sendung verkündete er: „Wenn man als Arbeiter und Arbeiterkind als asozial tituliert wird, dann bin ich wohl der größte Asoziale, denn ich bin stolz darauf Arbeiterkind und Arbeiter zu sein.“
Und auch wenn es ihm leid tut, um das Zechensterben, „als mein Vater noch arbeitete gab es knapp 200 Zechen, als ich Bergmann war weniger als 100 und jetzt nur noch eine Handvoll“, so ist er stolz auf den Strukturwandel in seiner alten Heimat, dem Revier.
In seiner neuen Heimat Hollywood musste er lernen, dass er sein Herz nicht mehr auf der Zunge tragen sollte, wie er es aus dem Ruhrgebiet gewohnt war. „Die Amerikaner sind mir da ein wenig zu unverbindlich, die raspeln mir zu viel Süßholz“, erzählt er über seine neue Heimat.

Das Leben in Hollywood

Doch ansonsten fühlt er sich sehr wohl im Sunshine State Kalifornien. Dort ist er natürlich auch seinen Adoptiveltern Zsa Zsa Gabor und Prinz Frederic von Anhalt nahe und genießt als Adeliger ein hohes Ansehen. „Der Titel öffnet einem hier schon wirklich viele Türen. Ich lebe hier in den Hollywood Hills Tür an Tür mit den Promis, aber es ist auch ein hartes Business. In dem Jahr, das ich nun hier lebe, habe ich es gerade jeweils einmal nach Malibu und an den Venice Beach geschafft. Das ist hier nicht der Dauerurlaub, wie manch einer denken mag“, erläutert Alexander.
Dafür ist er begeistert von der Dienstleistungsgesellschaft in Amerika: „Hier weiß man, dass man arbeiten muss, um Geld zu verdienen.
Aber beklagen will er sich nicht, denn er ist durch sein Geld aus dem Verkauf von Immobilien unabhängig und verdient auch den ein oder anderen Dollar durch Einladungen hinzu, bei denen er mit seiner Anwesenheit glänzt.

Bald ist der Prinz bei "Tweo and a half man" zu sehen

Derzeit befindet sich Alexander bei Dreharbeiten zur auch in Deutschland sehr beliebten Sitcom „Two and a half Man“, bei der er eine kleine Nebenrolle hat und einen neuen Nachbarn spielt. „Das ist ein echt verwöhnter reicher Junge“, verrät der Junge aus Gelsenkirchen.

Ob Prinz Alexander in den Dschungel gehen würde?

Angesichts der gerade abgelaufenen Staffel von Dschungel-Camp drängt sich natürlich auf, ob er bereit wäre in den australischen Dschungel zu ziehen?
„Ich kenne das Format, habe aber von der aktuellen Staffel nicht viel mitbekommen. Aber wenn die richtige Zahl auf dem Scheck stehen würde, dann wäre ich mit Sicherheit dabei. Dafür würde ich sogar mal wieder über den großen Teich fliegen. Außerdem war ich schon im Amazonas-Gebiet und habe den dortigen Dschungel kennen gelernt. Da wird noch heute mit Pfeil und Bogen gejagt, das ist was anderes als im Dschungel-Camp irgendwelche Ekelsachen zu essen oder sich mit fiesen Tieren überschütten zu lassen. Aber was soll‘s. Ich bin für jeden Spaß zu haben.“

Ein lieber Gruß an die alte Heimat Gelsenkirchen

Wenn das Gespräch auf Gelsenkirchen kommt, gesteht Alexander: „An den Ruhrpott denke ich immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich würde so gern mal wieder ein Schalke-Spiel sehen und bedaure immer, wenn ich über Rudi Assauer und seine Alzheimer lesen muss. Der ist ein echtes Urgestein aus Gelsenkirchen und auf Schalke. Für mich gehört er dazu wie der Bergbau und darum tut er mir unendlich leid.“
Ganz exclusiv wendet er sich an die Gelsenkirchener: „Ich freue mich, wenn ich mal wieder bei Euch sein kann, auf meinen nächsten Manta-Teller und einen Besuch beim Spiel meines geliebten FC Schalke 04!“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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