Willkommen zum Familientreffen des Schalker Golfkreises

Christoph Metzelder eilte vom Flughafen, wo er seine Tochter abgeholt hat, zur Familienfeier des Schalker Golfkreises und zeigte sich tief berührt von den persönlichen Worten, die Christian Keller für seine Laudatio gefunden hatte. Foto: Klaus Wieschus
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  • Christoph Metzelder eilte vom Flughafen, wo er seine Tochter abgeholt hat, zur Familienfeier des Schalker Golfkreises und zeigte sich tief berührt von den persönlichen Worten, die Christian Keller für seine Laudatio gefunden hatte. Foto: Klaus Wieschus
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Am Sonntagabend lag eine Menge Arbeit hinter dem Präsidenten des Schalker Golfkreises, doch der Abend bestätigte ihn wieder einmal darin, dass sich der Aufwand gelohnt hatte. Denn die Familie fühlte sich wohl in „ihrem Wohnzimmer“, der Veltins-Arena und feierte ihr Wiedersehen bis in den frühen Morgen.

Wie sehr Erwin Kremers das Wohl von Kindern am Herzen liegt, bewies er damit, dass er seine Begrüßungsrede mit einer „guten Nachricht vorab“ begann und die Gäste darüber informierte, dass die ersten , der in Thailand in einer Höhle eingeschlossenen Fußballkinder gerettet werden konnten.
Dass der Präsident über eine gute Portion Humor verfügt, bewies er ebenfalls gleich zu Anfang. Denn die Tatsache, dass sein Freund und „Familienmitglied“ Jörg Wontorra in Sachen Fußball-Weltmeisterschaft auf einem Schiff, statt beim Familientreffen verweilte, schützte ihn nicht vor einem ironischen Angriff: „Wonti wäre gern hier gewesen, um uns seine neue Freundin Susanne vorzustellen. Aber mal sehen, im nächsten Jahr möchte er auf jeden Fall wieder dabei sein und wir lassen uns überraschen, ob die Freundin dann immer noch Susanne heißt.“

Das Fußballerherz blutete bei der WM

Auch das frühe Ausscheiden der Fußballnationalmannschaft bei der WM in Russland fand keine Gnade vor Erwin Kremers. Der ehemalige Profikicker echauffierte sich zunächst über die Moderatoren, die mit ihren Statistiken nur für Langeweile sorgen und Weisheiten darbieten, die nicht mal eingefleischte Fußballkenner nachvollziehen können.
Aber auch die Nationalspieler wurden kritisiert: „Ich habe mich geärgert über dieses hin und her spielen. Das hat nichts mit dem deutschen Fußball zu tun. Da sehe ich lieber einen Ribery, Robben, Messi oder Ronaldo, die auch mal alleine gehen und sich was trauen. Die deutschen Spieler haben 400 Pässe gespielt, ohne einmal anzugreifen.“
Ganz übel aufgestoßen ist Kremers ein Laufduell eines deutschen Spielers mit einem Schiedsrichter, das der Unparteiische für sich entschieden hat. „Der Schiri war schneller als unsere Spieler, ich sage jetzt mal nichts über unsere Spieler, aber früher waren wir schneller als der Schiri.“

Die Zeiten beim DFB haben sich geändert

Und auch der DFB-Vorstand bekam Schelte, denn mit seiner persönlichen Meinung, dass Özil und Gündogan nach ihrer Fotoaktion mit Recep Tayyip Erdogan für die WM gesperrt hätten werden müssen, stand der ehemalige Kicker im Kreise der Fußballer- und Sportfamilie nicht alleine da. Zumal gerade Erwin Kremers weiß, dass der DFB in früheren Zeiten sehr viel konsequenter war. So wurde er wegen einer roten Karte aufgrund einer Schiedsrichter-Beleidung für die WM 1974 gesperrt und musste sich vor dem Sportgericht verantworten. Schließlich wären die Spieler ein Vorbild für die Jugend.
„Ich saß wie ein Häufchen Elend auf der Anklagebank und fragte, ob die Schiedsrichter-Leistung auch bewertet würde, aber da hieß es: Die stehe nicht zur Debatte“, die Zeiten scheinen sich geändert zu haben beim DFB, wie Kremers durchaus verärgert anmerkte. Doch davon ließ er sich letztendlich nicht die gute Laune verderben.

Schalke hilft unterstützt Gelsenkirchener Kinder

Mit einem Filmeinspieler informierte die Schalke 04-Stiftung Schalke hilft über die Projekte, die dank der beim Schalker Golfkreis Charity-Turnier eingenommenen Spenden ermöglicht wurden. Seit vier Jahren kooperiert der Schalker Golfkreis nunmehr mit der Stiftung und hat durch sie Möglichkeit, die Spendengelder an mehrere Projekte parallel weiter zu leiten.
Gefördert werden mit dem Mitteln aus dem Benefiz-Golfturnier zum Beispiel das Projekt „Schalke macht Schule“, „Herzenswunsch“ und auch die Deutschlandstipendien in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Dass die eingenommenen Spenden in voller Höhe den Kindern und Jugendlichen zugute kommen können, liegt nicht zu Letzt auch daran, dass der Präsident des Golfclub Haus Leythe, Klaus Wittkowski, dem Schalker Golfkreis den Platz kostenlos zur Verfügung stellt.
Kremers dankte aber nicht nur Klaus Wittkowski, sondern auch Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, der wie jedes Jahr die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte. Er dankte seinen Unterstützern Olaf Thon, seinem Zwillingsbruder Helmut und Mathias Schipper, ebenso dankte er den Sponsoren, die die Tombola mit Preisen von rund 36.000 Euro ausstatteten und nicht zuletzte dankte er dem FC Schalke 04 für die hervorragende Unterstützung.

Erwin Kremers plaudert aus dem Nähkästchen

Natürlich durften auch die Anekdoten nicht fehlen und so erzählte Erwin Kremers, dass sein Freund Abi (Rüdiger Abramczik) und er jeweils von ihrer Spielposition aus von rechts bzw. links die Flanken vorlegten, von denen Klaus Fischer eine zu seinem Jahrhundertor umsetzte. „Nun haben wir beide eine Hüfte kaputt, ich die rechte, weil ich rechts stand, Abi die linke, weil er auf links spielte. Da habe ich Klaus gefragt, ob er jetzt dafür aufkommt, aber davon wollte er nichts wissen.“
Der Präsident des Schalker Golfkreises begrüßte auch einige seiner Familienmitglieder ganz persönlich. So nannte er Seppo Eichkorn dem Erfinder der Ballonseide. Holger Gehrke, Siggi Held und Horst Köppel kamen glimpflich davon. Bei Erdal Keser schilderte Kremers, dass ihm immer übel würde, wenn er gelb sieht. Dem ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer gratulierte Kremers zur Hochzeit und bei Hellmut Krug erinnerte er daran, dass dieser vier Mal Schiedsrichter des Jahres wurde.
Eine besondere Freude war es dem Gastgeber „die Katze von Anzing“ und somit keinen Geringeren als Torhüter-Legende Sepp Maier begrüßen zu können. „Olaf Malolepski ist mir ein besonderer Freund und er ist nicht nur musikalisch, sondern auch modisch ein Hit“, feixte Erwin Kremers.
Markus Ritterbach, der nicht nur Vizepräsident des 1. FC Köln, sondern auch Präsident des Festkomittes Kölner Karneval ist, wurde ebenso begrüßt wie der ehemalige CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, Schauspieler Peter Nottmeier, Sternekoch Walter Stemberg und Schalke-Botschafter Mathias Schipper. Zu Torwart Uli Stein erinnerte Kremers daran, dass dieser vom DFB bei einer Fußball-Weltmeisterschaft nach Hause geschickt wurde, weil er Franz Beckenbauer als Suppenkaspar bezeichnet hatte.
Für seinen Mitstreiter im Schalker Golfkreis Olaf Thon hatte sich der Präsident etws Besonderes einfallen lassen, denn von ihm ließ er ein Bild auf die Fernsehschirme bringen, auf dem der ganz junge Thon mit mehreren LPs für das Foto posierte. Und schließlich wünschte der „Vater“ der Golfkreis-Familie einen tollen Abend trotz der Moderation von Wolfgang Trepper.
Der Seitenhieb prallte an dem Genannten ab, der vielmehr daran erinnerte, dass nicht zuletzt durch den arbeitsreichen Einsatz von Erwin Kremers in den letzten 12 Jahren mehr als 1 Million Euro für bedürftige Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen gespendet werden konnten. „Der Abend macht sich nicht allein. Da ist eine Menge Logistik, Telefonate, Besuche und mehr notwendig. Dazu braucht es nicht nur einen, der seine Gäste höflich begrüßt, sondern der im Vorfeld die Arbeit erledigt und das ist Erwin Kremers.“

Trepper wäre nicht Trepper, wenn....

Und dann legte Trepper so richtig los: „Seit fast einem Jahr wird die freie Welt regiert von Donald Trump, einem rassistischen, homophoben Arschloch. Und ich bin stolz, dass ich in einem Land lebe, in dem man das von der Bühne aus sagen darf.“
Über Politik und Politiker kann sich Trepper richtig schön in Rage reden, wovon er kleine Kostproben gab: „Nach den gescheiterten Jamaika-Gesprächen hat Lindner gesagt: Es ist besser nicht zu regieren, als falsch zu regieren. Und ich sage Ihnen, man sollte ihn mit Vorsicht genießen, wer weiß was der noch mal wird. Schauen Sie doch nur nach Österreich, da ist Sebastian Kurz mit 31 Jahren Kanzler. Der hat nicht mal Haare am Sack und ist Kanzler. Wäre Franz-Josef Strauß dem begegnet, hätte er gesagt: Ey, die Fahrer sitzen draußen!“
Nicht viel, aber doch ein wenig älter ist Emmanuel Macron, der französische Präsident, dessen Vorname sich Trepper auf der Zunge zergehen ließ während er in wolllüstigen Erinnerungen schwärmte: „Bei Emmanuelle habe ich früher immer an was anderes gedacht.“
Beim Sport widmete sich Trepper nicht nur dem Overflow an Schiedsrichtern im Fußball, wo der Videoschiedsrichter noch einen Aufpasser hat, sondern auch dem Triathlon. Anlässlich des Ironman erklärte der Kabarettist: „Das ist ein Sport für Bekloppte. Die schwimmen 3,8 Kilometer durch das offene Meer, dann fahren sie 180 Kilometer Rad und am Schluss laufen die noch einen Marathon über 42,195 Kilometer. Dann kommen sie als muskelzuckendes Stück Fleisch ins Ziel und sind noch stolz.“

Wenn man bei Schlagern mal Wort für Wort hin hört...

Und auch Musiker Peter Maffay findet keine Gnade vor Trepper: „Soll ich Ihnen sagen, warum der Maffay einen an der Waffel hat? Sie kennen sicher seinen Hit „Und es war Sommer“, da singt er „ich war 16 und sie 31“ und „es war der letzte im August“. Und weil der Maffay am 30. August Geburtstag hat, wäre das also zwei Tage vorher noch Unzucht mit Minderjährigen gewesen, da wäre der nämlich noch 15 gewesen!“
Auch die Sprachgebung irritiert den Spaßmacher. So darf man ja heute nicht mehr Negerkuss sagen und das Zigeunerschnitzel wird zum „Stück Fleisch nach Sinti- und Roma-Art. Da wundert es mich, dass wir noch Führerschein sagen dürfen.“

Der Charity-Award geht an Christoph Metzelder

Einen gekonnten Szenewechsel legte Trepper hin, als er zur Verleihung des Schalker Golfkreis Charity-Award überleitete: „Der Award geht alljährlich an Leute mit Niveau. Und Menschen, die sich so sozial engagieren wie der heutige Preisträger, sind wirklich selten.“
Die Laudatio sprach der ehemalige Schwimmer Christian Keller, der Christoph Metzelder von 16 Jahren kennenlernte als sich die Rhein und Ruhr für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 beworben hatten. Seitdem verbindet die beiden Sportler eine enge Freundschaft.
„Christoph Metzelder vereint seine Liebe zu Schalke 04 mit dem guten Zweck“, schilderte Keller, der einen kurzen Abriss über Leben und sportliche Stationen des gebürtigen Halterners gab, der seine Profikarriere auf Schalke beendete.
„Christoph hat sich schon lange für soziale Projekte engagiert und 2006 seine eigene Stiftung gegründet. Dabei geht es um Bildungs- und Ausbildungsprojekte, Integration und mehr. Viele dieser Projekte sind in Gelsenkirchen angesiedelt, zum Beispiel im Haus Eintracht und dem Jugendtreff der Amigonianer“, erläuterte Keller, der auch daran erinnerte, dass Metzelder nicht nur Träger des Verdienstordens des Landes NRW, sondern auch das Bundesverdienstkreuz am Bande ist.
Der Award-Preisträger zeigte sich bewegt und freute sich als „lebender Beweis dafür zu dienen, dass es möglich ist, als Fußballer sowohl für Borussia Dortmund wie auch den FC Schalke 04 auf dem Platz alles zu geben. Ich danke für die Aufnahme in die Schalker Familie.“

Metzelder und der Amigonianer Bruder Anno

Er erinnerte an seine erste Begegnung mit Bruder Anno von den Amigonianern in Gelsenkirchen im Jahr 2009, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen hatte und schilderte eine Begegnungen mit Jugendlichen bei den Amigonianern, deren Werdegang er verfolgte und mit Stolz verkündete er, dass sie eine Ausbildung absolviert haben oder absolvieren.
Für gute Laune sorgte Bernd Steltermit Trinkliedern, Erläuterungen über Weinverstand, die Wechseljahre bei Männern und die Tiere im Wald. Mit seinem Ausspruch „Ich sehe nackig nicht mehr ganz so knackig aus“ sprach er sicherlich so manchem der Anwesenden aus dem Herzen. Aber Hauptsache auf dem Golfplatz konnten sie am nächsten Tag erfolgreich ihre Runde drehen, denn das gemeinsame Hobby vereint auch die Schalker Golfkreis-Familie. 

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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