Schalke-Nord bewegt sich
Kooperation zwischen AWO GE und TU Dortmund soll Bewegungsräume schaffen

Die interkulturellen Teams der AWO haben die TU-Masterstudierenden auf dem Consolgelände in Empfang genommen und ihnen die ausgefüllten Fragebögen der Kinder und Jugendlichen übergeben. | Foto: Fotini Kouneli
  • Die interkulturellen Teams der AWO haben die TU-Masterstudierenden auf dem Consolgelände in Empfang genommen und ihnen die ausgefüllten Fragebögen der Kinder und Jugendlichen übergeben.
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 In Schalke-Nord soll ein Pilotprojekt der Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen (AWO) und Studierenden der Technischen Universität Dortmund  (TU) dabei helfen, ein bewegungsfreundlicheres Quartier zu schaffen.

GE. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind auch abseits von Sportanlagen körperlich aktiv. Dadurch steigen die Anforderungen an öffentliche Räume. Gleichzeitig belegen Studien jedoch eine sehr gegensätzliche und besorgniserregende Tendenz: „Obwohl viele Menschen ihre Aktivitäten in öffentliche Räume verlagern, herrscht trotzdem ein grundsätzlicher Bewegungsmangel in größeren Städten“, erklären Bedia Torun und André del Barrio Colorado von den AWO-Teams. 
Die Gründe seien vielfältig. „Es ist wichtig zu sagen, dass die Menschen nicht einfach faul sind. Oftmals fehlen einfach passende Bewegungsräume. Gerade Kinder und Jugendliche haben keinen allzu großen Bewegungsradius und sind für Freizeitaktivitäten an ihre nähere Umgebung gebunden“, so Integrationslotsin Georgiana Abbas, die in ihrem Job tagtäglich mit Familien direkt in den Quartieren Kontakt hat.

Hohe Anforderungen an öffentliche Räume

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat die AWO sich mit Masterstudierenden des Studiengangs „Raumplanung“ der TU zusammengetan. "Die Welt, in der wir leben und uns bewegen, wandelt sich stetig und wir können in diesen Wandel aktiv eingreifen", sagt Dr. Christina Haubaum. Kaum jemand weiß wohl besser, wie essenziell eine gute Raumplanung für eine gedeihende Gesellschaft ein gelungenes Miteinander ist als sie. Ein Semester lang arbeitet die wissenschaftliche Mitarbeiterin gemeinsam mit den fünf Masterstudierenden Jannine Godowski, Annika Schmidt, Jan Genke, Jana Bricke und Larissa Melnychuk an einem spezifischen Konzept für Kinder und Jugendliche in Schalke-Nord.

Ziel des Projekts sei es, eine Bestandsaufnahme zusammenzustellen und auf dieser Basis Ideen, Strategien und Handlungsempfehlungen an die Stadt Gelsenkirchen weiterzugeben. "Wir sind in engem Kontakt mit verantwortlichen Mitarbeitenden, die die städtische Umweltplanung betreuen. Besonders dankbar sind wir natürlich für die tolle Unterstützung der AWO, durch die wir überhaupt erst an die Menschen vor Ort gekommen sind ", berichtet Haubaum.
Doch damit die Wissenschaftlerin und ihr Team überhaupt erst an die Daten kommen konnten, mussten zunächst die Sozialarbeiter der interkulturellen AWO Fachdienste aktiv werden. Die gut vernetzten Mitarbeiter konnten die jungen Menschen direkt im Stadtteil ansprechen und haben sie dabei unterstützt, die Fragebögen auszufüllen. Fragestellungen waren unter anderem, welche Bewegungsräume es in Schalke-Nord bereits gibt, aber auch welche noch geschaffen werden können. "Die Kinder sind bei der Beantwortung sehr gewissenhaft und detailliert, aber auch kreativ gewesen. Das wird der wissenschaftlichen Analyse sicherlich eine spannende Perspektive eröffnen", so so Andrea Iancu, AWO-Mitarbeiterin im Projekt interkulturelle Nachbarschaft.

Theorie und Praxis gehen Hand in Hand

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der TU einen weiteren Kooperationspartner gewonnen haben und dass wir auch bei diesem Projekt eine Brückenfunktion zwischen den Menschen vor Ort und der Wissenschaft einnehmen konnten“, sagt Bereichsleiter Admir Bulic strahlend und ergänzt: "Es ist genau diese Kombination aus wissenschaftlich fundierter Theorie und praktischer Sozialarbeit, durch die unsere Stadt so stark profitieren kann".

Autor:

Fotini Kouneli aus Gelsenkirchen

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