In diesem Jahr steht alles unter dem Eindruck des Jubiläums der Reformation vor 500 Jahren, das die protestantischen Kirchen weltweit feiern. Denn am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther der Überlieferung nach seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen.
Luther und seine Mitstreiter waren der Auffassung, dass man sich Gottes Liebe und Zuwendung und die Erlösung von den Sünden nicht erkaufen kann. Es sind Geschenke Gottes an seine Menschen. Zur damaligen Zeit ein wahrhaftiger Akt der Befreiung und bis heute eine feste Glaubensüberzeugung evangelischer Christen.
Die protestantische Reformation veränderte die Welt. Politisch instrumentalisiert legte sie zunächst Halb Europa in Schutt und Asche, um nach dem 30-jährigen Krieg dem Kontinent den Weg in eine Zeit der Aufklärung und des religiösen Pluralismus zu bahnen.
Die Bleckkirche steht dabei besonders im Fokus der Reformationsgeschichte Gelsenkirchens. Nicht nur, dass die Bleckkirche die älteste erhaltene evangelische Kirche unserer Stadt ist, sie beherbergt mit dem Grimberger Altar von 1574 auch eines der bedeutsamsten kirchen-historischen Kunstwerke aus der Zeit, als die Reformation in die Ruhrregion kam. In der ganzen Evangelischen Kirche von Westfalen gibt es nichts Vergleichbares.
Darum hat die Bleckkirche - Kirche der Kulturen eine Reihe von Veranstaltungen in ihr Programm genommen, die sich mit dem Ereignis auseinandersetzen und das religiöse und kulturelle Erbe der Reformation unter verschiedenen Aspekten aktuell werden lassen: Mal theologisch, historisch und gesellschaftspolitisch, aber auch gern mit Musik, Theater, Kunst und zusätzlichen Kirchenführungen.
Am Freitag ist Premiere von „Ein Kreuzweg“
Am Freitag, 3. März, startet Gelsenkirchens Kirche der Kulturen, die Bleckkirche an der Zoom Erlebniswelt, um 19.30 Uhr in ihr neues Halbjahresprogramm. Den Beginn macht das Theaterstück „Ein Kreuzweg“, welches passend zum Beginn der Passionszeit an die Heilsgeschichte Jesu erinnert und entscheidenden Fragen des Lebens nachzugehen versucht. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Oder sein Kreuz. Das ganz eigene. Wofür stehe ich ein? Wie weit würde ich dafür gehen? Wer bin ich eigentlich? - Jeder hat sein Kreuz zu tragen. Was heißt das jetzt und heute eigentlich?
Inspiriert durch Texte von Margh Malina und Musik von Gavin Bryars entwickelte der bekannte Gelsenkirchener Künstler Rolf Gildenast seine Interpretation des christlichen Kreuzwegs als Solo-Theater-Programm. Gildenast, der im Jahr 2012 durch einen tragischen Unfall ums Leben kam, formulierte dazu: „Passionen sind nicht nur ‚entscheidende Schritte‘ des Menschen zum Glauben und zu Gott, sondern auch Gottes zu seinem Bekenntnis zum Menschen und damit zu seiner Schöpfung, kulminierend in Jesus Christus, der quasi beide Wege verkörpert.“
Das „theatergildenast“ schafft nun mit Thorsten Eisentraut und Alma Gildenast, der Tochter des verstorbenen Künstlers, einen „Wachsenden Kreuzweg“, der sowohl als interaktive Performance wie auch als Theaterstück an Jugendliche und Erwachsene gerichtet ist.
Der Eintritt beträgt 10 beziehungsweise ermäßigt 8 Euro und ist bis 16 Jahre frei. Karten sind an der Abendkasse erhältlich. Infos und Reservierung unter Tel. 595984 oder mail@bleckkirche.info. Wer einmal einen Blick auf die 95 Thesen werfen möchte findet sie hier: www.bleckkirche.info/divhtml/95thesen.html.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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