Stagies zeigen ihr Können

Gemeinsam mit Musiklehrerin Vivan Janelt studierten die Stagies ihre Songs fürs Singen zum Ausklang der Abschlusspräsentation in der Kellerbar des Consol Theaters ein. Fotos: Gerd Kaemper
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Rund 220 junge Leute haben in den vergangenen 16 Jahren dank „!Stage“ ihre ersten Schritte ins Berufsleben erlebt. Viele von ihnen wurden durch das Consol Theater zu künstlerischen oder kreativen Laufbahnen inspiriert. Wichtiger ist aber, dass die meisten von ihnen nach der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme tatsächlich den Weg in eine Ausbildung, sei es schulisch oder betrieblich, gefunden haben.

Darüber ist Ulrike Brockerhoff, die seit 2006 über die „Stagies“ wacht und ihnen ihre Möglichkeiten vor Augen führt, besonders stolz. So kennt Brockerhoff auch nach mehr als zehn Jahren noch immer die Namen all ihrer Schützlinge: „Ich könnten Ihnen spontan 50 nennen, zu denen ich immer noch einen regen Kontakt habe und die in ihren Jobs nach wie vor zufrieden sind.“

Abschlusspräsentation: „K-einer bleibt zurück“

Wie jeder „!Stage“-Jahrgang verabschieden sich auch die aktuellen Stagies mit einer Abschlusspräsentation, deren Organisation und Durchführung in ihren Händen lag. Am Freitag, 14. Juli, wird um 19 Uhr im Consol Theater die Premiere von „K-einer bleibt zurück“ gefeiert, am Samstag, 15. Juli, besteht wiederum um 19 Uhr eine weitere Gelegenheit das Stück an der Bismarckstraße 240 zu sehen.
„Das Besondere an dieser Abschlusspräsentation ist, dass das Stück komplett von den jungen Leuten geschrieben wurde. Die Zuschauer dürfen sich freuen auf Gesang, Tanz und Theater. Wobei auch das Bühnenbild und die gesamte Technik in den Händen der Stagies liegen“, freut sich Ulrike Brockerhoff.
„K-einer bleibt zurück“ bietet viel Bewegung, ist spannend und lustig zugleich und wird auch musikalisch. In dem Stück begegnen sich zehn Leute, die sich zuvor nicht kannten, die aber auf undurchschaubare Weise miteinander verbunden sind. Es geht um Begegnung und Kontakt, einander finden und Antworten geben. Am Ende gehen die zehn wieder ihrer Wege, aber sie haben sich durch die Begegnung verändert.
Neben dem Theaterstück gibt es auch eine Trommelperformance und ein anschließendes Singen zum Ausklang der Abschlusspräsentation in der Kellerbar des Consol Theaters an der Bismarckstraße 240.

!Stage-Jahrgang geht erfolgreich auseinander

Nicht zuletzt bot die aktuelle Konstellation, die mit 16 jungen Leuten an den Start ging, unter denen sich mit David der einzige junge Mann befand, neue Möglichkeiten, wie das Schreiben des Stückes. Denn Ulrike Brockerhoff ist sich sicher, dass die Zusammenstellung der Gruppe eine Wirkung auf das Gruppenleben hat. Das Alter der diesjährigen Gruppe liegt zwischen 18 und 23 Jahren.
Sehr erfreulich ist auch, dass fast alle Teilnehmer an der Maßnahme bereits weitergehende „Engagements“ haben. Dazu gehören Ausbildungen im Garten- und Landschaftsbau, zur Floristin, pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellten, in der Bühnenmalerei, als Fotografin, Dekorateurin, Kauffrau für Büromanagement, einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Schauspielhaus Bochum, ein Praktikum in der Ergotherapie und mehr.
Kennengelernt haben die Stagies die Berufsfelder durch die Bildungsmaßnahme am Consol Theater, die ihnen durch betriebliche Praktika Einblicke in die verschiedensten Berufszweige vermittelt hat. „Bei David war der Weg ganz früh klar und das obwohl er sich zuvor selbst nicht hätte vorstellen können, dass ihn der Beruf des Garten- und Landschaftsbaus interessiert. Jetzt hat er einen Ausbildungsplatz und fiebert dem Beginn der Ausbildung entgegen“, freut sich Brockerhoff.
Welchen Schulabschluss die Teilnehmer mitbringen ist für die berufsbildende Maßnahme egal. Wichtig ist nur, dass sie 18 Jahre alt und damit volljährig sind, alles andere findet sich. Allerdings schränkt ein schlechter Schulabschluss die Möglichkeiten der Berufsfindung ein.
Shauna ist eine der Teilnehmerinnen, 22 Jahre alt und Abiturientin: „Ich habe ein G8-Abitur gemacht und dabei blieb einfach keine Zeit mehr für Hobbies im privaten oder Berufsvorbereitung im schulischen Bereich. Als ich mit der Schule fertig war, wusste ich überhaupt nicht, was ich weiter machen sollte.“
„!Stage“ hat ihr geholfen und nun weiß sie wohin ihr Weg führt: „Ich wusste vorher gar nicht, dass es so etwas wie Theaterpädagogik gibt, das habe ich erst hier am Consol Theater und durch `!Stage´ kennengelernt. Darum habe ich ein Praktikum hier am Haus bei der Theaterpädagogin absolviert und werde jetzt versuchen im Theaterbereich weiter zu machen.“ Für sie war die gesamte Maßnahme eine tolle Sache, am meisten Spaß hatte sie aber am Tanzen und Schauspielen.
Die 20-jährige Nadine brachte die Fachoberschulreife mit und schwärmt: „Mir hat hier alles gefallen. Das ganze Team macht einen super Job. Besonder toll fand ich Tanzen und Rhythmik, wobei mich vor allem der Tanz geprägt hat und darauf brachte, dass meine Zukunft in der Ergotherapie liegen könnte.“
Die beiden jungen Damen empfehlen allen jungen Leuten, die nach ihrem Schulabschluss noch nicht wissen, wie es weiter gehen soll, sich über die nächste „!Stage“-Maßnahme zu informieren. Noch ist die Fortsetzung zwar nicht gesichert, weil die Zusage der Agentur für Arbeit noch aussteht, aber Ulrike Brockerhoff und Georg Kentrup, der für PR und Projektdramaturgie zuständig ist am Consol Theater, sind guter Dinge, dass dieses erfolgreiche Projekt auch in der nächsten Spielzeit weitergeführt werden kann.

Hintergrund:
!Stage ist eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme des Consol Theaters, finanziert von der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen.
Bereits 2001, gegründet von André Wülfing, dient !Stage Jugendlichen zwischen Schule und Beruf als Anlaufstelle bei der Ausbildungsplatzsuche, der Stabilisierung und der Identitätsbildung.
Seit 2006 unter der Leitung von Ulrike Brockerhoff, haben die Teilnehmer in den zehn Monaten regelmäßigen Unterricht in Sprechen, Gesang, Schauspiel, Tanz, Technik und vielen anderen theaterbezogenen Fächern.
Das Ziel von !Stage ist die Vermittlung in eine Ausbildung, ein Studium oder eine Arbeitsstelle, die den individuellen Neigungen entspricht.

Gemeinsam mit Musiklehrerin Vivan Janelt studierten die Stagies ihre Songs fürs Singen zum Ausklang der Abschlusspräsentation in der Kellerbar des Consol Theaters ein. Fotos: Gerd Kaemper
Das Consol Theater beherbergt seit seiner Gründung das Projekt !Stage in seinen Räumlichkeiten auf der ehemaligen Zeche Consolidation 3|4|9 an der Bismarckstraße. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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