Weltklasse-Countertenor Matthias Rexroth im Musiktheater

Matthias Rexroth zieht ab dem 3. Oktober als Feenkönig Oberon die Fäden in „A Midsummer Night‘s Dream“ im Musiktheater.Foto: MiR
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Wenn am Samstag, 3. Oktober, die Benjamin Britten-Oper „A Midsummer Night‘s Dream“ im Musiktheater im Revier Premiere feiert, dann steht einer der weltbesten Countertenöre als Oberon auf der Bühne: Matthias Rexroth.

Und er freut sich schon sehr darauf: „Es ist so großartig, dass der Michael Schulz diese wunderbare Oper hier realisiert“, sagt der Wahl-Stuttgarter, der in Gelsenkirchen im Maritim wohnt und sich täglich darüber wundert, wie grün sein Ausblick ist. „Ich genieße das sehr, jogge im Stadtgarten Richtung Nienhausen und bin wirklich begeistert.“
Die ersten Proben liegen hinter ihm, die Rolle des Feenkönigs Oberon ist für ihn nicht neu. „Es sind immer die Männer mit Macht, die von den Countertenören übernommen werden dürfen“, schmunzelt er und fügt augenzwinkernd hinzu: „Und der Oberon zieht die Fäden.“

Männer mit Macht

„A Midsummer Night‘s Dream“ basiert auf der Geschichte von William Shakespeare, die im Deutschen „Sommernachtstraum“ heißt und hält sich stark an die wortgewaltige, deftige Vorlage, die der Dichter vorgegeben hat. „Wenn die Feen streiten, dann gibt‘s schlechtes Wetter“, verrät Rexroth, der den MiR-Generalintendanten Michael Schulz aus gemeinsamen Dresdner Zeiten kennt und schätzt. „Wir sind beide Barock-Menschen, das verbindet“, gibt er zu. Beim Sommernachtstraum ist Schulz auch der Regisseur der Inszenierung, deshalb erwartet Rexroth „kein Stehtheater“. „Aber die schauspielerische Herausforderung mag ich sehr, überhaupt ist die Abwechslung, die mein Beruf bietet, gerade das Schöne an ihm.“ Deshalb hat der gelernte Oboist sich einst von der Orchesterei verabschiedet und für den Gesang entschieden. „So kann ich viel individueller arbeiten und das liegt mir.“

Vier Opern in einer

Jemanden, der noch nie in der Oper war, davon zu überzeugen zum „Midsummer Night‘s Dream“ zu kommen - unmöglich? „Das ist mir gerade passiert. Der Taxifahrer sagte, er wäre noch nie im Musiktheater gewesen. Ich antwortete: Fehler! Und dann habe ich davon erzählt, dass man das Haus allein wegen seiner tollen Architektur besuchen muss und von dem musikalischen Erlebnis im Saal erzählt.“ Als der Taxifahrer sagte: „Sie haben mich zu 60 Prozent überzeugt“, bekam er zur Antwort: „Dabei habe ich erst zwei Minuten lang geredet...“
Vier Opern in einer könne man im Sommernachtstraum erleben: „Die Feenwelt, die der Liebespaare, die der Handwerker und die am Hof von Theseus“, zählt der Sänger, der in einer Musikerfamilie aufwuchs und auch als (strenger) Gesangspädagoge und Dirigent arbeitet, auf. „Und alle Welten haben ihren eigenen Zauber.“ Außerdem sei Brittens Oper - durch die Handwerker - auch sehr lustig. „Es ist ein tolles Werk und ich freue mich sehr, dass die Oper hier in Gelsenkirchen inszeniert wird.“
Und vielleicht besucht ja auch der von Matthias Rexroth schon mehr als halb überzeugte Taxifahrer eine der Vorstellungen, allein um den begnadeten Sänger von Weltrang einmal live auf der Bühne zu hören.

-> Die Geschichte:
Ein heftiger Streit zwischen Elfenkönig Oberon und Feenkönigin Titania erschüttert den Zauberwald. Oberon will deshalb ein Spiel mit Titania treiben. Er lässt sich vom Elfen Puck eine Zauberblume bringen, deren Saft, ins Auge geträufelt, jeden für das nächstbeste Wesen in heißer Liebe entbrennen lässt. Als Titania so verwandelt aus dem Schlaf erwacht, wird ihr ein als Esel verzauberter Mensch zugeführt, der gerade zufällig mit Kollegen im Wald ein Theaterstück probte. Zudem haben auch einige junge Leute das Pech (oder Glück?), den Elfen in dieser Nacht in die Quere zu kommen. Der Feenkönig muss schlichtend eingreifen, damit alles zu einem hoffentlich guten Ende kommt.

-> Es ist Brittens humorvollste und beliebteste Oper.

-> Premiere am 3. Oktober, weitere Termine: 9., 11. und 29. Oktober; 7. und 22. November; Karten gibt es unter Telefon 4097200.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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