"Kein x-beliebiges Gebäude"

Voller Solidarität hatte sich der Evangelische Kirchenkreis vor der beschädigten Synagoge eingefunden, um der jüdischen Gemeinde ihren Zusammenhalt deutlich zu machen. | Foto: Privat
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Wie an jedem Donnerstagmorgen haben Superintendent Heiner Montonus und Mitarbeitende des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid eine Andacht gefeiert, als sie die Nachricht erreichte, dass die Synagoge in Gelsenkirchen am Abend zuvor durch Unbekannte beschädigt worden ist.

Am Mittwochabend hatte die Beschädigung eines Fensters der Synagoge in der Georgstraße nämlich einen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Behörde geht von einem Steinwurf aus. Derzeit wird in dem Fall durch den Staatsschutz ermittelt.

Die Evangelische Kirche steht der jüdischen Gemeinde bei

Die Leitung des Kirchenkreises und viele Mitarbeiter fanden sich spontan vor der Synagoge in der Georgstraße ein, um der jüdischen Gemeinde ihre Solidarität auszudrücken.
"Wir können diese Nachricht nicht einfach zur Kenntnis nehmen und so tun, als wäre nichts geschehen. Wir wollen nicht sagen: Das war doch nur eine Scheibe, lediglich Glas, nur ein Sachschaden. Der Stein hat nicht ein x-beliebiges Gebäude getroffen, sondern die Synagoge unserer Stadt. So hat es schon einmal begonnen: Mit eingeworfenen Fensterscheiben und mit dem Kleinreden", erklärt Superintendent Heiner Montonus.
Gegenüber Norbert Tasbach, dem Ehemann von Judith Neuwald-Tasbach, der krankheitsbedingt abwesenden Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, machte Montonus deutlich, dass die Evangelische Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid an der Seite der jüdischen Gläubigen stehe.

Nicht das Gebäude, sondern die Gläubigen wurden getroffen

"Wir schweigen nicht und wir sehen nicht einfach nur zu. Wir wissen, der Steinwurf galt nicht einfach nur einem Haus, sondern einem Ort, an dem sich Ihre Gemeinde zum Gottesdienst und zur Freizeitgestaltung versammelt. Er galt Menschen jüdischen Glaubens unserer Stadt und soll sie verunsichern. Er trifft auch unsere Demokratie, die Grundordnung unseres Miteinanders. Angesichts dessen sichern wir Ihnen unsere Solidarität und Unterstützung zu", betonte Montonus.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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